M. Schmid, Jörg M. Fegert, K. Schmeck, Cyril Boonmann
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Abstract
Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Verschiedene Studien zeigen auf, dass ehemals ausserfamiliär platzierte Jugendliche, die viele biologische und psychosoziale Risikofaktoren akkumulieren, im weiteren Lebenslauf häufig eine geringere soziale Teilhabe aufweisen. Fragestellung: Dieser Themenschwerpunkt berichtet von einer Längsschnittstudie (JAEL – Jugendhilfe aus Erfahrung lernen) mit ehemals fremdplatzierten jungen Erwachsenen, die einer Hochrisikostichprobe zugeordnet werden können. Methode: Die Studie kombiniert für ihre Forschungsfragen prospektive und retrospektive Aspekte sowie qualitativ und quantitativ erhobene Daten. Ergebnisse: Der Themenschwerpunkt gibt sowohl eine kurze Einführung in die Methoden und die Rekrutierung der Stichprobe als auch einen Einblick in drei ausgewählte Themen, die in den drei Beiträgen dieses Themenschwerpunktes behandelt werden. Der erste Beitrag berichtet über die Ergebnisse zum Verlauf der psychischen Probleme vom Jugend- bis ins junge Erwachsenenalter. Der zweite Beitrag befasst sich mit Misshandlung und Vernachlässigung in der Kindheit als Risikofaktor für die soziale Teilhabe im jungen Erwachsenenalter, wie z. B. Arbeitslosigkeit, Legalbewährung, sozioökonomische Lage, psychische Gesundheit oder auch Beziehungsfähigkeit. Diese negativen Auswirkungen können durch Selbstwirksamkeitserfahrungen abgemildert werden. Der dritte Beitrag beinhaltet einen der bisher weniger beachteter Längsschnittstudienaspekte, nämlich die Risikofaktoren für eine Persönlichkeitsstörung in einer Hochrisikostichprobe sowie deren Stabilität. Diskussion und Schlussfolgerung: Auf die Bedeutung und Implikationen für Interventionen und Jugendhilfepolitik einerseits und die Forschung in diesem Feld andererseits wird eingegangen.