{"title":"从重建的儿童研究方法和精神理论角度","authors":"C. Scheid, Boris Zizek","doi":"10.1515/SOSI-2017-0001","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Obwohl zunehmend Bemühungen feststellbar sind, die Perspektive des Kindes zu erheben und auszuwerten, sind den vorliegenden Zugängen methodisch Grenzen gesetzt. Weltsichten, Deutungsmuster, Narrative, die man bei Erwachsenen durch Interviews erheben kann, sind hier kaum zugänglich, weil das Interview als Königsweg der sozialwissenschaftlichen Forschung (König 1962) nicht auf vergleichbare Weise in Anschlag gebracht werden kann. Die vorliegende Darstellung methodischer und konstitutionstheoretischer Implikationen eines rekonstruktiven Zugangs zu kindlichen Bildungsprozessen ist programmatisch. Wir schlagen vor, Kinderzeichnungen als Niederschlag kindlicher Welt- und Selbstaneignung systematisch zu nutzen. Sie bieten Einblick in die Perspektiven von Kindern, da sich in ihnen Bildungsprozesse protokollieren. Auf der Grundlage einer kritischen Sichtung vorliegender Auseinandersetzungen mit dem Gegenstand Kinderzeichnung wird sein Potenzial für eine rekonstruktive Bildungsforschung zu Kindern erschlossen. Das bildnerische Handeln von Kindern wird als eine Form des Nachdenkens, als eine Auseinandersetzung mit dem zum Ausdruck gebrachten inneren Erleben gefasst. Die Metaphern (Philosoph und Künstler) sollen ein damit verbundenes konstitutionstheoretisches Bild des Kindes einfangen und begrifflich verfügbar machen. Die Analyse einer Kinderzeichnung soll exemplarisch das methodische Vorgehen veranschaulichen.","PeriodicalId":110821,"journal":{"name":"Sozialer Sinn","volume":"32 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2017-01-26","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"6","resultStr":"{\"title\":\"Methodische und konstitutionstheoretische Aspekte einer rekonstruktiven Kindheitsforschung\",\"authors\":\"C. Scheid, Boris Zizek\",\"doi\":\"10.1515/SOSI-2017-0001\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Zusammenfassung Obwohl zunehmend Bemühungen feststellbar sind, die Perspektive des Kindes zu erheben und auszuwerten, sind den vorliegenden Zugängen methodisch Grenzen gesetzt. Weltsichten, Deutungsmuster, Narrative, die man bei Erwachsenen durch Interviews erheben kann, sind hier kaum zugänglich, weil das Interview als Königsweg der sozialwissenschaftlichen Forschung (König 1962) nicht auf vergleichbare Weise in Anschlag gebracht werden kann. Die vorliegende Darstellung methodischer und konstitutionstheoretischer Implikationen eines rekonstruktiven Zugangs zu kindlichen Bildungsprozessen ist programmatisch. Wir schlagen vor, Kinderzeichnungen als Niederschlag kindlicher Welt- und Selbstaneignung systematisch zu nutzen. Sie bieten Einblick in die Perspektiven von Kindern, da sich in ihnen Bildungsprozesse protokollieren. Auf der Grundlage einer kritischen Sichtung vorliegender Auseinandersetzungen mit dem Gegenstand Kinderzeichnung wird sein Potenzial für eine rekonstruktive Bildungsforschung zu Kindern erschlossen. Das bildnerische Handeln von Kindern wird als eine Form des Nachdenkens, als eine Auseinandersetzung mit dem zum Ausdruck gebrachten inneren Erleben gefasst. Die Metaphern (Philosoph und Künstler) sollen ein damit verbundenes konstitutionstheoretisches Bild des Kindes einfangen und begrifflich verfügbar machen. Die Analyse einer Kinderzeichnung soll exemplarisch das methodische Vorgehen veranschaulichen.\",\"PeriodicalId\":110821,\"journal\":{\"name\":\"Sozialer Sinn\",\"volume\":\"32 1\",\"pages\":\"0\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2017-01-26\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"6\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Sozialer Sinn\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.1515/SOSI-2017-0001\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Sozialer Sinn","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/SOSI-2017-0001","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
Methodische und konstitutionstheoretische Aspekte einer rekonstruktiven Kindheitsforschung
Zusammenfassung Obwohl zunehmend Bemühungen feststellbar sind, die Perspektive des Kindes zu erheben und auszuwerten, sind den vorliegenden Zugängen methodisch Grenzen gesetzt. Weltsichten, Deutungsmuster, Narrative, die man bei Erwachsenen durch Interviews erheben kann, sind hier kaum zugänglich, weil das Interview als Königsweg der sozialwissenschaftlichen Forschung (König 1962) nicht auf vergleichbare Weise in Anschlag gebracht werden kann. Die vorliegende Darstellung methodischer und konstitutionstheoretischer Implikationen eines rekonstruktiven Zugangs zu kindlichen Bildungsprozessen ist programmatisch. Wir schlagen vor, Kinderzeichnungen als Niederschlag kindlicher Welt- und Selbstaneignung systematisch zu nutzen. Sie bieten Einblick in die Perspektiven von Kindern, da sich in ihnen Bildungsprozesse protokollieren. Auf der Grundlage einer kritischen Sichtung vorliegender Auseinandersetzungen mit dem Gegenstand Kinderzeichnung wird sein Potenzial für eine rekonstruktive Bildungsforschung zu Kindern erschlossen. Das bildnerische Handeln von Kindern wird als eine Form des Nachdenkens, als eine Auseinandersetzung mit dem zum Ausdruck gebrachten inneren Erleben gefasst. Die Metaphern (Philosoph und Künstler) sollen ein damit verbundenes konstitutionstheoretisches Bild des Kindes einfangen und begrifflich verfügbar machen. Die Analyse einer Kinderzeichnung soll exemplarisch das methodische Vorgehen veranschaulichen.