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Abstract
Die Wirksamkeit von Placebo wird von Physiotherapeut*innen unterschiedlich eingeschätzt. Die einen glauben, dass Placebo – im Vergleich zu keiner Intervention – einen positiven Einfluss auf die Behandlung von Patient*innen hat. Andere, darunter viele Methodologie-Expert*innen, schreiben den größten Teil des „Erfolges“ von Placebo verschiedenen Mechanismen zu, z. B. einem natürlichen Verlauf und spontaner Heilung, einer Regression zur Mitte oder dem Hawthorne-Effekt [2]. Wird eine Interventionsstudie nicht korrekt durchgeführt, können diese Mechanismen dazu führen, dass der Effekt einer Therapie überschätzt wird. Neben diesen Verzerrungen, die nicht eigentlich auf einen Placebo-Effekt zurückzuführen sind, sondern auf Studienmängel, sind in der wissenschaftlichen Literatur Hinweise auf verschiedene echte PlaceboMechanismen zu finden. Zum Beispiel die Aktivierung ähnlicher Hirnregionen bei Placebo und bei Opioid-Agonisten. Auf funktionellen MRT-Aufnahmen konnte auch gezeigt werden, dass Hirnareale inhibiert werden, die für die Schmerzübertragung relevant sind [3]. Es ist also interessant, Studien zusammenzufassen, die Verzerrungen durch ihr Studiendesign reduzieren, sodass der Effekt von Placebo gegenüber keiner Therapie verglichen werden kann.