移民、创伤以及难民融入社会文化

M. Erdheim
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摘要

移民和融合过程可能造成创伤,但也可能受到此前经历的创伤影响。关于卢拉人的传说,一个鲁阿卜印第安人在儿子死后经历了创伤,并没有经历文化创伤管理工作,这是一个例证,表明移民进入外来文化使经历过永恒的创伤的原因。跟信号失常或通讯中断有关最终,伊拉克人会成为一个死亡。本文描述了人们对宗教信仰的执着,这种信仰为外国人奠定了一种融合的基础,也是一种过渡的途径。总体而言,它强调宗教和其他感觉依附于人的社会文化社区在促进融合方面的作用。所以作者认识到在所谓›Parallelgesellschaften‹不仅仅是消极的东西Vermeidendes,而是一个先决条件或Vorstufe社会一体化以及宗教、文化宽容.文章最后以科索沃难民的医疗故事为结尾,并以国家医疗体系(瑞士)为结尾,这场不为人知的挑起文化斗争。疾病的某些症状是创伤处理不当以及整合失败
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。
Migration, Trauma und die soziokulturelle Integration von Flüchtlingen
Prozesse der Migration und Integration können Traumata hervorbringen, aber auch selbst durch vorangegangene Traumata beeinflusst werden. Am Beispiel einer Legende von Uiras, einem Urubu-Indianer (Kaapor), der durch den Tod seines Sohnes traumatisiert wurde und bei dem kulturelle Rituale der Traumabewältigung versagten, wird verdeutlicht, wie durch die Migration in fremde Kulturen anhaltende Retraumatisierungen stattfinden können. Maßgeblich dafür sind scheiternde Verständigungsbemühungen und Kommunikationsabbrüche. Am Ende bleibt Uiras nur der Tod. Der Beitrag beschreibt das Festhalten an religiösen Überzeugungen, die einen Boden schaffen, der in der Fremde trägt – als Übergangsform und möglicher Weg der Integration. Hervorgehoben wird generell die integrationsfördernde Funktion religiöser und anderer soziokultureller Gemeinschaften, denen sich Menschen zugehörig fühlen. Deswegen erkennt der Autor in sogenannten ›Parallelgesellschaften‹ nicht bloß etwas Negatives, zu Vermeidendes, sondern eine Vorbedingung oder Vorstufe gesellschaftlicher Integration sowie religiöser, kultureller Toleranz. Der Beitrag schließt mit einem Blick in Krankengeschichten von Flüchtlingen aus dem Kosovo und ein staatliches Gesundheitssystem (in der Schweiz), in dem unbemerkt Kulturkämpfe ausgetragen werden. Krankheiten sind mitunter Symptome misslungener Traumabearbeitung und gescheiterter Integration.
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