{"title":"转移的胰腺炎:“毕业”疗法可以用定向治疗制止","authors":"R. Claus, Maximilian Schmutz","doi":"10.1159/000504211","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Hintergrund: 4-7% der Patienten mit metastasierten Adenokarzinomen des Pankreas weisen Keimbahnmutationen in den für die DNA-Reparatur wichtigen Genen BRCA1 oder BRCA2 auf. Inhibitoren der Poly(ADP-Ribose)Polymerase (PARP) wie z.B. Olaparib (Lynparza®) haben bei verschiedenen BRCA1/2-mutierten Tumoren wie z.B. bei Ovarialkarzinomen bereits gute klinische Wirksamkeit gezeigt. Methoden: In der randomisierten, doppelt-verblindeten und Placebo-kontrollierten Phase-III-Studie POLO wurden Patienten mit metastasierten Pankreaskarzinomen und Vorliegen einer BRCA1/2-Mutation der Keimbahn nach platinhaltiger Chemotherapie einer Erhaltungstherapie mit Olaparib (oder Placebo) im Verhältnis 3:2 zugeführt. Ergebnisse: Von 3315 initial untersuchten Patienten konnten n=274 (7,5%) mit einer BRCA1/2-Keimbahnmutation (etwa 1/3 der Patienten wiesen eine BRCA1-Mutation auf) identifiziert werden. 154 dieser Patienten zeigten zudem nach einer platinhaltigen Standardchemotherapie keine Krankheitsprogression und eigneten sich gemäß der Einschlusskriterien für die Randomisierung. 92 der 154 Patienten wurden in den Behandlungsarm mit dem PARP-Inhibitor (PARPi) Olaparib randomisiert und 62 Patienten erhielten ein Placebo. Das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) war in den mit Olaparib behandelten Patienten signifikant verlängert im Vergleich zur Placebo-Gruppe (7,4 vs. 3,8 Monate; HR=0,53 [CI 0,35-0,82]; p=0,004). Die Ansprechrate (overall response rate, ORR) lag im Olaparib-Behandlungsarm bei 23,1% mit einer mittleren Ansprechdauer von 24,9 Monaten gegenüber 11,5% ORR und einer Ansprechdauer von 3,7 Monaten bei Patienten, die das Placebo erhalten hatten. Ein signifikanter Unterschied im Gesamtüberleben (OS) zeigte sich zum Zeitpunkt der Analyse und Publikation bisher nicht. Ebenso war die Lebensqualität (EORTC QLQ-C30) zwischen beiden Therapiearmen nicht signifikant unterschiedlich. Toxizitäten ≥ Grad 3 traten bei 40% der Patienten unter Behandlung mit Olaparib im Vergleich zu 23% in der Placebogruppe auf. Schlussfolgerung: Die Behandlung mit dem PARP-Inhibitor Olaparib ist eine effektive und verträgliche Erhaltungstherapie nach Ansprechen auf eine platinhaltige Standardchemotherapie bei BRCA1/2-mutierten Pankreaskarzinom-Patienten. Eine Olaparib-Erhaltungstherapie sollte zum Behandlungsstandard bei diesem Patientenkollektiv werden [1].","PeriodicalId":351794,"journal":{"name":"Karger Kompass Onkologie","volume":"6 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2019-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Metastasiertes Pankreaskarzinom: Progression kann durch zielgerichtete Therapie gestoppt werden\",\"authors\":\"R. Claus, Maximilian Schmutz\",\"doi\":\"10.1159/000504211\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Hintergrund: 4-7% der Patienten mit metastasierten Adenokarzinomen des Pankreas weisen Keimbahnmutationen in den für die DNA-Reparatur wichtigen Genen BRCA1 oder BRCA2 auf. Inhibitoren der Poly(ADP-Ribose)Polymerase (PARP) wie z.B. Olaparib (Lynparza®) haben bei verschiedenen BRCA1/2-mutierten Tumoren wie z.B. bei Ovarialkarzinomen bereits gute klinische Wirksamkeit gezeigt. 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Metastasiertes Pankreaskarzinom: Progression kann durch zielgerichtete Therapie gestoppt werden
Hintergrund: 4-7% der Patienten mit metastasierten Adenokarzinomen des Pankreas weisen Keimbahnmutationen in den für die DNA-Reparatur wichtigen Genen BRCA1 oder BRCA2 auf. Inhibitoren der Poly(ADP-Ribose)Polymerase (PARP) wie z.B. Olaparib (Lynparza®) haben bei verschiedenen BRCA1/2-mutierten Tumoren wie z.B. bei Ovarialkarzinomen bereits gute klinische Wirksamkeit gezeigt. Methoden: In der randomisierten, doppelt-verblindeten und Placebo-kontrollierten Phase-III-Studie POLO wurden Patienten mit metastasierten Pankreaskarzinomen und Vorliegen einer BRCA1/2-Mutation der Keimbahn nach platinhaltiger Chemotherapie einer Erhaltungstherapie mit Olaparib (oder Placebo) im Verhältnis 3:2 zugeführt. Ergebnisse: Von 3315 initial untersuchten Patienten konnten n=274 (7,5%) mit einer BRCA1/2-Keimbahnmutation (etwa 1/3 der Patienten wiesen eine BRCA1-Mutation auf) identifiziert werden. 154 dieser Patienten zeigten zudem nach einer platinhaltigen Standardchemotherapie keine Krankheitsprogression und eigneten sich gemäß der Einschlusskriterien für die Randomisierung. 92 der 154 Patienten wurden in den Behandlungsarm mit dem PARP-Inhibitor (PARPi) Olaparib randomisiert und 62 Patienten erhielten ein Placebo. Das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) war in den mit Olaparib behandelten Patienten signifikant verlängert im Vergleich zur Placebo-Gruppe (7,4 vs. 3,8 Monate; HR=0,53 [CI 0,35-0,82]; p=0,004). Die Ansprechrate (overall response rate, ORR) lag im Olaparib-Behandlungsarm bei 23,1% mit einer mittleren Ansprechdauer von 24,9 Monaten gegenüber 11,5% ORR und einer Ansprechdauer von 3,7 Monaten bei Patienten, die das Placebo erhalten hatten. Ein signifikanter Unterschied im Gesamtüberleben (OS) zeigte sich zum Zeitpunkt der Analyse und Publikation bisher nicht. Ebenso war die Lebensqualität (EORTC QLQ-C30) zwischen beiden Therapiearmen nicht signifikant unterschiedlich. Toxizitäten ≥ Grad 3 traten bei 40% der Patienten unter Behandlung mit Olaparib im Vergleich zu 23% in der Placebogruppe auf. Schlussfolgerung: Die Behandlung mit dem PARP-Inhibitor Olaparib ist eine effektive und verträgliche Erhaltungstherapie nach Ansprechen auf eine platinhaltige Standardchemotherapie bei BRCA1/2-mutierten Pankreaskarzinom-Patienten. Eine Olaparib-Erhaltungstherapie sollte zum Behandlungsstandard bei diesem Patientenkollektiv werden [1].