{"title":"̒Eλληνίδ̉ αἰ̃αν εỉσιδεῖν ἱμείрομαι – Neualtgriechische Literatur in Deutschland (Versuch eines Überblicks)","authors":"S. Weise","doi":"10.1515/anab-2016-0109","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Während für die neulateinische Literatur in den letzten Jahrzehnten viel getan worden ist, ist ihre kleinere Schwester, die neualtgriechische Literatur,2 bis dato noch weitgehend unerforscht geblieben.3 Das hat sicherlich verschiedene Gründe. Zum einen hat das Griechische in Westeuropa nach der Antike nicht wieder den praktischen Status einer allgemeinen lingua franca erhalten, obschon es ideell zusammen mit dem Lateinischen und Hebräischen auch über das Mittelalter hinweg als Heilige Sprache galt.4 Daher hatte es nach seiner Wiederaneignung für Bereiche außerhalb der Philologie und Theologie keine solche Bedeutung als Kommunikationssprache wie das Lateinische (nicht in Zweifel steht freilich, dass die altgriechische Literatur der Antike als solche natürlich bis heute in sehr vielen Bereichen eine wichtige Rolle spielt). Dann sind selbst im engeren Zirkel der Gelehrten die Griechischkenntnisse oft auf passive Beherrschung begrenzt gewesen. Es handelt sich daher bei der neualtgriechischen Literatur einerseits vor allem um didaktische Literatur, die dem humanistischen Sprachunterricht und der christlichen Unterweisung (sekundär auch der Mission im orthodoxen Osten) diente,5 sowie andererseits um Liebhaberliteratur, die","PeriodicalId":42033,"journal":{"name":"ANTIKE UND ABENDLAND","volume":"62 1","pages":"114 - 181"},"PeriodicalIF":0.1000,"publicationDate":"2016-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1515/anab-2016-0109","citationCount":"1","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"ANTIKE UND ABENDLAND","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/anab-2016-0109","RegionNum":4,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"0","JCRName":"CLASSICS","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Während für die neulateinische Literatur in den letzten Jahrzehnten viel getan worden ist, ist ihre kleinere Schwester, die neualtgriechische Literatur,2 bis dato noch weitgehend unerforscht geblieben.3 Das hat sicherlich verschiedene Gründe. Zum einen hat das Griechische in Westeuropa nach der Antike nicht wieder den praktischen Status einer allgemeinen lingua franca erhalten, obschon es ideell zusammen mit dem Lateinischen und Hebräischen auch über das Mittelalter hinweg als Heilige Sprache galt.4 Daher hatte es nach seiner Wiederaneignung für Bereiche außerhalb der Philologie und Theologie keine solche Bedeutung als Kommunikationssprache wie das Lateinische (nicht in Zweifel steht freilich, dass die altgriechische Literatur der Antike als solche natürlich bis heute in sehr vielen Bereichen eine wichtige Rolle spielt). Dann sind selbst im engeren Zirkel der Gelehrten die Griechischkenntnisse oft auf passive Beherrschung begrenzt gewesen. Es handelt sich daher bei der neualtgriechischen Literatur einerseits vor allem um didaktische Literatur, die dem humanistischen Sprachunterricht und der christlichen Unterweisung (sekundär auch der Mission im orthodoxen Osten) diente,5 sowie andererseits um Liebhaberliteratur, die
期刊介绍:
The ANTIKE UND ABENDLAND yearbook was founded immediately after the Second World War by Bruno Snell as a forum for interdisciplinary discussion of topics from Antiquity and the history of their later effects. The Editorial Board contains representatives from the disciplines of Classical Studies, Ancient History, Germanic Studies, Romance Studies and English Studies. Articles are published on classical literature and its reception, the history of science, Greek myths, classical mythology and its European heritage; in addition, there are contributions on Ancient history, art, philosophy, science, religion and their significance for the history of European culture and thought.