Laura Schwartzkopff, Jana Gutermann, M. Müller-Engelmann
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Abstract
Zusammenfassung: Hintergrund: Ein signifikanter Anteil traumatisierter Patient_innen erhält keine spezielle psychotherapeutische Behandlung. Fragestellung: Ziel war die Untersuchung der Versorgungssituation von traumatisierten Patient_innen sowie der Barrieren und Motivationsfaktoren für die Inanspruchnahme einer Traumatherapie. Methoden: Es nahmen 104 traumatisierte Erwachsene teil, die auf der Suche nach einem Behandlungsplatz waren. Mittels halbstrukturierter Einzelinterviews sowie einem Online-Fragebogen, wurden quantitative und qualitative Daten erhoben. Letztere wurden inhaltsanalytisch ausgewertet. Ergebnisse: Im Durchschnitt suchten Patient_innen bereits 13.47 Monate ( SD = 33.88) nach einem traumaspezifischen Therapieplatz, 39 % hatten mehr als vier Stellen kontaktiert. 56.5 % nannten den Therapieplatzmangel, 30.6 % die Wartezeiten als Barrieren. Motivationsfaktoren waren besonders die professionelle Beurteilung der Behandlungsbedürftigkeit sowie die Symptombelastung. Therapieerwartungen umfassten die Hoffnung auf Symptomreduktion, Verbesserungen von Beziehungen und Lebensqualität sowie den Wunsch nach Traumabearbeitung. 63.3 % wünschten sich einen akzeptierenden und verständnisvollen Therapeuten. Schlussfolgerungen: Die Inanspruchnahme einer Traumatherapie ist mit Barrieren verbunden, insbesondere im Hinblick auf verfügbare Plätze. Klinische Implikationen werden diskutiert.