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Ambiguitätstoleranz – eine Dimension religionspädagogischer Hermeneutik?
Zusammenfassung In dem Artikel wird die in letzter Zeit vermehrt diskutierte Kategorie der „Ambiguitätstoleranz“ als ein wichtiger Aspekt der Theorie und Praxis des religiösen Lernens erläutert. Dabei wird zunächst gezeigt, dass die Theorie des religiösen Lernens eine Form von Hermeneutik ist: Es geht dabei um das Verstehen des Selbst, um das Verstehen von Religion und das Verstehen religiöser Bildung und Entwicklung. Die religionsbezogene Hermeneutik wird religiöse Gegenstände und Menschen als grundsätzlich mehrdeutig („ambiguitär“) zeigen und so zu Toleranz gegenüber der Vielfalt und inneren Mehrdeutigkeit des Religiösen befähigen. Die Mehrdeutigkeit bezieht sich dabei auch auf den Kern des eigenen Glaubens, im Falle des Christentums auf die Aussagen über Gott, den Vater Jesu Christi und die Auferstehung der Toten.