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Die Selbstbestimmung der Evolution? Von der Eugenik zum Transhumanismus
Mit der modernen Eugenik, wie sie sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte, entstand eine Synthese aus revolutionär-utopischen, sozialreformerischen und individuellen Ansätzen, die zur Überwindung dessen beitragen sollten, was als Krise der Moderne gesehen wurde. Aus der Idee individueller Zuchtwahl wurden schnell Programme zur erzwungenen Unfruchtbarmachung von Personen die als sozial unerwünscht erklärt wurden. Diese Zwangssterilisationsprogramme wurden in autoritären und totalitären Regimen ebenso durchgeführt wie in liberalen Demokratien. Begründet wurden sie vor allem mit dem Verweis auf die Zukunft. Das Heraufbeschwören künftiger Niedergänge oder in die Zukunft projizierte Heilsversprechen motivierten aber nicht nur Eugeniker aller Couleur, sie inspirieren auch die Transhumanisten, deren Ziel es ist, die Begrenzungen des menschlichen Körpers durch neue Technologien zu überwinden. In diesem Artikel werden die zentralen Argumente der eugenischen und der transhumanistischen Bewegung dargestellt sowie ihre Entwicklung und ihr geschichtlicher Kontext nachgezeichnet.