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Erinnern als interkulturelles Handeln am Beispiel des Shanghaier Exils
Zusammenfassung Dieser Beitrag rückt den sozial-kommunikativen Prozesscharakter von Erinnern in den Blick und untersucht kommunikative Erinnerungspraktiken in der deutschen und chinesischen Gesellschaft. Im Kontext der kulturwissenschaftlichen Gedächtnis- und Exilforschung werden die Exil-Diskurse in Deutschland und China exemplarisch anhand des Beispiels des Erinnerns an die Zuflucht der Juden in China neu reflektiert, indem eine kulturvergleichende bzw. komparatistische Perspektive profiliert wird. Dabei soll ein kommunikativer Erinnerungsprozess bezüglich des Refugiums in der Stadt Shanghai aufgezeigt werden, der über geografische und kulturelle Grenzen transzendiert und auf einen profunden deutsch-chinesischen Austausch in multiplen Bereichen hinweist. Hierbei wird erkenntlich, dass das Erinnern an das Shanghaier Exil über den jüdischen Kontext hinausgehend mit weiteren deutschen und chinesischen kollektiven Erinnerungen korreliert und Dialoge zwischen Ländern sowie Kulturen fördert.