{"title":"Der Einfluss der Stundenlänge (45 vs. 60 Minuten) auf ausgewählte Aspekte der Unterrichtsqualität im Physikunterricht am Gymnasium","authors":"R. Wackermann, J. Hater","doi":"10.1016/j.pisc.2015.12.009","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"<div><p>Obwohl bislang kaum Untersuchungen zur optimalen zeitlichen Strukturierung von Unterricht vorliegen, verlängern einige Schulen in Deutschland zurzeit die Schulstundenlänge auf 60 (auch 65 oder 67,5 usw.) Minuten. Die vorliegende empirische Studie untersucht die Auswirkungen der Stundenverlängerung auf die Unterrichtsqualität im Physikunterricht der Sekundarstufe I. Dazu wurde der 60-Minuten-Unterricht von zwei Lehrkräften aufgezeichnet und ausgewertet und mit dem 45-Minuten-Unterricht derselben Lehrkräfte aus einer früheren Studie verglichen (n<!--> <!-->=<!--> <!-->14 Videos). Die Analyse erfolgt unter dem Blickwinkel der Basismodelle nach Oser mit ergänzenden Sichtweisen aus Befragungen von Schülerinnen und Schülern sowie Lehrern und einem Expertenrating zur Unterrichtsqualität. Zentrales Ergebnis für die untersuchten Fälle ist, dass die längeren Unterrichtstunden eine höhere didaktische Vielfalt in Bezug auf die Lehrzielwahl aufweisen, und dass in den längeren Unterrichtsstunden mehr Lernprozesse abgeschlossen werden können. Jedoch bleibt das Maß an kognitiver Aktivität der Schülerinnen und Schüler gleich. Außerdem gibt es Hinweise auf eine zeitliche Ausdehnung der Wiederholungsphase bei den längeren Stunden. Zusammengefasst bieten die längeren Schulstunden das Potenzial für eine Qualitätsverbesserung.</p></div>","PeriodicalId":92112,"journal":{"name":"Perspectives in science","volume":"10 ","pages":"Pages 1-12"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2016-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1016/j.pisc.2015.12.009","citationCount":"1","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Perspectives in science","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2213020915001226","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Obwohl bislang kaum Untersuchungen zur optimalen zeitlichen Strukturierung von Unterricht vorliegen, verlängern einige Schulen in Deutschland zurzeit die Schulstundenlänge auf 60 (auch 65 oder 67,5 usw.) Minuten. Die vorliegende empirische Studie untersucht die Auswirkungen der Stundenverlängerung auf die Unterrichtsqualität im Physikunterricht der Sekundarstufe I. Dazu wurde der 60-Minuten-Unterricht von zwei Lehrkräften aufgezeichnet und ausgewertet und mit dem 45-Minuten-Unterricht derselben Lehrkräfte aus einer früheren Studie verglichen (n = 14 Videos). Die Analyse erfolgt unter dem Blickwinkel der Basismodelle nach Oser mit ergänzenden Sichtweisen aus Befragungen von Schülerinnen und Schülern sowie Lehrern und einem Expertenrating zur Unterrichtsqualität. Zentrales Ergebnis für die untersuchten Fälle ist, dass die längeren Unterrichtstunden eine höhere didaktische Vielfalt in Bezug auf die Lehrzielwahl aufweisen, und dass in den längeren Unterrichtsstunden mehr Lernprozesse abgeschlossen werden können. Jedoch bleibt das Maß an kognitiver Aktivität der Schülerinnen und Schüler gleich. Außerdem gibt es Hinweise auf eine zeitliche Ausdehnung der Wiederholungsphase bei den längeren Stunden. Zusammengefasst bieten die längeren Schulstunden das Potenzial für eine Qualitätsverbesserung.