Hans Frey: Aufbruch in den Abgrund. Deutsche Science Fiction zwischen Demokratie und Diktatur. Von Weimar bis zum Ende der Nazidiktatur 1918–1945. Berlin: Memoranda Verlag 2020, 523 S.
IF 0.1 4区 文学0 LITERATURE, GERMAN, DUTCH, SCANDINAVIAN
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Abstract
Aufbruch in den Abgrund ist die Fortsetzung des 2018 erschienenen Buches Fortschritt und Fiasko.1 Während Letzteres die Geschichte der Science-Fiction-Literatur vom Vormärz bis zum Ende des Kaiserreichs behandelt, rücken in Aufbruch in den
Abgrund die Jahre 1918–1945 in den Mittelpunkt der Analyse. Frey untersucht in seinem Buch unter einem politisch-ideologischen Gesichtspunkt die Entwicklung der deutschsprachigen Science Fiction vom Anfang der Weimarer Republik (1. Teil; 1918–1933) bis zum Ende des nationalsozialistischen
Regimes (2. Teil; 1933–1945).Anders als die Science Fiction im Nationalsozialismus, die aufgrund ,,massiver Zensurmaßnahmen“ (S. 362) eher eine ,,Randerscheinung“ (S. 364) bleibt, lässt sich in der Weimarer Republik eine verhältnismäßig
hohe Produktion dieser Literatur beobachten. Dabei unterscheidet Frey zwischen (explizit) politisch aufgeladener Science Fiction und ,,Unterhaltungs-SF“ (S. 486).2 Aus den untersuchten Texten gehen die verschiedensten Tendenzen hervor: Utopische Weltvorstellungen und
Zukunftsmodelle, dystopische Szenarien sowie technokratische Gesellschaftsentwürfe sind zu erkennen. Frey zieht einen breiten Quellenkorpus heran, zu dem auch wenig bekannte Texte und AutorInnen gehören. Neben biographischen Angaben zu den einzelnen SchriftstellerInnen wird der Inhalt
der betrachteten Werke (meistens) ausführlich wiedergegeben, während (interpretations-)kritische Positionen der Sekundärliteratur keine bzw. wenig Berücksichtigung finden.