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„Keine schwerwiegenden Vorfälle“ – Deutungen von Antisemitismus durch pädagogische Teams an Gedenkstätten zu ehemaligen Konzentrationslagern
An Gedenkstätten zu ehemaligen Konzentrationslagern konkretisiert sich die Geschichte des Nationalsozialismus, die gesellschaftlich, institutionell und familienbiografisch weiterwirkt. In diesem Artikel werden ausgewählte Befunde aus einer qualitativen Studie zu Antisemitismus vorgestellt, die auf Gruppendiskussionen mit pädagogischen Teams an vier Gedenkstätten zu ehemaligen Konzentrationslagern basieren. Neben der Schilderung von antisemitischen Situationen und pädagogischen Ansätzen unternehmen die Studienteilnehmer:innen den Versuch einer Einordnung ihres Arbeitsfeldes in Bezug auf Antisemitismus. Beschrieben wird ein „Fantasiefeld“, das in der gesellschaftlichen Rezeption von Gedenkstätten entstehe. Die Orte und die damit verbundenen historischen Ereignisse würden nicht als mehrheitsgesellschaftliches, sondern als primär jüdisches Thema assoziiert, das in der Gegenwart durch Juden:Jüdinnen vermittelt werde. Insgesamt verweist die Studie auf die Notwendigkeit eines strukturellen Antisemitismusverständnisses und einer umfassenden Reflexion über soziale Konstellationen in der Gedenkstättenpädagogik der postnationalsozialistischen Gesellschaft.