Längsschnittliche Zusammenhänge von Wortschatz, Grammatik und Leseverständnis mit mathematischen Fähigkeiten bei Grundschulkindern mit nicht-deutscher Familiensprache
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Abstract
Zusammenfassung. Ein wesentlicher Erklärungsfaktor für die geringeren mathematischen Leistungen von Lernenden nicht-deutscher Familiensprache sind ihre weniger gut ausgeprägten sprachlichen Kompetenzen in der Instruktionssprache. Allerdings fehlt es an Untersuchungen, welche die längsschnittlichen Zusammenhänge zwischen verschiedenen sprachlichen und mathematischen Fähigkeitsfacetten in dieser Population abbilden. Die Studie untersucht deshalb das komplexe Zusammenhangsgefüge zwischen Wortschatz- und Grammatikkenntnissen, Leseverständnis und den mathematischen Fähigkeiten in Arithmetik, Textaufgaben sowie Fachwortschatzkenntnissen an einer Stichprobe von 370 Grundschulkindern nicht-deutscher Familiensprache anhand eines Cross-Lagged-Panel-Designs mit drei Messzeitpunkten. Dabei zeigte sich unter Kontrolle der allgemeinen kognitiven Grundfähigkeiten und der Vorleistungen, dass allgemeine Wortschatzkenntnisse einen signifikanten Beitrag zur Vorhersage der Fähigkeit Textaufgaben zu lösen und der Fachwortschatzkenntnisse leisteten (kreuzverzögerte Pfade). Gleichzeitig erwies sich Grammatikkompetenz als signifikanter Prädiktor für spätere Fachwortschatzkenntnisse. Die untersuchten sprachlichen Teilkompetenzen hatten hingegen keinen Vorhersagewert für die spätere Arithmetikleistung. Ein reziproker Effekt konnte für Fachwortschatz und den allgemeinen Wortschatz gefunden werden. Signifikante Zusammenhänge der Residuen von Textaufgaben und Fachwortschatz mit den Residuen der sprachlichen Fähigkeitsfacetten zum zweiten und dritten Messzeitpunkt weisen darauf hin, dass die Leistungszuwächse miteinander assoziiert sind.
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