N. Kaiser, Mauro Seves, N. Koutsouleris, S. Ruhrmann
{"title":"Validierung einer deutschen Version der Resilience Scale for Adults (RSA)","authors":"N. Kaiser, Mauro Seves, N. Koutsouleris, S. Ruhrmann","doi":"10.1026/0012-1924/A000228","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung. Bislang war im deutschen Sprachraum kein Fragebogen vorhanden, der den multifaktoriellen Konstrukteigenschaften der Resilienz gerecht wird. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es daher, eine deutsche Version eines multifaktoriellen, personelle, familiäre und soziale Schutzfaktoren abbildenden Selbstauskunftsfragebogens, der Resilience Scale for Adults (RSA) zu validieren. Hierzu wurde eine internetbasierte Querschnittsuntersuchung an einer nicht-klinischen Stichprobe ( N = 524) durchgeführt. Ergänzend wurde explorativ eine klinische Stichprobe von Patientinnen und Patienten mit einer ersten depressiven Episode ( N = 69) mit der RSA untersucht. Eine konfirmatorische Faktorenanalyse bestätigte eine akzeptable Passung des postulierten Sechs-Faktoren-Modells. Die internen Konsistenzen der Subskalen und der Gesamtskala RSA waren moderat bis hoch einzuschätzen, eine Ausnahme bildete hierbei die Subskala Strukturiertheit. Signifikant positive sowie negative Korrelationen mit Fragebögen zur wahrgenommenen Resilienz, sozialen Unterstützung und Beeinträchtigung durch Symptombelastungen belegten die Konstruktvalidität. Die Probanden der nicht-klinischen Stichprobe erreichten im Vergleich zur klinischen Stichprobe in allen RSA Subskalen sowie dem Gesamtskalenwert signifikant bessere Summenwerte. Mit der untersuchten Version der RSA steht dem deutschsprachigen Raum erstmals ein reliables und valides Instrument zur Verfügung, das auf ökonomische Weise eine multifaktorielle Erfassung des individuellen Schutzfaktorenrepertoires und damit der potentiellen psychischen Resilienz gegenüber widrigen Lebensumständen ermöglicht.","PeriodicalId":11293,"journal":{"name":"Diagnostica","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.6000,"publicationDate":"2019-06-06","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"5","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Diagnostica","FirstCategoryId":"102","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1026/0012-1924/A000228","RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q4","JCRName":"PSYCHOLOGY, CLINICAL","Score":null,"Total":0}
引用次数: 5
Abstract
Zusammenfassung. Bislang war im deutschen Sprachraum kein Fragebogen vorhanden, der den multifaktoriellen Konstrukteigenschaften der Resilienz gerecht wird. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es daher, eine deutsche Version eines multifaktoriellen, personelle, familiäre und soziale Schutzfaktoren abbildenden Selbstauskunftsfragebogens, der Resilience Scale for Adults (RSA) zu validieren. Hierzu wurde eine internetbasierte Querschnittsuntersuchung an einer nicht-klinischen Stichprobe ( N = 524) durchgeführt. Ergänzend wurde explorativ eine klinische Stichprobe von Patientinnen und Patienten mit einer ersten depressiven Episode ( N = 69) mit der RSA untersucht. Eine konfirmatorische Faktorenanalyse bestätigte eine akzeptable Passung des postulierten Sechs-Faktoren-Modells. Die internen Konsistenzen der Subskalen und der Gesamtskala RSA waren moderat bis hoch einzuschätzen, eine Ausnahme bildete hierbei die Subskala Strukturiertheit. Signifikant positive sowie negative Korrelationen mit Fragebögen zur wahrgenommenen Resilienz, sozialen Unterstützung und Beeinträchtigung durch Symptombelastungen belegten die Konstruktvalidität. Die Probanden der nicht-klinischen Stichprobe erreichten im Vergleich zur klinischen Stichprobe in allen RSA Subskalen sowie dem Gesamtskalenwert signifikant bessere Summenwerte. Mit der untersuchten Version der RSA steht dem deutschsprachigen Raum erstmals ein reliables und valides Instrument zur Verfügung, das auf ökonomische Weise eine multifaktorielle Erfassung des individuellen Schutzfaktorenrepertoires und damit der potentiellen psychischen Resilienz gegenüber widrigen Lebensumständen ermöglicht.