解除阴影

Denise Von Stockar-Bridel
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Dank seiner doppelten Sprache – der graphischen und der literarischen – vermag es, komplexe Empfindungen und Erfahrungen in anschauliche Bilder und einfache Worte zu fassen, indem es sie spiegelt oder metaphorisch gestaltet. \nZu den thematisierten Affekten gehören die entwicklungsspezifischen Ängste, die entsprechend ihrer grossen Rolle im kindlichen Leben einen wichtigen Platz in der zeitgenössischen Bilderbuchliteratur einnehmen.  Dabei können zwei Kategorien unterschieden werden: Verschiedene Titel thematisieren objekthafte, beziehungsbezogene Ängste, die in systemischer Optik dann aufkommen, wenn das Kind dem Anderen begegnet, mit dem es sich auseinandersetzen muss. Zahlreicher noch sind die Titel, welche subjekthafte, innerpsychische Ängste inszenieren, die in psychodynamischer Perspektive die kindlichen Bemühungen begleiten, zwischen den Bedürfnissen seiner Innenwelt und den Anforderungen der Aussenwelt zu vermitteln; zu diesen gehören die Angst vor Trennung und Vernichtung, die Angst vor den eigenen unkontrollierbaren Affekten und vor allem vor dem Verlust der elterlichen Liebe. \nInteressante Ausnahmen bilden Bilderbücher, welche die existentielle Angst vor dem Leben, respektive Tod – oder grundsätzliche Strategien zur Bewältigung von Angst gestalten. Grundsätzlich überzeugen diejenigen Bilderbücher, welche die subjektiven Angsterfahrungen ihrer Helden und Heldinnen jeweils mit ihrer lebenswichtigen Beziehung zu den Eltern oder wichtigen Bezugspersonen in Verbindung bringen. \nBilderbücher können kleine Kinder beim persönlichen Umgang mit Angst unterstützen, wenn sie, von Erwachsenen vermittelt, zu Katalysatoren Angst bewältigender Prozesse werden und damit einen Schonraum schaffen, in dem das Kind mit Hilfe seiner noch sehr lebendigen Fantasie eigene Strategien zur Bekämpfung von Angst zu entwickeln vermag.","PeriodicalId":106402,"journal":{"name":"kids+media : Zeitschrift für Kinder- und Jugendmedienforschung","volume":"15 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2013-03-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Wenn die Angst im Bilderbuch umgeht...\",\"authors\":\"Denise Von Stockar-Bridel\",\"doi\":\"10.54717/kidsmedia.3.1.2013.1\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Seit der zweiten Hälfte des 20. 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摘要

自从20年代后半场在19世纪,参考式、乌托邦式的儿童文学越来越感兴趣,因为这些书籍极为复杂,十分矛盾。尤其重要的是,这幅画册成为灵魂现象和过程有效运用的特殊媒介。由于汉语三一“图形”和“文学”这两种语言的作用,汉语能力把丰富的感情和经验化作活生生的图画和简单的文字,并把这两种文字打比方。主题变化的解读包括一种基于发展的恐惧,这一恐惧在现代漫画文学中占据了一个重要的地位,这在儿童生活中扮演了较大的角色。可以区分两类:不同的标题主题针对对象和关系的担忧,在孩子遇到需要直面的对手时在系统视觉中产生。更多的头条还包括:哪些行为体释放了心灵的恐惧,并伴随着孩子们在心理作用下努力表达内心的需要和外部世界的需求;其中包括对分离和毁灭的恐惧,对自己无法控制的情感的恐惧,最重要的是,害怕失去父母的爱。一些有趣的例外情况是决定了是否存在对生命的恐惧然后一直到死亡。原则上讲,那些有关英雄和英雄的主观恐惧经验与他们与父母或重要人物的日常关系的教科书都非常吻合图片能促进儿童对恐惧的个人管理,只要由成年人教它制造恐惧,它就能做一件事,使儿童能利用仍然活着的想象力设计出对抗恐惧的战略。
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。
Wenn die Angst im Bilderbuch umgeht...
Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts interessiert sich die traditionsgemäss pädagogisch und utopisch ausgerichtete Kinderliteratur immer mehr für die kindliche Realität in ihrer ganzen Komplexität und Konflikthaftigkeit. Besonders das Bilderbuch wird zu einem privilegierten Medium für wirkungsvolle Inszenierungen von psychischen Phänomenen und Prozessen. Dank seiner doppelten Sprache – der graphischen und der literarischen – vermag es, komplexe Empfindungen und Erfahrungen in anschauliche Bilder und einfache Worte zu fassen, indem es sie spiegelt oder metaphorisch gestaltet. Zu den thematisierten Affekten gehören die entwicklungsspezifischen Ängste, die entsprechend ihrer grossen Rolle im kindlichen Leben einen wichtigen Platz in der zeitgenössischen Bilderbuchliteratur einnehmen.  Dabei können zwei Kategorien unterschieden werden: Verschiedene Titel thematisieren objekthafte, beziehungsbezogene Ängste, die in systemischer Optik dann aufkommen, wenn das Kind dem Anderen begegnet, mit dem es sich auseinandersetzen muss. Zahlreicher noch sind die Titel, welche subjekthafte, innerpsychische Ängste inszenieren, die in psychodynamischer Perspektive die kindlichen Bemühungen begleiten, zwischen den Bedürfnissen seiner Innenwelt und den Anforderungen der Aussenwelt zu vermitteln; zu diesen gehören die Angst vor Trennung und Vernichtung, die Angst vor den eigenen unkontrollierbaren Affekten und vor allem vor dem Verlust der elterlichen Liebe. Interessante Ausnahmen bilden Bilderbücher, welche die existentielle Angst vor dem Leben, respektive Tod – oder grundsätzliche Strategien zur Bewältigung von Angst gestalten. Grundsätzlich überzeugen diejenigen Bilderbücher, welche die subjektiven Angsterfahrungen ihrer Helden und Heldinnen jeweils mit ihrer lebenswichtigen Beziehung zu den Eltern oder wichtigen Bezugspersonen in Verbindung bringen. Bilderbücher können kleine Kinder beim persönlichen Umgang mit Angst unterstützen, wenn sie, von Erwachsenen vermittelt, zu Katalysatoren Angst bewältigender Prozesse werden und damit einen Schonraum schaffen, in dem das Kind mit Hilfe seiner noch sehr lebendigen Fantasie eigene Strategien zur Bekämpfung von Angst zu entwickeln vermag.
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