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Abstract
In diesem Artikel untersuche ich Darstellungen von Selbstmord berufstatiger Frauen im jugoslawischen Neuen Film (Novi Film). Ich untersuche warum weibliche Protagonistinnen, die sich durch ihre Teilnahme am Erwerbsleben emanzipieren, schlieslich durch ihren Selbstmord in den untersuchten Filmen entmachtet werden. Warum wird die weibliche Berufssphare in den Filmen aufgrund sexueller Belastigung oder als Ort der enttauschendsten Erfahrungen als Gefahrenquelle dargestellt? Diese Erzahlungen widersprechen dem sozialistischen Diskurs uber die Gleichstellung der Geschlechter, der jugoslawische Frauen ermutigte, einer Arbeit nachzugehen. Mit Hilfe eines Close Readings betrachte ich zwei Fallstudien aus einer kritischen feministischen Perspektive. Ples v dežju / Dance in the Rain (Bostjan Hladnik, 1961, Jugoslawien) und Bube u glavi / Bats in the Belfr y a.k.a. This Crazy World of Ours a.k.a. Bughouse (Milos 'Misa' Radivojevic, 1970, Jugoslawien) gehoren beide zur jugoslawischen Bewegung des Neuen Films und haben das Thema des Selbstmords, das von einer fortschrittlichen, berufstatigen Frau begangen wird, gemein. Die Regisseure machen ihre progressiven arbeitenden Heldinnen verwundbar, indem sie die starken Frauen, die sie sind, in zerbrechliche verwandeln und so die maskulinistische Feindseligkeit gegenuber der Einbeziehung von Frauen in die Arbeitswelt bremsen. Letztendlich sind die dargestellten Selbstmorde progressiver Heldinnen eine Warnung vor weiblicher Arbeit und dem Arbeitsplatz als einem gefahrlichen Milieu, das vermieden werden sollte.