Erika Ruchti, Philipp Röthlin, Karin Fankhauser, Daniel Birrer
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Abstract
Zusammenfassung. Spitzensportlerinnen und Spitzensportler sind nebst Alltagsstressoren zahlreichen sportspezifischen Stressfaktoren ausgesetzt ( Jones & Tenenbaum, 2009 ). Bei vulnerablen Personen kann diese Kombination den Ausbruch einer psychischen Störung begünstigen. Dies insbesondere, wenn wichtige Ressourcen wie ein sicheres soziales Netzwerk fehlen. Im Spitzensport ist dieses soziale Netz oftmals nicht persönlich anwesend. Durch die Anwendung von systemisch-lösungsorientierten Interventionen können Sichtweisen von nicht Anwesenden in die Lösungsfindung miteinbezogen werden (Levold & Wirsching, 2014). Deshalb eignen sich multiperspektivische Ansätze auch in sportpsychologischen Beratungen. Die vorliegende Fallstudie beschreibt die Anwendung von systemisch-lösungsorientierten Interventionen bei einem 21-jährigen Spitzensportler. Aufgrund familiärer Vorbelastungen kann von einer Vulnerabilität ausgegangen werden. Verletzungen, ein Konflikt zwischen Cheftrainer und Trainer, zugleich Vater, sowie Transitionen sind die Hauptstressoren im Fall. Mittels einer Beratungssequenz aus sechs Interventionen wird illustriert, wie mit systemisch-lösungsorientierten Techniken Anpassungsprozesse in der Beratung begleitet werden können. Zudem werden die Erfahrungen, Prozesse und Ergebnisse der Beratungen zur Förderung und Erhaltung der psychischen Gesundheit des Athleten reflektiert.