{"title":"有创伤后遗体锁喉炎","authors":"J. Kudász, I. Besznyák","doi":"10.1055/S-0028-1099212","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"J. P., ein 9jähriger Knabe, fällt aus 3 Meter Höhe in einen notizbleistift-dicken Nagel, der wie ein Stilett 1 1 / 2 Querfinger seitlich des Sternums durch den 4. Interkostalraum in den linken Thorax eindringt. Nach 6 Stunden wird der Verletzte im Schock mit einem Blutdruck von 80/60 mm Hg und einer Pulsfrequenz von 140/min in unsere Klinik gebracht. Bei der physikalischen Untersuchung ist ein präkordiales Schwirren zu tasten. Im III—IV Interkostalraum links parasternal ein lautes, blasendes, holosystolisches Geräusch hörbar. EKG: Sinusrhythmus, Linkstyp, Erregungsrückbildungstörungen. Die Thoraxübersichtsaufnahme zeigt einen linksseitigen Pneumound Hämatothorax. Durch die Perforationsöffnung entleert sich zeitweise etwas Blut. Nach Angaben des anwesenden Kinderarztes waren die Herztöne vor der Verletzung normal. Nach Beseitigung des Schockzustandes und Behebung des Pneumothorax durch Sog, Durchführung einer linksseitigen Thorakotomie. Im Thorax 1500 ml z. T. flüssiges, z. T. geronnenes Blut. Am Perikard lag eine der äußeren Perforationsstelle entsprechende Öffnung von Linsengröße mit blutig inhibiertem Rand vor. Nach Eröffnung des Perikard fand sich im Bereich des Conus arteriosus der rechten Kammer ein zur Blutstromrichtung beinahe senkrecht verlaufender, ungefähr 4 cm langer, die ganze Herzmuskelwand durchdringender, mit gezacktem Rand versehener Wundkanal, der durch ein Blutgerinnsel verschlossen war. Über diesem Gebiet bestand ein starkes systolisches Schwirren. Unmittelbar nach Nahtbeginn löste sich das den Wundkanal verschließende Blutgerinnsel, und es trat eine pulsierende Blutung aus der rechten Herzkammer auf. Die Verletzungsstelle im Bereich der rechten Kammer wurde mit einer Achternaht verschlossen. Nach primärer Wundheilung traten in der späteren postoperativen Periode die Zeichen einer zunehmenden kardialen Dekompensation auf. Die ungefähr 2 Monate nach der Verletzung angefertigte Röntgenaufnahme ließ eine erhebliche Herzdilatation erkennen. Neben einer Vorwölbung des Pulmonalisbogens bestanden eine Einengung sowohl des Retrosternalals auch des Retrokardialraumes und eine deutlich verstärkte Lungenund Hiluszeichnung (Abb. 1). Die Qualität und Inten-","PeriodicalId":236452,"journal":{"name":"Georg Thieme Verlag","volume":"38 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"1970-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Der Verschluß des traumatischen Kammerseptumdefektes\",\"authors\":\"J. Kudász, I. Besznyák\",\"doi\":\"10.1055/S-0028-1099212\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"J. 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Der Verschluß des traumatischen Kammerseptumdefektes
J. P., ein 9jähriger Knabe, fällt aus 3 Meter Höhe in einen notizbleistift-dicken Nagel, der wie ein Stilett 1 1 / 2 Querfinger seitlich des Sternums durch den 4. Interkostalraum in den linken Thorax eindringt. Nach 6 Stunden wird der Verletzte im Schock mit einem Blutdruck von 80/60 mm Hg und einer Pulsfrequenz von 140/min in unsere Klinik gebracht. Bei der physikalischen Untersuchung ist ein präkordiales Schwirren zu tasten. Im III—IV Interkostalraum links parasternal ein lautes, blasendes, holosystolisches Geräusch hörbar. EKG: Sinusrhythmus, Linkstyp, Erregungsrückbildungstörungen. Die Thoraxübersichtsaufnahme zeigt einen linksseitigen Pneumound Hämatothorax. Durch die Perforationsöffnung entleert sich zeitweise etwas Blut. Nach Angaben des anwesenden Kinderarztes waren die Herztöne vor der Verletzung normal. Nach Beseitigung des Schockzustandes und Behebung des Pneumothorax durch Sog, Durchführung einer linksseitigen Thorakotomie. Im Thorax 1500 ml z. T. flüssiges, z. T. geronnenes Blut. Am Perikard lag eine der äußeren Perforationsstelle entsprechende Öffnung von Linsengröße mit blutig inhibiertem Rand vor. Nach Eröffnung des Perikard fand sich im Bereich des Conus arteriosus der rechten Kammer ein zur Blutstromrichtung beinahe senkrecht verlaufender, ungefähr 4 cm langer, die ganze Herzmuskelwand durchdringender, mit gezacktem Rand versehener Wundkanal, der durch ein Blutgerinnsel verschlossen war. Über diesem Gebiet bestand ein starkes systolisches Schwirren. Unmittelbar nach Nahtbeginn löste sich das den Wundkanal verschließende Blutgerinnsel, und es trat eine pulsierende Blutung aus der rechten Herzkammer auf. Die Verletzungsstelle im Bereich der rechten Kammer wurde mit einer Achternaht verschlossen. Nach primärer Wundheilung traten in der späteren postoperativen Periode die Zeichen einer zunehmenden kardialen Dekompensation auf. Die ungefähr 2 Monate nach der Verletzung angefertigte Röntgenaufnahme ließ eine erhebliche Herzdilatation erkennen. Neben einer Vorwölbung des Pulmonalisbogens bestanden eine Einengung sowohl des Retrosternalals auch des Retrokardialraumes und eine deutlich verstärkte Lungenund Hiluszeichnung (Abb. 1). Die Qualität und Inten-