{"title":"故事十五、十六世纪初初的冠军赛中尤其要关注长期彩虹‚音歌曲里的那个","authors":"J. Lange","doi":"10.1515/9783110666816-012","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Teufelsoder Satansdarstellungen sind im abendländischen Mittelalter sowohl in der Kunst als auch in der Literatur weit verbreitet und weisen auf ein reges, bis heute ungebrochenes Interesse am Bösen und dessen Verkörperungen.1 Ihren Ursprung haben die durchaus facettenreichen Darstellungen der Figur des Teufels sowohl im Alten als auch im Neuen Testament (wobei sich zwischen den beiden Bibelteilen ein noch näher zu erläuternder Wandel in der Beschreibung vollzieht) sowie maßgeblich in der Bibelauslegung durch die Kirchenväter. Verwirrende Vielfalt herrscht bezüglich der Terminologie: Das Alte Testament nutzt mehrfach das Lexem satan, doch die Bezeichnung ‚Satan‘ ergibt hinsichtlich ihrer Herkunft und der Beschreibung der Funktion des Bezeichneten kein einheitliches Bild.2 Das Neue Testament verwendet sowohl satan als auch diabolos, woraus sich über das mittellateinische diuvalus, das althochdeutsche tiuvel und das mittelhochdeutsche tiufel, tievel unser heutiges Wort ‚Teufel‘ entwickelte. Dennoch sind Teufel und Satan nicht ohne weiteres gleichzusetzen, denn der hebräische Ausdruck satan, der im Alten Testament sowohl als Verb wie auch als Nomen vorkommt, bezeichnet ganz generell die Rollen von Gegenspielern;3 so werden etwa David in 1 Sm 29,4 oder die Zerujasöhne in 2 Sm 19,23 als śāṭān bezeichnet. Darüber hinaus kann die Benennung als Satan aber auch ermögli-","PeriodicalId":231971,"journal":{"name":"Geistliche Liederdichter zwischen Liturgie und Volkssprache","volume":"4 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2020-07-06","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Geschichten über Lucifer im anonymen Meistergesang des fünfzehnten und sechzehnten Jahrhunderts. Unter besonderer Berücksichtigung der Lieder in Regenbogens ‚Langem Ton‘\",\"authors\":\"J. Lange\",\"doi\":\"10.1515/9783110666816-012\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Teufelsoder Satansdarstellungen sind im abendländischen Mittelalter sowohl in der Kunst als auch in der Literatur weit verbreitet und weisen auf ein reges, bis heute ungebrochenes Interesse am Bösen und dessen Verkörperungen.1 Ihren Ursprung haben die durchaus facettenreichen Darstellungen der Figur des Teufels sowohl im Alten als auch im Neuen Testament (wobei sich zwischen den beiden Bibelteilen ein noch näher zu erläuternder Wandel in der Beschreibung vollzieht) sowie maßgeblich in der Bibelauslegung durch die Kirchenväter. Verwirrende Vielfalt herrscht bezüglich der Terminologie: Das Alte Testament nutzt mehrfach das Lexem satan, doch die Bezeichnung ‚Satan‘ ergibt hinsichtlich ihrer Herkunft und der Beschreibung der Funktion des Bezeichneten kein einheitliches Bild.2 Das Neue Testament verwendet sowohl satan als auch diabolos, woraus sich über das mittellateinische diuvalus, das althochdeutsche tiuvel und das mittelhochdeutsche tiufel, tievel unser heutiges Wort ‚Teufel‘ entwickelte. Dennoch sind Teufel und Satan nicht ohne weiteres gleichzusetzen, denn der hebräische Ausdruck satan, der im Alten Testament sowohl als Verb wie auch als Nomen vorkommt, bezeichnet ganz generell die Rollen von Gegenspielern;3 so werden etwa David in 1 Sm 29,4 oder die Zerujasöhne in 2 Sm 19,23 als śāṭān bezeichnet. Darüber hinaus kann die Benennung als Satan aber auch ermögli-\",\"PeriodicalId\":231971,\"journal\":{\"name\":\"Geistliche Liederdichter zwischen Liturgie und Volkssprache\",\"volume\":\"4 1\",\"pages\":\"0\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2020-07-06\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Geistliche Liederdichter zwischen Liturgie und Volkssprache\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.1515/9783110666816-012\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Geistliche Liederdichter zwischen Liturgie und Volkssprache","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/9783110666816-012","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
Geschichten über Lucifer im anonymen Meistergesang des fünfzehnten und sechzehnten Jahrhunderts. Unter besonderer Berücksichtigung der Lieder in Regenbogens ‚Langem Ton‘
Teufelsoder Satansdarstellungen sind im abendländischen Mittelalter sowohl in der Kunst als auch in der Literatur weit verbreitet und weisen auf ein reges, bis heute ungebrochenes Interesse am Bösen und dessen Verkörperungen.1 Ihren Ursprung haben die durchaus facettenreichen Darstellungen der Figur des Teufels sowohl im Alten als auch im Neuen Testament (wobei sich zwischen den beiden Bibelteilen ein noch näher zu erläuternder Wandel in der Beschreibung vollzieht) sowie maßgeblich in der Bibelauslegung durch die Kirchenväter. Verwirrende Vielfalt herrscht bezüglich der Terminologie: Das Alte Testament nutzt mehrfach das Lexem satan, doch die Bezeichnung ‚Satan‘ ergibt hinsichtlich ihrer Herkunft und der Beschreibung der Funktion des Bezeichneten kein einheitliches Bild.2 Das Neue Testament verwendet sowohl satan als auch diabolos, woraus sich über das mittellateinische diuvalus, das althochdeutsche tiuvel und das mittelhochdeutsche tiufel, tievel unser heutiges Wort ‚Teufel‘ entwickelte. Dennoch sind Teufel und Satan nicht ohne weiteres gleichzusetzen, denn der hebräische Ausdruck satan, der im Alten Testament sowohl als Verb wie auch als Nomen vorkommt, bezeichnet ganz generell die Rollen von Gegenspielern;3 so werden etwa David in 1 Sm 29,4 oder die Zerujasöhne in 2 Sm 19,23 als śāṭān bezeichnet. Darüber hinaus kann die Benennung als Satan aber auch ermögli-