Excitanda sunt ab inferis: […] hystoriae festenellanae

IF 0.1 4区 历史学 0 CLASSICS
Christina Abenstein
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Abstract

In Humanisten-Briefwechseln findet sich vielfach das Bild von antiken Autoren in Trauerkleidung, die auf mancherlei Weise beschmutzt und entstellt seien und die es aus ihrem Gefängnis – bildhaft für deutsche oder allgemein nördlich der Alpen befindliche Bibliotheken – zu befreien und zu reinigen gelte. Mithilfe von dergleichen Metaphern rechtfertigen die mit Recht so genannten Handschriftenjäger zu Beginn des 15. Jahrhunderts in ihren Briefwechseln voreinander die zum Teil rücksichtslose Plünderung transalpiner Klöster. «Gefängnis» ist gleichwohl nicht das einzige Bild, das man für diese Verwendung findet; mitunter sollen die antiken Schriften auch aus der Unterwelt wieder heraufgeführt werden. So leitet der Ausdruck excitanda sunt ab inferis im Titel des Beitrags eine Aufzählung zahlreicher Werke diverser lateinischer Autoren ein, die das Ende einer Liste von zum Teil bereits wiederentdeckten und als solche mit einer Form von repertus markierten Autoren resp. Werken bildet, die ihrerseits am Ende einer Cicero-Handschrift gefunden wurde2 und ihrem Titel zufolge – Commentarium Nicolai Nicoli in peregrinatione Germanie – von dem Florentiner Handschriftensammler Niccolò Niccoli (um 1365–1437) stammt. Bezüglich dieser Liste sind allerdings zwei Einschränkungen zu machen: Erstens fand Nicolai Rubinstein heraus, dass ihr, abgesehen von jener Aufzählung von Desideraten an ihrem Ende, wahrscheinlich zwei Inventare zugrunde liegen, die Niccoli von Poggio Bracciolini (1380–1459) und die dieser seinerseits von dem durch Ludwig Pralle als Heinrich von Grebenstein identifizierten3 Hersfelder Mönch bekommen hatte; Niccoli selbst hätte demnach nur die Desideratenliste angefügt.4 Und ob es sich zweitens bei dem Commentarium als Ganzem tatsächlich um jenen index handelt, den Niccoli einem Brief des Camaldulenser-Mönchs Ambrogio Traversari zufolge den Kardinälen Niccolò Albergati und Giuliano Cesarini vor ihrem Aufbruch nach Deutschland und Frankreich im Jahr 1431 mit auf den Weg gegeben habe,5 ist trotz der Tatsache, dass man dergleichen oft liest, unklar bis zweifelhaft. Remigio Sabbadini widmet dem Commentarium die Einleitung zu seiner 1914 in Catania erschienenen Schrift Storia e critica di testi latini, setzt dieses darin jedoch ebenso wie später Rubinstein gleichsam selbstverständlich mit dem bei Traversari erwähnten index gleich, obwohl gerade auch die unterschiedliche Bezeichnung – commentarium vs. index – zu Zweifeln Anlass gibt.
他们被从地狱中移除:[…]节日历史
许多人收信的时候都看到以各种形式被玷污和毁容的古代作家形象,他们在翻阅、清理图书馆——图书馆是德国人关在阿尔卑斯山北部或其他地方的。当局还用上述比喻来说明,从15世纪初开始的话,敌方就可以随意抄袭手写的书刊。在全球各地,纵横交错…有些霸占了变性寺«»监狱但是没唯一最重要的是找到对这些使用;在有些情况下,古代的经卷也要从地狱传出来。因此,excitanda suntes这一称谓在本文的标题中引进了几处拉丁作家的列表,这些作者部分地发现了列表的终结,并将他们的名字命名为“回忆”。作品组成,从而最终根据一项发现Cicero-Handschrift wurde2及其标题——Nicoli Commentarium古莱在peregrinatione Germanie——从佛罗伦萨Handschriftensammler NiccolòNiccoli(以1365-1437).是名单上但两个限制:一是尼古莱Rubinstein发现她除了那些经文提到的落幕,可能Desideraten两条文化为基础、Niccoli Poggio Bracciolini(1380-1459),这则经由路德维希假如被海因里希Grebenstein identifizierten3 Hersfelder僧侣所生;尼考利自己只是想顺从别人的指挥特性,其次在Commentarium整体利益的事实上的指数是Niccoli一封信的Camaldulenser-Mönchs Ambrogio根据Traversari Kardinälen NiccolòAlbergati和朱利亚诺Cesarini出发前到1431年德国和法国于a九九乘法表,尽管类似的事实往往读不清楚到令人怀疑.雷米吉奥Sabbadini足够丰富的Commentarium卡塔尼亚1914年的导言部分中文字Storia e critica招娣testi latini进来吧,不过,这其中,正如后来Rubinstein,当然与一般Traversari提到指数一样,虽然也在不同的名称——Commentarium对阵指数——令人怀疑,.
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期刊介绍: The ANTIKE UND ABENDLAND yearbook was founded immediately after the Second World War by Bruno Snell as a forum for interdisciplinary discussion of topics from Antiquity and the history of their later effects. The Editorial Board contains representatives from the disciplines of Classical Studies, Ancient History, Germanic Studies, Romance Studies and English Studies. Articles are published on classical literature and its reception, the history of science, Greek myths, classical mythology and its European heritage; in addition, there are contributions on Ancient history, art, philosophy, science, religion and their significance for the history of European culture and thought.
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