Patienten – Partner im medizinischen Entscheidungsprozess

IF 0.1 Q4 PSYCHIATRY
Balint-Journal Pub Date : 2020-09-01 DOI:10.1055/a-1248-7923
S. Häfner, T. Doering, F. Gil
{"title":"Patienten – Partner im medizinischen Entscheidungsprozess","authors":"S. Häfner, T. Doering, F. Gil","doi":"10.1055/a-1248-7923","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Das Problem Compliance kann von einem anderen Standpunkt aus und mit anderer Gewichtung und Zielsetzung einen neuen Namen bekommen: „Entscheidungspartizipation“ in der Patienten-Arzt-Beziehung. In der angelsächsischen Literatur wird neben anderen Empfehlungen dazu zunehmend der Begriff der „Concordanz“ angeboten. Compliance wurde lange kritisiert als Synonym für Gehorsam – „die Befolgung der Anordnungen des Arztes”. Auch wenn viele Forscher und Praktiker sorgsam versucht haben, diesen Ausdruck zu vermeiden, implizieren die Alternativen – „Adherence“ oder „Cooperation” – auch nicht sehr andere Bedeutungen als „Compliance“. David Sackett hat 1976 in seiner damals bahnbrechenden Publikation „Compliance with Therapeutic Regimes“, den Weg beschrieben, neue Aspekte der Patienten-Arzt-Beziehung zu eröffnen. In dieser Publikation klingen einfühlsame Ideen an wie die „angepaßte übereinstimmende Therapie” und die „Notwendigkeit einer fehlerfreien Annäherung“ in der therapeutischen Beziehung. Die Auseinandersetzung mit Compliance führte zur Folgerung: Es sollte mehr Zeit darauf verwendet werden, nicht nur festzustellen, welches das beste Medikament für eine bestimmte Erkrankung ist, sondern auch welches das beste Medikament für ein bestimmtes Individuum mit seinem besonderen Lebensstil und Vorlieben ist. Das Konzept der Concordance setzt einen offenen Austausch von Informationen, Ansichten, Vorerfahrungen und den Willen zur Kooperation voraus. Durch „Coaching“ und eine „nicht bewertende Einstellung“ des Arztes ist es wahrscheinlicher, dass Patienten die Einnahmegewohnheiten ihrer Medikamente oder Durchführung anderer verordneter Maßnahmen ehrlich beschreiben. Den Patienten als „Entscheidenden“ zu sehen, als denjenigen, der die Entscheidung (mit) trifft, ist ein grundsätzlicher Schritt von der Richtung des Compliancemodells weg.","PeriodicalId":40662,"journal":{"name":"Balint-Journal","volume":"21 1","pages":"86 - 90"},"PeriodicalIF":0.1000,"publicationDate":"2020-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1055/a-1248-7923","citationCount":"1","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Balint-Journal","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/a-1248-7923","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q4","JCRName":"PSYCHIATRY","Score":null,"Total":0}
引用次数: 1

Abstract

Zusammenfassung Das Problem Compliance kann von einem anderen Standpunkt aus und mit anderer Gewichtung und Zielsetzung einen neuen Namen bekommen: „Entscheidungspartizipation“ in der Patienten-Arzt-Beziehung. In der angelsächsischen Literatur wird neben anderen Empfehlungen dazu zunehmend der Begriff der „Concordanz“ angeboten. Compliance wurde lange kritisiert als Synonym für Gehorsam – „die Befolgung der Anordnungen des Arztes”. Auch wenn viele Forscher und Praktiker sorgsam versucht haben, diesen Ausdruck zu vermeiden, implizieren die Alternativen – „Adherence“ oder „Cooperation” – auch nicht sehr andere Bedeutungen als „Compliance“. David Sackett hat 1976 in seiner damals bahnbrechenden Publikation „Compliance with Therapeutic Regimes“, den Weg beschrieben, neue Aspekte der Patienten-Arzt-Beziehung zu eröffnen. In dieser Publikation klingen einfühlsame Ideen an wie die „angepaßte übereinstimmende Therapie” und die „Notwendigkeit einer fehlerfreien Annäherung“ in der therapeutischen Beziehung. Die Auseinandersetzung mit Compliance führte zur Folgerung: Es sollte mehr Zeit darauf verwendet werden, nicht nur festzustellen, welches das beste Medikament für eine bestimmte Erkrankung ist, sondern auch welches das beste Medikament für ein bestimmtes Individuum mit seinem besonderen Lebensstil und Vorlieben ist. Das Konzept der Concordance setzt einen offenen Austausch von Informationen, Ansichten, Vorerfahrungen und den Willen zur Kooperation voraus. Durch „Coaching“ und eine „nicht bewertende Einstellung“ des Arztes ist es wahrscheinlicher, dass Patienten die Einnahmegewohnheiten ihrer Medikamente oder Durchführung anderer verordneter Maßnahmen ehrlich beschreiben. Den Patienten als „Entscheidenden“ zu sehen, als denjenigen, der die Entscheidung (mit) trifft, ist ein grundsätzlicher Schritt von der Richtung des Compliancemodells weg.
患者——医疗决策过程中的合作伙伴
对于病人护理关系的选择,读者的期望可以从不同的角度得到提升。英格兰文学越来越多地使用“concord舞”一词,加上其他讲辞。管理部一直被批评为“遵守上级命令”的同义词。虽然许多研究人员和从业人员极力避免用这个词,但“词汇”很少有与“合规”相同的含义。早在1976年,戴维·萨克特在其当时出版的一本名为“治疗政权”的杂志上,描述了如何提升患者医术的认识。这本出版物发出的便是“最佳疗法一致性”和“需要在治疗关系中“不犯错”等通情达理的观念。在合规这一层面上的结论是,更多的时间不仅要用来确定什么是针对某种疾病的最佳药物,也要用来决定一个具有不同生活习惯和喜好的个体的最佳药物。Concordance的思想需要公开交流信息,观点,经验,以及合作的意愿。病人要是被称为“看病”,不“对病人怀有偏见”,就更可能诚实地说出自己所服用的药物或其他疗法的结果。认为病人是“决定性”的,是决策者在胡扯上的根本一步。
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。
求助全文
约1分钟内获得全文 求助全文
来源期刊
Balint-Journal
Balint-Journal PSYCHIATRY-
自引率
0.00%
发文量
32
×
引用
GB/T 7714-2015
复制
MLA
复制
APA
复制
导出至
BibTeX EndNote RefMan NoteFirst NoteExpress
×
提示
您的信息不完整,为了账户安全,请先补充。
现在去补充
×
提示
您因"违规操作"
具体请查看互助需知
我知道了
×
提示
确定
请完成安全验证×
copy
已复制链接
快去分享给好友吧!
我知道了
右上角分享
点击右上角分享
0
联系我们:info@booksci.cn Book学术提供免费学术资源搜索服务,方便国内外学者检索中英文文献。致力于提供最便捷和优质的服务体验。 Copyright © 2023 布克学术 All rights reserved.
京ICP备2023020795号-1
ghs 京公网安备 11010802042870号
Book学术文献互助
Book学术文献互助群
群 号:481959085
Book学术官方微信