Interaction Competencies with Children – Entwicklung und Wirkmechanismen einer präventiven Intervention für Lehrkräfte im Kontext gesellschaftlich akzeptierter Gewalt
{"title":"Interaction Competencies with Children – Entwicklung und Wirkmechanismen einer präventiven Intervention für Lehrkräfte im Kontext gesellschaftlich akzeptierter Gewalt","authors":"Anette Kirika, Tobias Hecker","doi":"10.1159/000525237","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Gewalt gegen Kinder ist ein globales Problem und hat massive negative individuelle und gesellschaftliche Folgen. In vielen Ländern ist Gewalt in der Erziehung gesellschaftlich akzeptiert und weit verbreitet. Gewalt gegen Kinder hat vielfältige gesellschaftliche und individuelle Ursachen sowie aufrechterhaltende Faktoren. Auch in Schulen sind Kinder andauernder Gewalt ausgesetzt, was für die Notwendigkeit präventiver schul-basierter Programme spricht. Die Zielgruppe präventiver Programme sollten vor allem die Personen sein, von denen die Gewalt ausgeht – in diesem Kontext: Lehrer/innen. Die ursächlichen Faktoren sollten möglichst umfassend adressiert werden, wobei der oftmals ressourcenarme Kontext berücksichtigt werden muss. In diesem Übersichtsartikel wird die präventive Intervention Interaction Competencies with Children – for Teachers beschrieben und deren Wirkmechanismen diskutiert. Die Intervention ist ein 5,5-tägiges Training für Lehrer/innen in Gesellschaften, in denen Gewalt als Disziplinierungsmaßnahme akzeptiert ist. Ziel der Intervention ist eine Verhaltensveränderung der Lehrer/innen. Ein zentraler Wirkfaktor ist die Dynamik der Intervention, durch die zunächst eine Veränderungsbereitschaft, dann eine Handlungskompetenz und Handlungsmotivation bewirkt wird. Des Weiteren wirkt die Intervention auf verschiedenen Ebenen und adressiert normative Aspekte, die sowohl das System Schule betreffen, als auch individuelle Faktoren. Wie die verschiedenen Methoden und Themen auf individueller und schulischer Ebene wirken und miteinander interagieren, sollte zukünftig durch eine Evaluation des Veränderungsprozesses beantwortet werden.","PeriodicalId":49386,"journal":{"name":"Verhaltenstherapie","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.7000,"publicationDate":"2022-06-28","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"2","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Verhaltenstherapie","FirstCategoryId":"3","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1159/000525237","RegionNum":4,"RegionCategory":"医学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q4","JCRName":"PSYCHIATRY","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Gewalt gegen Kinder ist ein globales Problem und hat massive negative individuelle und gesellschaftliche Folgen. In vielen Ländern ist Gewalt in der Erziehung gesellschaftlich akzeptiert und weit verbreitet. Gewalt gegen Kinder hat vielfältige gesellschaftliche und individuelle Ursachen sowie aufrechterhaltende Faktoren. Auch in Schulen sind Kinder andauernder Gewalt ausgesetzt, was für die Notwendigkeit präventiver schul-basierter Programme spricht. Die Zielgruppe präventiver Programme sollten vor allem die Personen sein, von denen die Gewalt ausgeht – in diesem Kontext: Lehrer/innen. Die ursächlichen Faktoren sollten möglichst umfassend adressiert werden, wobei der oftmals ressourcenarme Kontext berücksichtigt werden muss. In diesem Übersichtsartikel wird die präventive Intervention Interaction Competencies with Children – for Teachers beschrieben und deren Wirkmechanismen diskutiert. Die Intervention ist ein 5,5-tägiges Training für Lehrer/innen in Gesellschaften, in denen Gewalt als Disziplinierungsmaßnahme akzeptiert ist. Ziel der Intervention ist eine Verhaltensveränderung der Lehrer/innen. Ein zentraler Wirkfaktor ist die Dynamik der Intervention, durch die zunächst eine Veränderungsbereitschaft, dann eine Handlungskompetenz und Handlungsmotivation bewirkt wird. Des Weiteren wirkt die Intervention auf verschiedenen Ebenen und adressiert normative Aspekte, die sowohl das System Schule betreffen, als auch individuelle Faktoren. Wie die verschiedenen Methoden und Themen auf individueller und schulischer Ebene wirken und miteinander interagieren, sollte zukünftig durch eine Evaluation des Veränderungsprozesses beantwortet werden.
期刊介绍:
Die Zeitschrift «Verhaltenstherapie» bildet das breite Spektrum verhaltenstherapeutischer Verfahren ab und ist im deutschen Sprachraum das führende Publikationsorgan ihres Fachgebiets.