Ronja Lüke, Alexander L. Gerlach, A. Gysin-Maillart, U. Lewitzka, T. Teismann
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Abstract
Zusammenfassung: Hintergrund: Erste Studien legen nahe, dass ein selbstdurchgeführter Suizidversuch überraschend häufig eine PTBS-Symptomatik verursachen könnte. Die berichteten Prävalenzangaben der Studien variieren jedoch erheblich. Methode: In der vorliegenden Online-Studie wurden N = 50 Suizidversuchsüberlebenden zu suizidversuchsbezogenen PTBS-Symptomen und gegenwärtigen Suizidgedanken befragt. Zur Falldefinition diente eine modifizierte Version der Posttraumatischen Checkliste für DSM-5 (PCL-5) entweder auf Basis eines Cut-off Wertes oder auf Syndrom-Basis. Ergebnisse: In Abhängigkeit von der Falldefinition wurden 52 % ( n = 26) bzw. 42 % ( n = 21) der Teilnehmenden als Personen identifiziert, welche potenziell die Diagnosekriterien einer PTBS infolge eines eigenen Suizidversuchs erfüllten. Teilnehmende mit suizidversuchsbezogener PTBS-Symptomatik berichteten teilweise über mehr gegenwärtige Suizidgedanken. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse legen nahe, dass Personen nach einem selbstdurchgeführten Suizidversuch eine PTBS-Symptomatik entwickeln. Aufgrund der Relevanz dieser Ergebnisse für eine wirksame Behandlung von Suizidversuchsüberlebenden sind weitere Studien an größeren deutschen Stichproben und unter Nutzung klinischer Interviews zu empfehlen.