{"title":"上学!关注青年取向的青年成就专业活动的记忆角度只是开始谢谢你","authors":"S. Lindner","doi":"10.3224/zrex.v2i2.14","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zum NSU-Komplex gibt es viele Fragen: Wie war das unentdeckte Morden möglich? Welche Verantwortung trägt der Staat? Kevin Stützel greift in der Einleitung seiner Dissertation die Frage von Heike Kleffner (2015) auf: Welche Verantwortung trägt die Soziale Arbeit? Dafür zieht er eine Linie vom ‚Winzerklub‘ in Jena über den Jugendclub ‚Piccolo‘ in Chemnitz und die Kontroverse um die akzeptierende Jugendarbeit. Mit der Forschungsfrage „Wie arbeiten Pädagog:innen in der Sozialen Arbeit mit Jugendlichen mit rechten Orientierungen?“ rekonstruiert er die professionelle Handlungspraxis von Sozialarbeitenden im Bereich der Jugendarbeit. Dazu stellt Stützel sechs Ankerfälle vor, mit welchen er drei Typen des pädagogischen Handelns belegt und dies im Professionalisierungsdiskurs der Sozialen Arbeit kontextualisiert. Beginnend mit der diskursiven Einordnung von Begrifflichkeiten wird die Terminologie „Neonazismus“ in Abgrenzung zum Begriff „Rechtsextremismus“ aus mehreren Perspektiven begründet, insbesondere aus einer kritischen Positionierung zum „extremismustheoretischen“ Konzept. Daran anschließend werden Jugendarbeit und die Entwicklung ihrer verschiedenen Handlungsfelder und Typisierungen in einem kurzen Abriss dargestellt und für die Empirie begrifflich eingeordnet. Ausführlicher wird im Kapitel 2 ein umfassender Überblick über den Forschungsstand zur Jugendarbeit im Umgang mit Rechtsextremismus in Deutschland vorgelegt – inklusive einer Debatte um die Konzepte, (Bundes‐)Programme, deren Wirksamkeit und die Rolle von Evaluationsforschung in diesem Kontext. In dem folgenden Teil (Kapitel 3–5) beschreibt und begründet Kevin Stützel die methodologische Verortung der Arbeit. Den Leser:innen wird hier eine Einführung in die praxeologische Wissenssoziologie nach Ralf Bohnsack angeboten: Einer kompakten und fundierten Zusammenfassung der Grundlagen rekonstruktiver Sozialforschung sowie den Begründungszusammenhängen der Dokumentarischen Methode (Kapitel 3), folgt die Ausdifferenzierung der entsprechenden Forschungspraxis (Kapitel 4). Hier erläutert Stützel das methodische Vorgehen zur Dokumentarischen Bildinterpretation sowie zum Umgang mit Gruppendiskussionen in der Dokumentarischen Methode. So werden den Leser:innen die Grundlagen der Typenbildung zugänglich gemacht. Folgend wird der Schritt der soziogenetischen Typenbildung diskutiert, der trotz seiner Relevanz für die Einordnung der Handlungspraxis in vielen Forschungsarbeiten häufig in der Andeutung verbleit. Auch in Stützels Arbeit selbst fällt die Darstellung der soziogenetischen Analyse kurz aus. In Kapitel 5 folgt die Verbindung und Illustration der vorangegangen beiden Kapitel mit dem konkreten Forschungsprozess der durchgeführten Erhebung und Auswertung. Dabei wird die Triangulation von Bildund Textinterpretationen diskutiert und begründet. Die Strukturierung der Falldarstellungen in Kapitel 6 spiegelt den Ablauf des Forschungsvorgehens wider: 1) Erhebungssituation 2) Dokumentarische Bildinterpretation 3) 355 Rezensionen","PeriodicalId":194986,"journal":{"name":"ZRex – Zeitschrift für Rechtsextremismusforschung","volume":"34 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2022-10-20","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Stützel, Kevin (2019). Jugendarbeit im Kontext von Jugendlichen mit rechten Orientierungen. Rekonstruktiv-praxeologische Perspektiven auf professionelles Handeln. 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Stützel, Kevin (2019). Jugendarbeit im Kontext von Jugendlichen mit rechten Orientierungen. Rekonstruktiv-praxeologische Perspektiven auf professionelles Handeln. Wiesbaden: Springer Fachmedien. 274 Seiten, ISBN: 978-3-658-25732-3, 44,99 Euro
Zum NSU-Komplex gibt es viele Fragen: Wie war das unentdeckte Morden möglich? Welche Verantwortung trägt der Staat? Kevin Stützel greift in der Einleitung seiner Dissertation die Frage von Heike Kleffner (2015) auf: Welche Verantwortung trägt die Soziale Arbeit? Dafür zieht er eine Linie vom ‚Winzerklub‘ in Jena über den Jugendclub ‚Piccolo‘ in Chemnitz und die Kontroverse um die akzeptierende Jugendarbeit. Mit der Forschungsfrage „Wie arbeiten Pädagog:innen in der Sozialen Arbeit mit Jugendlichen mit rechten Orientierungen?“ rekonstruiert er die professionelle Handlungspraxis von Sozialarbeitenden im Bereich der Jugendarbeit. Dazu stellt Stützel sechs Ankerfälle vor, mit welchen er drei Typen des pädagogischen Handelns belegt und dies im Professionalisierungsdiskurs der Sozialen Arbeit kontextualisiert. Beginnend mit der diskursiven Einordnung von Begrifflichkeiten wird die Terminologie „Neonazismus“ in Abgrenzung zum Begriff „Rechtsextremismus“ aus mehreren Perspektiven begründet, insbesondere aus einer kritischen Positionierung zum „extremismustheoretischen“ Konzept. Daran anschließend werden Jugendarbeit und die Entwicklung ihrer verschiedenen Handlungsfelder und Typisierungen in einem kurzen Abriss dargestellt und für die Empirie begrifflich eingeordnet. Ausführlicher wird im Kapitel 2 ein umfassender Überblick über den Forschungsstand zur Jugendarbeit im Umgang mit Rechtsextremismus in Deutschland vorgelegt – inklusive einer Debatte um die Konzepte, (Bundes‐)Programme, deren Wirksamkeit und die Rolle von Evaluationsforschung in diesem Kontext. In dem folgenden Teil (Kapitel 3–5) beschreibt und begründet Kevin Stützel die methodologische Verortung der Arbeit. Den Leser:innen wird hier eine Einführung in die praxeologische Wissenssoziologie nach Ralf Bohnsack angeboten: Einer kompakten und fundierten Zusammenfassung der Grundlagen rekonstruktiver Sozialforschung sowie den Begründungszusammenhängen der Dokumentarischen Methode (Kapitel 3), folgt die Ausdifferenzierung der entsprechenden Forschungspraxis (Kapitel 4). Hier erläutert Stützel das methodische Vorgehen zur Dokumentarischen Bildinterpretation sowie zum Umgang mit Gruppendiskussionen in der Dokumentarischen Methode. So werden den Leser:innen die Grundlagen der Typenbildung zugänglich gemacht. Folgend wird der Schritt der soziogenetischen Typenbildung diskutiert, der trotz seiner Relevanz für die Einordnung der Handlungspraxis in vielen Forschungsarbeiten häufig in der Andeutung verbleit. Auch in Stützels Arbeit selbst fällt die Darstellung der soziogenetischen Analyse kurz aus. In Kapitel 5 folgt die Verbindung und Illustration der vorangegangen beiden Kapitel mit dem konkreten Forschungsprozess der durchgeführten Erhebung und Auswertung. Dabei wird die Triangulation von Bildund Textinterpretationen diskutiert und begründet. Die Strukturierung der Falldarstellungen in Kapitel 6 spiegelt den Ablauf des Forschungsvorgehens wider: 1) Erhebungssituation 2) Dokumentarische Bildinterpretation 3) 355 Rezensionen