Nikolas Leichner, Elisabeth Prestele, Svenja Matheis, S. Weis, M. Schmitt, Tanja Lischetzke
{"title":"Lehramt-Studienwahlmotivation sagt Zielorientierungen vorher, pädagogisches Wissen und selbst eingeschätzte Kompetenz aber nur teilweise","authors":"Nikolas Leichner, Elisabeth Prestele, Svenja Matheis, S. Weis, M. Schmitt, Tanja Lischetzke","doi":"10.1024/1010-0652/a000348","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung. In Studie 1 wurde die Validität des Fragebogens FEMOLA (Fragebogen zur Erfassung der Motivation für die Wahl des Lehramtsstudiums) durch Überprüfung der internen Struktur untersucht. Hierzu wurden anhand von Daten von N = 1467 Lehramtsstudierenden zwei in der Literatur vorgeschlagene Faktorenstrukturen verglichen, wobei sich zeigte, dass eine Lösung mit sieben Faktoren besser zu den Daten passte als die ursprünglich vorgeschlagene Lösung mit sechs Faktoren. Anschließend wurde die Messinvarianz über nach angestrebter Schulform gebildete Gruppen von Lehramtsstudierenden (Grundschule, Förderschule, Sekundarstufe I und Gymnasium) untersucht; hier konnte schwache Invarianz (gleiche Faktorladungen) festgestellt werden. In Studie 2 wurde anhand von Längsschnittdaten ( N = 442) untersucht, ob pädagogisches Wissen und selbst eingeschätzte Unterrichtskompetenz bei Lehramtsstudierenden anhand der Studienwahlmotivation und Zielorientierungen (Lernziele, Annäherungs- und Vermeidungs-Leistungsziele sowie Arbeitsvermeidung) vorhergesagt werden können. Dabei wurde mittels eines Strukturgleichungsmodells u.a. die Annahme geprüft, dass die Effekte der Studienwahlmotivation durch die Zielorientierungen vermittelt werden; der Einfluss von Intelligenz wurde kontrolliert. Erwartungskonform war die Studienwahl aus intrinsischer Motivation mit einer höheren Lernzielorientierung und einer niedrigeren Tendenz zur Arbeitsvermeidung verbunden; die Studienwahl aus extrinsischer Motivation hingegen mit höheren Ausprägungen von Annäherungs- und Vermeidungs-Leistungszielen sowie einer stärkeren Tendenz zur Arbeitsvermeidung. Die durch die Zielorientierungen vermittelten Pfade von den Studienwahlmotivations-Faktoren zu den Kriterien erwiesen sich jedoch weitgehend als nicht signifikant. Beide Kriterien waren zudem nur schwach miteinander korreliert und für Intelligenz ergab sich nur mit dem pädagogischen Wissen ein signifikanter Zusammenhang. Ursachen für diese Befunde und Abweichungen von vorliegenden Studien werden diskutiert.","PeriodicalId":51755,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Padagogische Psychologie","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":1.8000,"publicationDate":"2022-05-30","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Zeitschrift Fur Padagogische Psychologie","FirstCategoryId":"102","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1024/1010-0652/a000348","RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q3","JCRName":"PSYCHOLOGY, EDUCATIONAL","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Zusammenfassung. In Studie 1 wurde die Validität des Fragebogens FEMOLA (Fragebogen zur Erfassung der Motivation für die Wahl des Lehramtsstudiums) durch Überprüfung der internen Struktur untersucht. Hierzu wurden anhand von Daten von N = 1467 Lehramtsstudierenden zwei in der Literatur vorgeschlagene Faktorenstrukturen verglichen, wobei sich zeigte, dass eine Lösung mit sieben Faktoren besser zu den Daten passte als die ursprünglich vorgeschlagene Lösung mit sechs Faktoren. Anschließend wurde die Messinvarianz über nach angestrebter Schulform gebildete Gruppen von Lehramtsstudierenden (Grundschule, Förderschule, Sekundarstufe I und Gymnasium) untersucht; hier konnte schwache Invarianz (gleiche Faktorladungen) festgestellt werden. In Studie 2 wurde anhand von Längsschnittdaten ( N = 442) untersucht, ob pädagogisches Wissen und selbst eingeschätzte Unterrichtskompetenz bei Lehramtsstudierenden anhand der Studienwahlmotivation und Zielorientierungen (Lernziele, Annäherungs- und Vermeidungs-Leistungsziele sowie Arbeitsvermeidung) vorhergesagt werden können. Dabei wurde mittels eines Strukturgleichungsmodells u.a. die Annahme geprüft, dass die Effekte der Studienwahlmotivation durch die Zielorientierungen vermittelt werden; der Einfluss von Intelligenz wurde kontrolliert. Erwartungskonform war die Studienwahl aus intrinsischer Motivation mit einer höheren Lernzielorientierung und einer niedrigeren Tendenz zur Arbeitsvermeidung verbunden; die Studienwahl aus extrinsischer Motivation hingegen mit höheren Ausprägungen von Annäherungs- und Vermeidungs-Leistungszielen sowie einer stärkeren Tendenz zur Arbeitsvermeidung. Die durch die Zielorientierungen vermittelten Pfade von den Studienwahlmotivations-Faktoren zu den Kriterien erwiesen sich jedoch weitgehend als nicht signifikant. Beide Kriterien waren zudem nur schwach miteinander korreliert und für Intelligenz ergab sich nur mit dem pädagogischen Wissen ein signifikanter Zusammenhang. Ursachen für diese Befunde und Abweichungen von vorliegenden Studien werden diskutiert.
期刊介绍:
Die Zeitschrift publiziert Beiträge aus dem Gesamtgebiet der Pädagogischen Psychologie. Alle eingereichten Beiträge werden einem anonymen Begutachtungsverfahren unterzogen ("blind peer-review").