L. Matits, Anja M. Gumpp, Iris-Tatjana Kolassa, Alexander Behnke, M. Mack
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Abstract
Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Empirische Befunde deuten vermehrt auf eine erhöhte Entzündungsaktivität im Zusammenhang mit psychischen Störungen hin. Inwieweit sich inflammatorische Veränderungen über Störungen hinweg unterscheiden bzw. ob Inflammation ein transdiagnostisches Korrelat psychischer Störungen darstellt, ist bisher jedoch noch nicht eindeutig beantwortet. Fragestellung: Liegen spezifische inflammatorische Marker (z. B. Zytokine) über psychische Störungen hinweg verändert vor und/oder gibt es störungsspezifische Zytokinveränderungen bei Major Depression (MDD), Bipolarer Störung, Schizophrenie und Angststörungen inkl. Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS). Methode: Basierend auf einer Literaturrecherche werden aktuelle metaanalytische Befunde, die Studien bei Patient_innen mit MDD, Bipolarer Störung, Schizophrenie oder Angststörungen inkl. PTBS im Vergleich zu gesunden Kontrollen betrachten, zusammengetragen und vergleichend dargestellt. Ergebnisse: Aktuelle Evidenz verweist relativ konsistent auf Veränderungen des Immunsystems, wobei v. a. das Zytokin Interleukin (IL–) 6 und das C-reaktive Protein (CRP) störungsübergreifend leicht erhöht sind. Schlussfolgerungen: Perspektivisch könnten Patient_innen mit chronisch inflammatorischen Erkrankungen und psychischen Störungen von psychotherapiebegleitenden antiinflammatorischen Maßnahmen wie bspw. körperlicher Aktivität, antiinflammatorischer Ernährung und Entspannungsverfahren profitieren.