{"title":"Beschreibung und Evaluation eines Manuals für Herzratenvariabilitäts-Biofeedback bei der somatischen Belastungsstörung","authors":"Laura Klewinghaus, Alexandra Martin","doi":"10.1159/000522175","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Hintergrund: Herzratenvariabilitäts-Biofeedback (HRV-BF) zeigt erste Wirksamkeitshinweise bei Depressionen, Angststörungen oder funktionellen somatischen Syndromen. Bei der somatischen Belastungsstörung (SBS) stehen diese noch aus. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, eine neu entwickelte HRV-BF-Kurzintervention vorzustellen und die HRV detailliert zu analysieren sowie die Anwendbarkeit und Akzeptanz bei der SBS zu überprüfen. Methoden: Analysiert wurden hier die Daten der Teilstichprobe einer randomisiert kontrollierten Pilotstudie (22 Personen mit SBS nach DSM-5), die ein HRV-BF über 4 Sitzungen erhielt. Erhoben wurden die HRV (SDNN: “standard deviation of the NN interval”, RMSSD: “root mean square of successive differences between NN interval”, LF: “low frequency”), die Bewertung und Akzeptanz der Intervention auf subjektiver Ebene. Ergebnisse: HRV-Analysen innerhalb der Therapiesitzungen zeigten, dass die Personen lernten, ihre HRV signifikant während der Biofeedbackeinheiten zu erhöhen und diese in Selbstregulationsphasen ohne Feedback aufrechtzuerhalten (SDNN, RMSSD, LF: 5,7 ≤ Ft ≤ 11,1). Zudem zeigte sich eine Verbesserung der HRV über die Sitzungen hinweg (SDNN). Die Intervention wurde durch die Mehrheit der Teilnehmer*innen sehr positiv bewertet (u.a. Zufriedenheit, Verbesserung der Stimmung und des körperlichen Befindens). Schlussfolgerungen: HRV-BF kann in 4 Sitzungen gut erlernt werden und zeigt positive Effekte bei Patient*innen mit SBS. Die Hinzunahme des HRV-BF zu bestehenden Interventionen, z.B. Psychotherapie, scheint vielversprechend.","PeriodicalId":49386,"journal":{"name":"Verhaltenstherapie","volume":"53 1","pages":"34 - 44"},"PeriodicalIF":0.7000,"publicationDate":"2022-03-04","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Verhaltenstherapie","FirstCategoryId":"3","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1159/000522175","RegionNum":4,"RegionCategory":"医学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q4","JCRName":"PSYCHIATRY","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Hintergrund: Herzratenvariabilitäts-Biofeedback (HRV-BF) zeigt erste Wirksamkeitshinweise bei Depressionen, Angststörungen oder funktionellen somatischen Syndromen. Bei der somatischen Belastungsstörung (SBS) stehen diese noch aus. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, eine neu entwickelte HRV-BF-Kurzintervention vorzustellen und die HRV detailliert zu analysieren sowie die Anwendbarkeit und Akzeptanz bei der SBS zu überprüfen. Methoden: Analysiert wurden hier die Daten der Teilstichprobe einer randomisiert kontrollierten Pilotstudie (22 Personen mit SBS nach DSM-5), die ein HRV-BF über 4 Sitzungen erhielt. Erhoben wurden die HRV (SDNN: “standard deviation of the NN interval”, RMSSD: “root mean square of successive differences between NN interval”, LF: “low frequency”), die Bewertung und Akzeptanz der Intervention auf subjektiver Ebene. Ergebnisse: HRV-Analysen innerhalb der Therapiesitzungen zeigten, dass die Personen lernten, ihre HRV signifikant während der Biofeedbackeinheiten zu erhöhen und diese in Selbstregulationsphasen ohne Feedback aufrechtzuerhalten (SDNN, RMSSD, LF: 5,7 ≤ Ft ≤ 11,1). Zudem zeigte sich eine Verbesserung der HRV über die Sitzungen hinweg (SDNN). Die Intervention wurde durch die Mehrheit der Teilnehmer*innen sehr positiv bewertet (u.a. Zufriedenheit, Verbesserung der Stimmung und des körperlichen Befindens). Schlussfolgerungen: HRV-BF kann in 4 Sitzungen gut erlernt werden und zeigt positive Effekte bei Patient*innen mit SBS. Die Hinzunahme des HRV-BF zu bestehenden Interventionen, z.B. Psychotherapie, scheint vielversprechend.
期刊介绍:
Die Zeitschrift «Verhaltenstherapie» bildet das breite Spektrum verhaltenstherapeutischer Verfahren ab und ist im deutschen Sprachraum das führende Publikationsorgan ihres Fachgebiets.