Der Markt für Zucker

IF 0.7 4区 经济学 Q4 AGRICULTURAL ECONOMICS & POLICY
R. Klepper
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Abstract

Nach 2012/13 werden auch fur das Jahr 2013/14 Produktionsuberschusse am Zuckermarkt erwartet. Die Zuckererzeugung liegt voraussichtlich rund 4 Mio. t uber dem Bedarf, sodass die weltweiten Bestande weiter auf ein komfortables Niveau von rund 45 % des Verbrauches anwachsen werden. Die Bestande bilden damit ein so hohes Sicherheitspolster, wie wir es seit sechs Jahren nicht mehr sahen. Dies kann nicht ohne Wirkung auf die weitere Preisentwicklung bleiben. Bereits zum Jahreswechsel 2013/14 notierten die Zuckerpreise auf einem dreieinhalb Jahrestief. Der Trend rucklaufiger Preise wird sich zwar kaum weiter fortsetzen konnen, doch eine nachhaltige Erholung vor 2015 ist in Anbetracht der hohen Lagerbestande unwahrscheinlich. Trotz weltweit wachsender Erzeugung werden die wichtigen Exporteure, wie Brasilien, Indien, Thailand, Australien und Guatemala, ihre Positionen halten oder sogar ausbauen konnen. Dies ist erklartes Ziel ihrer Regierungen, gestutzt durch entsprechende Masnahmen dieser Lander. Diese Uberschusslander werden weiterhin die Versorgungslucke der Lander Afrikas und des Nahen und Mittleren Ostens sowie Teilen Asiens schliesen. Fur die EU, weiterhin ein stark geschutzter Wirtschaftsraum fur die Rubenanbauer und die Zuckerindustrie, wird erst die fur 2017 beschlossene Zuckermarktreform wesentliche Anderungen bringen. Noch profitieren die genannten Marktteilnehmer von hohen Zuckerpreisen bei eingeschranktem Wettbewerb. Die Marktversorgung ist durch die Quotenbindung und ausbleibende bzw. nicht ausreichende Importe aus den Praferenzabkommen schwach. Entsprechend hoch sind die Einstandspreise fur die Zuckerverarbeiter und Verbraucher. Die Zuckermuhlen und Rubenanbauer produzieren weiterhin proaktiv, was zu einem weiteren Anstieg der Zuckerbestande auch in der EU gefuhrt hat. Zumindest zum Jahresende 2013 ist eine leichte Annaherung der EU-Binnenmarktpreise an den Weltmarktpreis erkennbar. Ein Trend lasst sich daraus jedoch noch nicht ableiten. Die Rahmenbedingungen sind nach wie vor noch die gleichen. So sind die Zuckerpreise in der EU immer noch fast doppelt so hoch wie die Notierungen an den internationalen Borsen. Trotz des stark eingeschrankten Wettbewerbes scheinen die Haupterzeugerlander, allen voran Frankreich, ihre Positionen ausbauen zu konnen. Die leicht sinkenden Zuckerpreise in der EU und die nach Angaben der Zuckerindustrie hohen Beschaffungskosten haben nach einem Rekordjahr 2012/13 jedoch schon erste Spuren in den jungsten Bilanzen der (deutschen) Unternehmen im laufenden Wirtschaftsjahr hinterlassen. Der nach wie vor grose Preisabstand zu den Weltmarkten sollte auch auf absehbare Zeit Anreiz genug sein, die praferentiellen, grostenteils zollfreien Importe aus den Entwicklungs- und Transformationslandern in die EU zu befordern. Die im Jahr 2013 neu in Kraft getretenen Freihandelsabkommen mit mittel- und sudamerikanischen Staaten konnten ebenfalls dazu beitragen, dass die Zuckerpreise in der EU sinken. Ebenso das neue EU-Mitglied Kroatien. Auf den globalen Markten werden, neben den witterungsbedingten Ertragsschwankungen, die grosen Importeure China und Indonesien, aber vielleicht auch Russland und Indien, das erneut zu einem Nettoimporteur werden konnte, die Preisentwicklung auf dem Weltzuckermarkt mitbestimmen. Sicher wird auch Brasilien, der weltgroste Produzent und Exporteur, ein Wortchen mitreden. Seine wirtschaftliche Entwicklung und die politischen Masnahmen im Zucker-/Ethanol-/Benzinmarkt bleiben unberechenbar und damit auch die verfugbaren Zuckerexportmengen. Profiteure, der mit knapp zwei Prozent wachsenden globalen Nachfrage, werden, dem bisherigen Trend folgend, die Zuckerrohranbaugebiete sein, wahrend der Zuckerrubenbau seinen derzeitigen 20 %igen Anteil nur schwer behaupten konnen wird. Isoglukose, eine Alternative zu Zucker, mit noch geringen Anteilen am Markt, wird es nach Einschatzung des Autors eher schwer haben, weitere (EU-)Marktanteile zu gewinnen. Doch dieses Kapitel wird fur die EU erst ab 2017 geschrieben, wenn neben der Zuckerquote auch die Isoglukosequote fallt.
砂糖市场
2012/13年后,想必2013/14年糖市场上的胜出者将开始讨论糖的产量预计约为400万。如此一来,全世界供能将其达到消费的45%左右。他们能做成一个安全舱但是,不可能完全没有其他的变化。在2013/14年新年来临时,糖价已经触及三年半。下跌的价格可能不会持续下去,但考虑到现有库存存量如此之高,想在2015年之前可持续地复苏已经不太可能。尽管全球经济的消费额在不断增加,但巴西、印度、泰国、澳大利亚、危地马拉等主要出口国将会坚守甚至获得优势。到处都是敌人这是本国政府的明确目标这些人面山地将继续供电给非洲、中东和亚洲部分地区。只有在2017年通过的甘蔗市场改革才会带来重大改变,以保护欧盟,作为一个高度保护的经济体和糖业,甜,糖,这些市场参与者仍然在拉加竞争中从高糖价格中获益。市场供给因为配额联系有余和距离协议不见而不足。因此,甘蔗生产商和消费者的出厂价格相应会很高。大量的小麦制品和木柴种植者继续积极生产,这导致欧盟内糖叶产量进一步上升。至少从2013年年底开始,人们可以看到欧盟内部市场的价格在全球市场上并不显而易见。然而,现在还没有形成这样的趋势。那个架构和以前一样事实上,欧盟内部的糖价格依然比国际海关收费高出近一倍。虽然国际争夺战重重,但主要的土制国家,尤其是法国,看起来还会改善他们的势力范围。来看看欧盟廉价的糖价格。糖业表示采购成本高昂。在可预见的未来,继续维持和世界分辨是非对口的价格差距也应该足以激励各国对发展中国家和转型期国家的免税进口产品欧盟。2013年生效的与中欧和苏达三国的自由贸易协定也有助于降低欧盟的糖价格。新欧盟成员国克罗地亚也出现了在全球贸易经是非对错的地方,除了坚韧的价格波动以外,大国大国中国和印尼,甚至俄罗斯和印度也变得如此,而后者又一次成为了世界棉花市场的净进口国。毫无疑问巴西这个世界上最大的生产国和出口国也会赞同这句话。其经济发展和乙醇/汽油市场的政策变化仍然不可预测,甚至可能产生糖出口。全球需求将根据此前的趋势,增加2%的受益者将是甘蔗产区,在此期间,甘蔗类开采将难以捍卫其目前20%的份额。研究糖的一种替代品——糖分市场份额还很小的葡萄糖,通过作者的研究,可能会难以获得更多(欧盟)市场份额。可是,只有在2017年非糖/温室气体比下降时,才能为欧盟制定这一章。
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German Journal of Agricultural Economics
German Journal of Agricultural Economics AGRICULTURAL ECONOMICS & POLICY-
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期刊介绍: The GJAE publishes a broad range of theoretical, applied and policy-related articles. It aims for a balanced coverage of economic issues within agricultural and food production, demand and trade, rural development, and sustainable and efficient resource use as well as specific German or European issues. The GJAE also welcomes review articles.
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GB/T 7714-2015
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