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Abstract
Der Bananenanbau hat auf den westkanarischen Inseln, insbesondere auf La Palma, einen grosen Einfluss auf Bevolkerung und Kulturlandschaft. Als Alternative bzw. in Erganzung zur konventionellen Produktion etablierte sich seit Anfang der 2000er-Jahre die Bananen- Kultivierung gemas den Kriterien des Biolandbaues. Ihr liegt ein spezifisches Akteursnetzwerk zugrunde, welches in dem vorliegenden Beitrag empirisch untersucht wird. Mittels Befragungen verschiedener Personlichkeiten aus den Bereichen Produktion, Vermarktung und Administration wird – flankierend zu explorativen Beobachtungen – im Rahmen von Experteninterviews erhoben, inwiefern die beteiligten Akteure und Akteursnetzwerke die Entwicklung der Bio-Banane fordern und welche Konflikte und Kontroversen dem Netzwerk in welcher Weise Grenzen setzen. Der Ansatz der Untersuchung und deren Ergebnisauswertung wurde in die Akteur-Netzwerk-Theorie und den „Follow the thing approach“ eingebettet. Damit sollte – als zentraler Zielstellung des Artikels – der Tragfahigkeitsfrage bestehender und projektierter Netzwerke nachgegangen werden konnen. Auf Basis der Erhebungen konnte analysiert werden, wie sich die existenziellen Rahmenbedingungen des Netzwerks der Bio-Banane sowohl in der Nutzung diverser Ressourcen als auch in den Akteuren selbst sowie deren wechselseitigen Verknupfungen widerspiegeln. Hinsichtlich der Zielsetzung der Akteure sind divergierende Motive und Absichten feststellbar. So stehen sich vor allem jene Akteure gegenuber, die sich aus umweltethischer Uberzeugung fur den okologischen Anbau einsetzen, und solche, die sich vorrangig okonomische Vorteile davon versprechen.