{"title":"Romain Rolland und Heinrich Mann : über dem Getümmel der Nation","authors":"W. Klein","doi":"10.3726/92174_502","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Abstract Von der heutigen Bedeutung der Nation und dem Aufschwung der Nationalismen ausgehend, konstatiert die philologische Analyse der Beziehungen zwischen Romain Rolland und Heinrich Mann und ihrer Fassungen des Verhältnisses von Nation und Welt vom Ende des 19. Jahrhunderts\n bis in den Zweiten Weltkrieg zwei übernationale Bekenntnisse, die auf der Kritik der eigenen Nation beruhen, aber nicht identisch sind. Rolland betrachtete kurzzeitig Frankreich, dann Europa als Modell für die Welt, bevor er ein ausdrücklich internationales Glaubensbekenntnis\n formulierte, das durch den Geist, Indien oder die Sowjetunion verkörpert werde. Mann engagierte sich immer als Deutscher und arbeitete hin auf ein Deutschland, das nach dem Ideal einer anderen Nation, Frankreichs, geformt werde, und auf ein Europa, das, im Licht der Ideale von 1790 erbaut,\n Modell für die Welt sei. Beide Bemühungen, das Dasein der Menschen über der Nation zu situieren, sind Utopien gewesen und im Getümmel gescheitert. Aber in Krisen, die weit tiefer waren als die heutigen, haben diese Intellektuellen die Möglichkeit erwiesen, anders als\n nationalistisch zu denken und zu handeln.Starting from the contemporary meaning of the nation and the rise of nationalisms, the philological analysis of the relations between Romain Rolland and Heinrich Mann and their versions of the relationship between nation and world from the end of\n the 19th century until the 2nd World War states two supranational creeds based on the critique of one’s own nation, but not identical. Rolland briefly considered France, then Europe, as a model for the world before formulating an explicitly international creed embodied\n by the Spirit, India, or the Soviet Union. Mann was always committed as a German, working towards a Germany modelled on the ideal of another nation, France, and a Europe built in the light of the ideals of 1790 as a model for the world. Both efforts to situate human existence above the nation\n were utopias and failed in the turmoil. But in crises far deeper than today’s, these intellectuals proved the possibility of thinking and acting differently from nationalism.","PeriodicalId":41889,"journal":{"name":"ZEITSCHRIFT FUR GERMANISTIK","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.1000,"publicationDate":"2023-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"ZEITSCHRIFT FUR GERMANISTIK","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.3726/92174_502","RegionNum":4,"RegionCategory":"文学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"0","JCRName":"LITERATURE, GERMAN, DUTCH, SCANDINAVIAN","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Abstract Von der heutigen Bedeutung der Nation und dem Aufschwung der Nationalismen ausgehend, konstatiert die philologische Analyse der Beziehungen zwischen Romain Rolland und Heinrich Mann und ihrer Fassungen des Verhältnisses von Nation und Welt vom Ende des 19. Jahrhunderts
bis in den Zweiten Weltkrieg zwei übernationale Bekenntnisse, die auf der Kritik der eigenen Nation beruhen, aber nicht identisch sind. Rolland betrachtete kurzzeitig Frankreich, dann Europa als Modell für die Welt, bevor er ein ausdrücklich internationales Glaubensbekenntnis
formulierte, das durch den Geist, Indien oder die Sowjetunion verkörpert werde. Mann engagierte sich immer als Deutscher und arbeitete hin auf ein Deutschland, das nach dem Ideal einer anderen Nation, Frankreichs, geformt werde, und auf ein Europa, das, im Licht der Ideale von 1790 erbaut,
Modell für die Welt sei. Beide Bemühungen, das Dasein der Menschen über der Nation zu situieren, sind Utopien gewesen und im Getümmel gescheitert. Aber in Krisen, die weit tiefer waren als die heutigen, haben diese Intellektuellen die Möglichkeit erwiesen, anders als
nationalistisch zu denken und zu handeln.Starting from the contemporary meaning of the nation and the rise of nationalisms, the philological analysis of the relations between Romain Rolland and Heinrich Mann and their versions of the relationship between nation and world from the end of
the 19th century until the 2nd World War states two supranational creeds based on the critique of one’s own nation, but not identical. Rolland briefly considered France, then Europe, as a model for the world before formulating an explicitly international creed embodied
by the Spirit, India, or the Soviet Union. Mann was always committed as a German, working towards a Germany modelled on the ideal of another nation, France, and a Europe built in the light of the ideals of 1790 as a model for the world. Both efforts to situate human existence above the nation
were utopias and failed in the turmoil. But in crises far deeper than today’s, these intellectuals proved the possibility of thinking and acting differently from nationalism.
从今天的国家重要性和民族主义复苏出发,罗姆帝国罗姆兰和亨利·曼的关系的语言学分析反映了19世纪末期以来的不同的国家和世界关系。就在新世纪初至二战期间,两大民族信仰的基础都是基于本国的批评,但两者并没有殊途同归。罗兰一度把法国视为世界的榜样,随后欧洲也成为了世界的榜样。随后他发表了一份由精神、印度或苏联所代表的国际信仰的明确声明。曼一直是德国人,为一个以法国不同国家为理想而生的德国工作,而欧洲建立在1790年的理想基础上,为世界树立了榜样。一切尝试都是空的,都是徒劳的。但在比现在深重得多的危机中,这些知识分子被证明是判断和行动的一种不同的途径。《国家开始从二十世纪以后的meaning and the起of nationalisms), the philological分析《labor relations between海因里希·Rolland与丈夫与的versions of the relationship between民族and the end of the world ? 19区troy街二十世纪直至《第二世界巨人是美国二人组supranational根据on the critique of one是吧最重要国家,identical .罗兰德·法兰西,同样的欧洲,作为野生动植物国际贸易公约国际贸易公约国际贸易公约的一种模型在印度,国际贸易公约国际认可或联盟的问题上显得显得前所未有。一个人就像是德国丈夫,而他的工作却像是德国丈夫的工作博夫峰变成了人类生存的典范变成了乌托邦和高原的堕落。但在危机的事业危机中,不同的思想和行动危机具有不同的危险性。