Intuition, intuitives Wissen und epistemische Ungerechtigkeit

Q3 Arts and Humanities
E. Jung
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Abstract

Dieser Aufsatz untersucht einige Zusammenhänge zwischen der Zuschreibung von Intuitionen und intuitivem Wissen einerseits und epistemischen Ungerechtigkeiten andererseits. Der Aufsatz gliedert sich in zwei Teile. Ausgangspunkt ist im ersten Teil Frickers Theorie der epistemischen Ungerechtigkeit. Ich zeige auf, dass dem Verweis auf die „weibliche Intuition“ eine Schlüsselrolle in der Etablierung der Konzepte der testimonialen und hermeneutischen Ungerechtigkeit zukommt, da in ihm systematische Vorurteile über gender-codierte Denkmuster und Verhaltensweisen kulminieren, die paradigmatisch für strukturelle epistemische Ungerechtigkeiten sind. Allerdings gilt es zu betonen, dass der Begriff der Intuition nicht nur im Sinne einer epistemischen Abwertung, sondern auch im Sinne einer Aufwertung höchst problematisch ist. Hierdurch wird eine Schwachstelle in Frickers Theorie deutlich, da diese durch die Annahme einer grundlegenden Asymmetrie zwischen Glaubwürdigkeitsdefiziten und -exzessen ihre Perspektive auf epistemische Ungerechtigkeiten zu weit einschränkt. Im zweiten Teil werde ich anhand zweier ausgewählter metaphilosophischer Debatten einige Verbindungen zwischen dem Intuitionsbegriff in der analytischen Philosophie und Fragen nach epistemischen Ungerechtigkeiten aufdecken. Hierbei werde ich in Bezug auf die Debatte um die sog. Expertise-Verteidigung dafür argumentieren, dass diese nicht auf epistemische Fragestellungen begrenzt werden kann, sondern auch auf eine ethische Dimension verweist. Mit Blick auf die Debatte um die Gender-Lücke in der akademischen Philosophie werde ich aufzeigen dass hier zwar epistemische und ethische Perspektiven zusammengeführt werden, dass bestimmte Argumentationsmuster aber so angelegt sind, dass sie sich implizit an eine problematische, dualistische Vorstellung von Intuition binden.
直觉、直觉知识与认识上的不公正
本文考察了直觉和直觉知识的归因与认识上的不公正之间的一些联系。这篇文章分为两部分。第一部分以弗里克的认识不公正理论为切入点。我指出,提到“女性直觉”“直觉的概念在建立证明和解释学不公正的概念方面发挥着关键作用,因为它最终导致了对性别编码的思维模式和行为模式的系统偏见,这是结构性认识不公正的典范。它在升级方面也存在很大问题。这揭示了弗里克理论的弱点,因为它假设了信誉赤字和过度之间的根本不对称,从而过多地限制了她对认识上的不公正的看法。在第二部分中,我将使用两个精选的形而上学辩论来揭示分析哲学中直觉概念与认识不公正问题之间的一些联系。在这方面,我将提及关于所谓“欧洲社会基金”的辩论。专业知识辩护认为,这不能局限于认识论问题,还涉及伦理层面。关于学术哲学中关于性别差距的争论,我将表明,认识论和伦理观点在这里是结合在一起的,但某些论证模式的设计方式隐含地与一种有问题的、二元的直觉概念相结合。
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Zeitschrift fur Praktische Philosophie
Zeitschrift fur Praktische Philosophie Arts and Humanities-Philosophy
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