Vergleich unterschiedlicher Instrumente zur Messung von Gesundheitskompetenz im Zusammenhang mit Lesekompetenz und kognitiven Fähigkeiten von Jugendlichen
S. Seifert, Katharina Maitz, Dominik Pendl, B. Gasteiger-Klicpera
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Abstract
Zusammenfassung. Instrumente zur Messung von Gesundheitskompetenz bei Jugendlichen basieren auf sehr heterogenen Definitionen und Konzepten. Zudem können sie grundsätzlich in subjektive (Selbsteinschätzungs–) und objektive (die Performanz messende) Verfahren unterteilt werden. In der vorliegenden Studie wurden 2 subjektive (eHEALS; Kurzform des HLS-EU-Q16) und ein objektives Messinstrument (Claim) von 471 Jugendlichen der 6. und 7. Klassenstufe (Durchschnittsalter 13.04 Jahre; 49 % Mädchen; 63 % Familiensprache Deutsch) bearbeitet und auf ihren wechselseitigen Zusammenhang, den Zusammenhang mit kognitiven und Lesefähigkeiten, sowie Unterschiede in Bezug auf Geschlecht und Familiensprache untersucht. Das objektive Verfahren korrelierte nicht mit den subjektiven Verfahren. Dies bestätigt die Annahme, dass sie aufgrund der Messperspektive unterschiedliche Indikatorenausprägungen von Gesundheitskompetenz erfassen. Korrelationen mit Lese- und kognitiven Fähigkeiten zeigten sich nur beim objektiven Instrument, wohingegen die Selbsteinschätzungsinstrumente diese Aspekte der Gesundheitskompetenz nicht abbilden. Unterschiede hinsichtlich des Geschlechts und der Familiensprache zeigten sich insbesondere beim objektiven Instrument, allerdings sind Antwortverzerrungen bei Selbsteinschätzungen möglich. Die spezifischen Vor- und Nachteile von subjektiven und objektiven Verfahren sollten bei der Instrumentenauswahl berücksichtigt werden.