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Abstract
Zusammenfassung: Deutschland ist ein sicheres Land. Im Kontrast dazu kam es in jüngster Zeit zu vermehrten Berichten über Gewalt gegen Rettungskräfte, Feuerwehr, Polizei und andere. Die Gewalt geht vermutlich von einem spezifischen Segment der Bevölkerung aus, das unter bestimmten gewaltfördernden Bedingungen lebt. Die Gleichartigkeit der Ereignisse über die Zeit hinweg und an unterschiedlichen Orten deuten darauf hin, dass diese Form kollektiver Gewalt zur „gewohnten“ Ausdrucksform von Unzufriedenheit werden könnte. Prävention ist daher dringend erforderlich. Effektive Gewaltpräventionsprogramme gibt es, in der Regel angebunden an das schulische Bildungssystem. Diese Maßnahmen müssen jedoch enger aufeinander abgestimmt werden. Gewalttäter sind überwiegend männliche Jugendliche und junge Erwachsene. Gerade für diese Zielgruppe fehlen aber Gewaltpräventionsangebote. Skizziert wird ein Konzept der Gewaltprävention durch Präventionsangebote, das die Bedürfnisse wenig integrierter Jugendlicher und junger Erwachsener ins Auge fasst. Besondere Bedeutung könnten dabei Maßnahmen inklusive Raumgestaltung der Städte bekommen, mit denen alle Gruppen in die Gestaltung und Nutzung des öffentlichen Raums einbezogen werden. Dringend notwendig für die weitere Präventionsplanung ist eine zeitnahe zuverlässige Beschreibung der Phänomenologie der aktuellen Gewaltereignisse und eine wissenschaftlich fundierte Analyse der zugrundeliegenden Prozesse.
期刊介绍:
Die Zeitschrift publiziert Beiträge aus dem Gesamtgebiet der Pädagogischen Psychologie. Alle eingereichten Beiträge werden einem anonymen Begutachtungsverfahren unterzogen ("blind peer-review").