Felix Gnisa, Walid Ibrahim, T. Engel, David Greifenberg, Lena Reichardt
{"title":"医院数字化战火:工作变化、权力行为、冲突形成星图等","authors":"Felix Gnisa, Walid Ibrahim, T. Engel, David Greifenberg, Lena Reichardt","doi":"10.3224/indbez.v29i1.02","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Mit dem als E-Health bezeichneten Technologiebündel werden für die Organisation Krankenhaus umfassende Transformationen von Geschäftsmodellen und Arbeit anvisiert. Die diskutierten arbeitspolitischen Implikationen auf Qualifikationen und Arbeitsweisen von Ärztinnen und Ärzten schwanken dabei zwischen optimistischen Diagnosen neuer Behandlungsmöglichkeiten und pessimistischen Prognosen über Deprofessionalisierung. Demgegenüber betont der Beitrag die organisationale Verhandelbarkeit des Technikeinsatzes im Krankenhaus. Auf Grundlage qualitativer Interviews mit technischen Entscheiderinnen und Entscheidern sowie Ärztinnen und Ärzten in einem Universitätskrankenhaus und durch Ansätze machttheoretischer Professionstheorien und der Labor Process Theory wird sowohl die (konfliktive) Aushandlung der aktuellen Digitialisierungstechnologien als auch die unterschiedlichen Legitimations- und Einflussstrategien dieser Akteure am Beispiel des digitalen Arztbriefes rekonstruiert. Damit kann nachgezeichnet werden, dass mit der Einführung des digitalen Arztbriefes als Schlüsseltechnologie der E-Health-Strategien eine Unterminierung ärztlicher Handlungsmonopole über den Prozess der Gesundheitsversorgung angestrebt wird – sich diese aber nicht ungebrochen über das ärztliche Professionsinteresse hinwegsetzen kann.","PeriodicalId":408151,"journal":{"name":"Industrielle Beziehungen. Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management","volume":"24 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2022-10-17","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Umkämpfte Digitalisierung im Krankenhaus: Arbeitswandel, Machthandeln und Konfliktkonstellationen bei der Gestaltung neuer Technologien für ärztliche Arbeitsprozesse\",\"authors\":\"Felix Gnisa, Walid Ibrahim, T. Engel, David Greifenberg, Lena Reichardt\",\"doi\":\"10.3224/indbez.v29i1.02\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Mit dem als E-Health bezeichneten Technologiebündel werden für die Organisation Krankenhaus umfassende Transformationen von Geschäftsmodellen und Arbeit anvisiert. Die diskutierten arbeitspolitischen Implikationen auf Qualifikationen und Arbeitsweisen von Ärztinnen und Ärzten schwanken dabei zwischen optimistischen Diagnosen neuer Behandlungsmöglichkeiten und pessimistischen Prognosen über Deprofessionalisierung. Demgegenüber betont der Beitrag die organisationale Verhandelbarkeit des Technikeinsatzes im Krankenhaus. Auf Grundlage qualitativer Interviews mit technischen Entscheiderinnen und Entscheidern sowie Ärztinnen und Ärzten in einem Universitätskrankenhaus und durch Ansätze machttheoretischer Professionstheorien und der Labor Process Theory wird sowohl die (konfliktive) Aushandlung der aktuellen Digitialisierungstechnologien als auch die unterschiedlichen Legitimations- und Einflussstrategien dieser Akteure am Beispiel des digitalen Arztbriefes rekonstruiert. Damit kann nachgezeichnet werden, dass mit der Einführung des digitalen Arztbriefes als Schlüsseltechnologie der E-Health-Strategien eine Unterminierung ärztlicher Handlungsmonopole über den Prozess der Gesundheitsversorgung angestrebt wird – sich diese aber nicht ungebrochen über das ärztliche Professionsinteresse hinwegsetzen kann.\",\"PeriodicalId\":408151,\"journal\":{\"name\":\"Industrielle Beziehungen. Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management\",\"volume\":\"24 1\",\"pages\":\"0\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2022-10-17\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Industrielle Beziehungen. Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.3224/indbez.v29i1.02\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Industrielle Beziehungen. Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.3224/indbez.v29i1.02","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
Umkämpfte Digitalisierung im Krankenhaus: Arbeitswandel, Machthandeln und Konfliktkonstellationen bei der Gestaltung neuer Technologien für ärztliche Arbeitsprozesse
Mit dem als E-Health bezeichneten Technologiebündel werden für die Organisation Krankenhaus umfassende Transformationen von Geschäftsmodellen und Arbeit anvisiert. Die diskutierten arbeitspolitischen Implikationen auf Qualifikationen und Arbeitsweisen von Ärztinnen und Ärzten schwanken dabei zwischen optimistischen Diagnosen neuer Behandlungsmöglichkeiten und pessimistischen Prognosen über Deprofessionalisierung. Demgegenüber betont der Beitrag die organisationale Verhandelbarkeit des Technikeinsatzes im Krankenhaus. Auf Grundlage qualitativer Interviews mit technischen Entscheiderinnen und Entscheidern sowie Ärztinnen und Ärzten in einem Universitätskrankenhaus und durch Ansätze machttheoretischer Professionstheorien und der Labor Process Theory wird sowohl die (konfliktive) Aushandlung der aktuellen Digitialisierungstechnologien als auch die unterschiedlichen Legitimations- und Einflussstrategien dieser Akteure am Beispiel des digitalen Arztbriefes rekonstruiert. Damit kann nachgezeichnet werden, dass mit der Einführung des digitalen Arztbriefes als Schlüsseltechnologie der E-Health-Strategien eine Unterminierung ärztlicher Handlungsmonopole über den Prozess der Gesundheitsversorgung angestrebt wird – sich diese aber nicht ungebrochen über das ärztliche Professionsinteresse hinwegsetzen kann.