{"title":"促进幼儿教育","authors":"Ulrich Vieluf, S. Ivanov","doi":"10.37626/ga9783959871228.0.24","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Die Hamburger Schulbehörde hat in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre ein Bündel von Maßnahmen zur Begabtenförderung in die Wege geleitet. Es umfasste neben der Akzeleration im Rahmen des Schulversuchs „Gefördertes Springen“1 neu entwickelte Enrichmentangebote, allen voran das Projekt „Kinder der Primarstufe auf verschiedenen Wegen zur Mathematik“ (PriMa) 2 . Darüber hinaus wurde die Beratungsstelle besondere Begabungen (BbB) eingerichtet – die erste staatliche Beratungsstelle in Deutschland für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie Eltern zu Fragen rund um das Thema „(Hoch-) Begabung“ und für die Entwicklung, Implementierung, Begleitung und Evaluation von Maßnahmen zur Begabtenförderung3. Auslöser hierfür waren seinerzeit u. a. Befunde der Längsschnittstudie „Aspekte der Lernausgangslage und der Lernentwicklung an Hamburger Schulen“ (LAU, 1996 bis 2005), die darauf hindeuteten, dass ein nicht geringer Teil der Schülerinnen und Schüler mit hohen und sehr hohen Lernausgangslagen nur unterdurchschnittliche Lernentwicklungen verzeichnete. Eine naheliegende Erklärung hierfür war, dass diese Schülerinnen und Schüler die curricularen Anforderungen ihrer Jahrgangsstufe bereits erfüllten und ihnen der Unterricht für ihre Kompetenzentwicklung zu wenig Anregung bot. Sieben Jahre nach dem Start der LAU-Studie wurde seitens der Schulbehörde eine Folgestudie in Auftrag gegeben, die Längsschnittstudie „Kompetenzen und Einstellungen von Schülerinnen und Schülern“ (KESS, 2003 bis 2012). Im Rahmen dieser Studie wurden neben Tests aus der (inter-)nationalen IGLU-Studie auch die Tests aus der LAU-Studie eingesetzt. 4 So war es möglich, anhand von Vergleichen der Lernentwicklungen der Schülerinnen und Schüler zweier vollständiger Jahrgänge in ausgewählten Kompetenzbereichen die Wirksamkeit der zwischenzeitlich ergriffenen Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Hamburger Schulsystems – insbesondere die Einführung der verlässlichen Halbtagsgrundschule, Englisch in der Grundschule, G 8 ebenso wie Programme zur Begabtenförderung – zu überprüfen. In diesem Beitrag gehen wir anhand des KESS-Datensatzes der Frage nach, ob sich Maßnahmen zur Begabtenförderung in den Lernentwicklungen der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler niederschlagen, ob sich also positive Effekte unterrichtsergänzender Enrichmentangebote für besonders begabte und für hochbegabte Schülerinnen und Schüler nachweisen lassen.","PeriodicalId":148571,"journal":{"name":"Alle Talente wertschätzen – Grenz- und Beziehungsgebiete der Mathematikdidaktik ausschöpfen","volume":"16 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Zur Wirksamkeit außerunterrichtlicher Begabtenförderung\",\"authors\":\"Ulrich Vieluf, S. 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Befunde der Längsschnittstudie „Aspekte der Lernausgangslage und der Lernentwicklung an Hamburger Schulen“ (LAU, 1996 bis 2005), die darauf hindeuteten, dass ein nicht geringer Teil der Schülerinnen und Schüler mit hohen und sehr hohen Lernausgangslagen nur unterdurchschnittliche Lernentwicklungen verzeichnete. Eine naheliegende Erklärung hierfür war, dass diese Schülerinnen und Schüler die curricularen Anforderungen ihrer Jahrgangsstufe bereits erfüllten und ihnen der Unterricht für ihre Kompetenzentwicklung zu wenig Anregung bot. Sieben Jahre nach dem Start der LAU-Studie wurde seitens der Schulbehörde eine Folgestudie in Auftrag gegeben, die Längsschnittstudie „Kompetenzen und Einstellungen von Schülerinnen und Schülern“ (KESS, 2003 bis 2012). Im Rahmen dieser Studie wurden neben Tests aus der (inter-)nationalen IGLU-Studie auch die Tests aus der LAU-Studie eingesetzt. 4 So war es möglich, anhand von Vergleichen der Lernentwicklungen der Schülerinnen und Schüler zweier vollständiger Jahrgänge in ausgewählten Kompetenzbereichen die Wirksamkeit der zwischenzeitlich ergriffenen Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Hamburger Schulsystems – insbesondere die Einführung der verlässlichen Halbtagsgrundschule, Englisch in der Grundschule, G 8 ebenso wie Programme zur Begabtenförderung – zu überprüfen. In diesem Beitrag gehen wir anhand des KESS-Datensatzes der Frage nach, ob sich Maßnahmen zur Begabtenförderung in den Lernentwicklungen der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler niederschlagen, ob sich also positive Effekte unterrichtsergänzender Enrichmentangebote für besonders begabte und für hochbegabte Schülerinnen und Schüler nachweisen lassen.\",\"PeriodicalId\":148571,\"journal\":{\"name\":\"Alle Talente wertschätzen – Grenz- und Beziehungsgebiete der Mathematikdidaktik ausschöpfen\",\"volume\":\"16 1\",\"pages\":\"0\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"1900-01-01\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Alle Talente wertschätzen – Grenz- und Beziehungsgebiete der Mathematikdidaktik ausschöpfen\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.37626/ga9783959871228.0.24\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Alle Talente wertschätzen – Grenz- und Beziehungsgebiete der Mathematikdidaktik ausschöpfen","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.37626/ga9783959871228.0.24","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
Zur Wirksamkeit außerunterrichtlicher Begabtenförderung
Die Hamburger Schulbehörde hat in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre ein Bündel von Maßnahmen zur Begabtenförderung in die Wege geleitet. Es umfasste neben der Akzeleration im Rahmen des Schulversuchs „Gefördertes Springen“1 neu entwickelte Enrichmentangebote, allen voran das Projekt „Kinder der Primarstufe auf verschiedenen Wegen zur Mathematik“ (PriMa) 2 . Darüber hinaus wurde die Beratungsstelle besondere Begabungen (BbB) eingerichtet – die erste staatliche Beratungsstelle in Deutschland für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie Eltern zu Fragen rund um das Thema „(Hoch-) Begabung“ und für die Entwicklung, Implementierung, Begleitung und Evaluation von Maßnahmen zur Begabtenförderung3. Auslöser hierfür waren seinerzeit u. a. Befunde der Längsschnittstudie „Aspekte der Lernausgangslage und der Lernentwicklung an Hamburger Schulen“ (LAU, 1996 bis 2005), die darauf hindeuteten, dass ein nicht geringer Teil der Schülerinnen und Schüler mit hohen und sehr hohen Lernausgangslagen nur unterdurchschnittliche Lernentwicklungen verzeichnete. Eine naheliegende Erklärung hierfür war, dass diese Schülerinnen und Schüler die curricularen Anforderungen ihrer Jahrgangsstufe bereits erfüllten und ihnen der Unterricht für ihre Kompetenzentwicklung zu wenig Anregung bot. Sieben Jahre nach dem Start der LAU-Studie wurde seitens der Schulbehörde eine Folgestudie in Auftrag gegeben, die Längsschnittstudie „Kompetenzen und Einstellungen von Schülerinnen und Schülern“ (KESS, 2003 bis 2012). Im Rahmen dieser Studie wurden neben Tests aus der (inter-)nationalen IGLU-Studie auch die Tests aus der LAU-Studie eingesetzt. 4 So war es möglich, anhand von Vergleichen der Lernentwicklungen der Schülerinnen und Schüler zweier vollständiger Jahrgänge in ausgewählten Kompetenzbereichen die Wirksamkeit der zwischenzeitlich ergriffenen Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Hamburger Schulsystems – insbesondere die Einführung der verlässlichen Halbtagsgrundschule, Englisch in der Grundschule, G 8 ebenso wie Programme zur Begabtenförderung – zu überprüfen. In diesem Beitrag gehen wir anhand des KESS-Datensatzes der Frage nach, ob sich Maßnahmen zur Begabtenförderung in den Lernentwicklungen der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler niederschlagen, ob sich also positive Effekte unterrichtsergänzender Enrichmentangebote für besonders begabte und für hochbegabte Schülerinnen und Schüler nachweisen lassen.