Zusammenhänge zwischen Zielorientierungen, Einstellungen gegenüber Hilfesuche und Belastungserleben bei angehenden Lehrkräften im Verlauf des Vorbereitungsdienstes
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Abstract
Zusammenfassung. Der Vorbereitungsdienst gilt als belastende, aber auch für die professionelle Entwicklung wichtige Phase in der Ausbildung angehender Lehrkräfte. Die vorliegende Studie untersucht die längsschnittlichen Zusammenhänge zwischen Zielorientierungen (Annäherungs- und Vermeidungsleistungszielorientierung, Lernzielorientierung, Arbeitsvermeidung) und Einstellungen gegenüber Hilfesuche (Nutzen, Bedrohung, Aufwand) sowie deren Effekte auf das Belastungserleben im Verlauf des Vorbereitungsdienstes bei N = 991 angehenden Lehrkräften. Die Ergebnisse von Strukturgleichungsmodellen zeigen, dass die Einstellungen gegenüber Hilfesuche zu Beginn des Vorbereitungsdienstes zwar die Zielorientierungen nach etwa sechs Monaten erklären, die Zusammenhänge jedoch nicht mehr bedeutsam werden, wenn im späteren Verlauf die längsschnittlichen korrelativen Stabilitäten beider Konstrukte kontrolliert werden. Stattdessen lassen sich bekannte Befunde u.a. von Dickhäuser, Butler & Tönjes (2007) auch im Längsschnitt replizieren, wonach bestimmte Zielorientierungen bedeutsam sind zur Erklärung bestimmter Einstellungen gegenüber Hilfesuche: Vermeidungsleistungszielorientierung geht positiv, die Annäherungsleistungszielorientierung negativ mit einer Zunahme der Wahrnehmung von Hilfesuche als bedrohlich einher. Die Lernzielorientierung hat positive Effekte auf die Wahrnehmung von Hilfesuche als nützlich und Arbeitsvermeidung auf die Wahrnehmung von Hilfesuche als aufwändig. Für die Entwicklung des Belastungserlebens am Ende des Vorbereitungsdienstes erwiesen sich die Vermeidungsleistungszielorientierung und alle drei Facetten der Einstellungen gegenüber Hilfesuche als bedeutsam. Die Ergebnisse werden vor dem Hintergrund der multiplen Anforderungen im Vorbereitungsdienst diskutiert.
期刊介绍:
Die Zeitschrift publiziert Beiträge aus dem Gesamtgebiet der Pädagogischen Psychologie. Alle eingereichten Beiträge werden einem anonymen Begutachtungsverfahren unterzogen ("blind peer-review").