{"title":"Nuklearmedizinische Bildgebung bei HNO-Tumoren","authors":"M. Miederer","doi":"10.1055/a-1062-0877","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"den kontinuierlich wissenschaftliche Fortschritte erzielt, die zu erheblichen Verbesserungen der Morbidität und Mortalität führten. Dies hat zu beeindruckenden Erfolgen bei einer Vielzahl an Krankheitsentitäten geführt. Zum einen steht eine immer genauere und spezifischere Diagnostik zu Verfügung, mit der eine Charakterisierung von Tumorerkrankungen in einer enormen Detailtiefe gelingt. Neben Gewebeparametern, die aus Histologie und genetischen Untersuchungen gewonnen werden, ist die Bildgebung eine wichtige Säule der Einteilung von Malignomen. Schnittbildverfahren wie CT und MRT bilden mit hoher Auflösung die Anatomie ab und sind unabdingbare Voraussetzung für das Krankheitsmanagement. Darüber hinaus leisten funktionelle, nuklearmedizinische Verfahren einen weiteren wesentlichen Beitrag bei der Bildgebung von Malignomen. Zum anderen hat sich auch die Palette der therapeutischen Möglichkeiten deutlich erweitert, und es sind große Erfolge mit verschiedenen multimodalen Therapiekonzepten erzielt worden. Die Basis zur Umsetzung dieser fortschreitenden Entwicklungen ist eine breit aufgestellte multidisziplinäre Behandlung. Hier arbeiten bei jedem Patienten mehrere Fachdisziplinen Hand in Hand, um umfassende Ansprüche an Diagnostik und Therapie zum Wohle des Patienten umzusetzen. Für die interdisziplinäre Diskussion haben sich bei nahezu allen onkologischen Erkrankungen Tumorboards etabliert, in denen Diagnose-, Therapieund Nachsorgeentscheidungen gebahnt werden. Dies trägt insbesondere vor dem Hintergrund eines sich schnell wandelnden Wissens zu dem Erfolg von multimodalen Therapiekonzepten bei. Aber gerade um Patienten individuell gerecht zu werden, ist es erforderlich, Methoden genau zu kennen und Umfeld, Grenzen und Alternativen einschätzen zu können. Interdisziplinäre Tumorboards sind häufig um die jeweilig chirurgischen Fächer strukturiert, passend zum Stellenwert von operativen Verfahren und der klinischen Primärpräsentation von Malignomen. Daneben veranschaulichen althergebrachte und moderne Querschnitts-Tumor-Boards wie beispielsweise pädiatrisch-onkologische oder neuroendokrine-endokrine Tumorboards und molekulare Tumorboards die gelebte Interaktion zwischen verschiedenen organspezifischen Zentren. So sind die Grenzen der klinischen Fachdisziplinen zunehmend weniger starr. Methoden, Interaktionen und Forschung haben einen Einfluss auf die Bedeutung einzelner Fachgebiete in den interdisziplinären Teams. Hier spielt die klinische Nuklearmedizin in vielen Bereichen eine wesentliche Rolle. Aufgrund der nicht krankheitsspezifischen, sondern Methoden-zentrierten Definition des Fachgebiets sind die Anwendungsgebiete sehr breit gefächert. Die Grundlage ist jeweils die Verfügbarkeit von radioaktiv markierten Molekülen, die zur Diagnostik und Therapie einen Beitrag leisten können. Die nuklearmedizinische Bildgebung funktioneller Prozesse ist vor allem durch die FDGPET/CT ein integraler Bestandteil beim Management einer großen Anzahl von malignen Erkrankungen. Dabei sind der hohe Bildkontrast, die Möglichkeit der Quantifizierung und die meist leichte und eindeutige anatomischen Zuordnung mittels CT oder MRT wesentliche Grundlage der hohen Wertigkeit für onkologische Entscheidungsprozesse. Die genaue Einschätzung der Wertigkeit von Bildgebung in Hinblick auf patientenspezifische Outcome-Parameter wie Überleben („overall survival“) und Lebensqualität („qualitity of life“) leitet sich aus klinischen Studien und Beobachtungen ab, die somit einen steten Wandel in der klinischen Anwendung verursachen. Insbesondere für Kostenträger ist hochrangige Evidenz häufig die maßgebende Entscheidungsgrundlage über Nuklearmedizinische Bildgebung bei HNO-Tumoren Nuclear medical imaging in ENT tumors","PeriodicalId":11083,"journal":{"name":"Der Nuklearmediziner","volume":"56 1","pages":"93 - 94"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2020-05-28","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Der Nuklearmediziner","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/a-1062-0877","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
den kontinuierlich wissenschaftliche Fortschritte erzielt, die zu erheblichen Verbesserungen der Morbidität und Mortalität führten. Dies hat zu beeindruckenden Erfolgen bei einer Vielzahl an Krankheitsentitäten geführt. Zum einen steht eine immer genauere und spezifischere Diagnostik zu Verfügung, mit der eine Charakterisierung von Tumorerkrankungen in einer enormen Detailtiefe gelingt. Neben Gewebeparametern, die aus Histologie und genetischen Untersuchungen gewonnen werden, ist die Bildgebung eine wichtige Säule der Einteilung von Malignomen. Schnittbildverfahren wie CT und MRT bilden mit hoher Auflösung die Anatomie ab und sind unabdingbare Voraussetzung für das Krankheitsmanagement. Darüber hinaus leisten funktionelle, nuklearmedizinische Verfahren einen weiteren wesentlichen Beitrag bei der Bildgebung von Malignomen. Zum anderen hat sich auch die Palette der therapeutischen Möglichkeiten deutlich erweitert, und es sind große Erfolge mit verschiedenen multimodalen Therapiekonzepten erzielt worden. Die Basis zur Umsetzung dieser fortschreitenden Entwicklungen ist eine breit aufgestellte multidisziplinäre Behandlung. Hier arbeiten bei jedem Patienten mehrere Fachdisziplinen Hand in Hand, um umfassende Ansprüche an Diagnostik und Therapie zum Wohle des Patienten umzusetzen. Für die interdisziplinäre Diskussion haben sich bei nahezu allen onkologischen Erkrankungen Tumorboards etabliert, in denen Diagnose-, Therapieund Nachsorgeentscheidungen gebahnt werden. Dies trägt insbesondere vor dem Hintergrund eines sich schnell wandelnden Wissens zu dem Erfolg von multimodalen Therapiekonzepten bei. Aber gerade um Patienten individuell gerecht zu werden, ist es erforderlich, Methoden genau zu kennen und Umfeld, Grenzen und Alternativen einschätzen zu können. Interdisziplinäre Tumorboards sind häufig um die jeweilig chirurgischen Fächer strukturiert, passend zum Stellenwert von operativen Verfahren und der klinischen Primärpräsentation von Malignomen. Daneben veranschaulichen althergebrachte und moderne Querschnitts-Tumor-Boards wie beispielsweise pädiatrisch-onkologische oder neuroendokrine-endokrine Tumorboards und molekulare Tumorboards die gelebte Interaktion zwischen verschiedenen organspezifischen Zentren. So sind die Grenzen der klinischen Fachdisziplinen zunehmend weniger starr. Methoden, Interaktionen und Forschung haben einen Einfluss auf die Bedeutung einzelner Fachgebiete in den interdisziplinären Teams. Hier spielt die klinische Nuklearmedizin in vielen Bereichen eine wesentliche Rolle. Aufgrund der nicht krankheitsspezifischen, sondern Methoden-zentrierten Definition des Fachgebiets sind die Anwendungsgebiete sehr breit gefächert. Die Grundlage ist jeweils die Verfügbarkeit von radioaktiv markierten Molekülen, die zur Diagnostik und Therapie einen Beitrag leisten können. Die nuklearmedizinische Bildgebung funktioneller Prozesse ist vor allem durch die FDGPET/CT ein integraler Bestandteil beim Management einer großen Anzahl von malignen Erkrankungen. Dabei sind der hohe Bildkontrast, die Möglichkeit der Quantifizierung und die meist leichte und eindeutige anatomischen Zuordnung mittels CT oder MRT wesentliche Grundlage der hohen Wertigkeit für onkologische Entscheidungsprozesse. Die genaue Einschätzung der Wertigkeit von Bildgebung in Hinblick auf patientenspezifische Outcome-Parameter wie Überleben („overall survival“) und Lebensqualität („qualitity of life“) leitet sich aus klinischen Studien und Beobachtungen ab, die somit einen steten Wandel in der klinischen Anwendung verursachen. Insbesondere für Kostenträger ist hochrangige Evidenz häufig die maßgebende Entscheidungsgrundlage über Nuklearmedizinische Bildgebung bei HNO-Tumoren Nuclear medical imaging in ENT tumors