C. Lindner, Marlit Annalena Lindner, Jan Retelsdorf
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Abstract
Zusammenfassung. In Leistungssituationen sind Personen angehalten Selbstkontrolle aufzuwenden, um ihre Aufmerksamkeit, Gedanken und Emotionen zielgerichtet zu regulieren. Selbstkontrolle wird als begrenzte mentale Kapazität betrachtet, die situativen Fluktuationen unterliegt und sich kurzfristig erschöpfen kann. In dieser Validierungsstudie stellen wir eine 5-Item-Skala zur Messung der momentan verfügbaren Selbstkontrollkapazität (SMS-5) basierend auf der State Self-Control Capacity Scale (SSCCS) vor, mit dem Ziel auch in kurzen zeitlichen Abständen intra- und interindividuelle Variabilitäten der momentan verfügbaren Selbstkontrollkapazität (d. h. die Ausprägung der empfundenen mentalen Erschöpfung) ökonomisch abzubilden und externe Kriterien im Lern- und Leistungskontext valide vorherzusagen. Die interne Struktur der SMS-5 erwies sich in Stichproben von Auszubildenden ( N = 2 395), Zehntklässlerinnen und Zehntklässlern ( N = 129) und Studierenden ( N = 95; N = 140) als eindimensional. Zusammenfassend zeichnete sich die SMS-5 als valides, reliables, über Ausbildungsgruppen, Geschlecht und Zeit invariantes und änderungssensitives Instrument zur ökonomischen Messung der momentan verfügbaren Selbstkontrollkapazität im Lern- und Leistungskontext ab, das gegenüber der SSCCS in der Vorhersage externer Kriterien vergleichbar gut abschnitt. Die SMS-5 empfiehlt sich besonders, um durch kurzfristig wiederholte Messungen, Veränderungen der Selbstkontrollkapazität im zeitlichen Verlauf von Lern- und Leistungshandlungen abzubilden.