{"title":"Balint-Psychodrama – Die Bedeutung des Körpers in der Balint-Arbeit* ","authors":"Jean-Pierre Bachmann","doi":"10.1055/a-1969-3084","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Der Autor gibt einem kurzen Überblick über den Stellenwert des Körpers in Freuds Gedanken und die Bedeutung, die Michael Balint dem Körper in seiner Arbeit als Psychoanalytiker beimaß; dann geht er der Frage nach, welchen Stellenwert der Körper in der Balint-Arbeit einnimmt. In den 1970-er Jahren hat die französische Psychoanalytikerin und Psychodramatikerin Anne Caïn das Balint-Psychodrama entwickelt, eine Methode, die Balint-Arbeit mit dem psychoanalytischen Psychodrama verbindet. Ein wesentlicher Aspekt liegt in der Wiedereinführung des Körpers in die Balint-Arbeit, weshalb sich die Methode hervorragend für die Aus- und Weiterbildung von Ärzten, Psychologen und Menschen in anderen helfenden Berufen anbietet. Ein klinisches Beispiel einer Balint-Psychodramasitzung beschreibt diesen Prozess der Mobilisierung des Körpers, der das Wiederauftauchen eines verschütteten motorischen Gedächtnisses und das der Affekte fördert. Das Durchlaufen des psychodramatischen Spiels mit seinen Rollenwechseln und das Wiedererleben einer rekonstruierten Szene aus dem Berufsleben fördern die Identifikationsphänomene des Referenten, die die Grundlage für jedes emotionale Verständnis des Patienten bilden; sie ermöglichen das Wiederentdecken von Körpererfahrungen, die an der Gegenübertragung des Referenten beteiligt sind.","PeriodicalId":40662,"journal":{"name":"Balint-Journal","volume":"23 1","pages":"122 - 126"},"PeriodicalIF":0.1000,"publicationDate":"2022-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Balint-Journal","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/a-1969-3084","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q4","JCRName":"PSYCHIATRY","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Zusammenfassung Der Autor gibt einem kurzen Überblick über den Stellenwert des Körpers in Freuds Gedanken und die Bedeutung, die Michael Balint dem Körper in seiner Arbeit als Psychoanalytiker beimaß; dann geht er der Frage nach, welchen Stellenwert der Körper in der Balint-Arbeit einnimmt. In den 1970-er Jahren hat die französische Psychoanalytikerin und Psychodramatikerin Anne Caïn das Balint-Psychodrama entwickelt, eine Methode, die Balint-Arbeit mit dem psychoanalytischen Psychodrama verbindet. Ein wesentlicher Aspekt liegt in der Wiedereinführung des Körpers in die Balint-Arbeit, weshalb sich die Methode hervorragend für die Aus- und Weiterbildung von Ärzten, Psychologen und Menschen in anderen helfenden Berufen anbietet. Ein klinisches Beispiel einer Balint-Psychodramasitzung beschreibt diesen Prozess der Mobilisierung des Körpers, der das Wiederauftauchen eines verschütteten motorischen Gedächtnisses und das der Affekte fördert. Das Durchlaufen des psychodramatischen Spiels mit seinen Rollenwechseln und das Wiedererleben einer rekonstruierten Szene aus dem Berufsleben fördern die Identifikationsphänomene des Referenten, die die Grundlage für jedes emotionale Verständnis des Patienten bilden; sie ermöglichen das Wiederentdecken von Körpererfahrungen, die an der Gegenübertragung des Referenten beteiligt sind.