{"title":"Das textliche Erbe des Bauhauses. : Am Beispiel von Ludwig Hilberseimer","authors":"Florian Strob","doi":"10.3726/jig543_89","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Das Bauhaus (1919–1933) gehört als eine der bekanntesten Schulen der Moderne zum Kern des nationalen Kulturerbes in Deutschland. Dies haben nicht zuletzt die Feierlichkeiten zum 100. Jubiläum der Schulgründung im Jahr 2019 und die Eröffnung zweier neuer Museen\n in Weimar und Dessau gezeigt, ein drittes befindet sich in Berlin noch im Bau. Die Bedeutung des Bauhauserbes für die gegenwärtige regionale und nationale Kulturpolitik scheint grundlegend. Auch seitens der EU werden mit der Initiative des sogenannten New European Bauhaus Mythos\n und Marke der Schule weiter bedient.1 Die politische Vereinnahmung wird viele Gründe haben. So hatte das historische Bauhaus bereits den Anspruch, mit Gestaltung das Leben der Menschen verbessern zu wollen, und griff damit selbst ins Gesellschaftliche wie Politische aus. Die\n Parallelität der Schulgeschichte(n) auch nach Schließung der Schule durch die Nationalsozialisten 1933 mit der Geschichte Deutschlands und überhaupt die so nicht zu haltende (nur in Teilen der Wahrheit entsprechende) Behauptung vom Bauhaus als der Verkörperung eines ,guten‘\n Deutschland, gerade weil sie von den Nationalsozialisten geschlossen wurde, schufen neben anderen Aspekten die Voraussetzungen für politische Vereinnahmungen und Deutungen aller Art.2","PeriodicalId":40838,"journal":{"name":"JAHRBUCH FUR INTERNATIONALE GERMANISTIK","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.1000,"publicationDate":"2022-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"JAHRBUCH FUR INTERNATIONALE GERMANISTIK","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.3726/jig543_89","RegionNum":4,"RegionCategory":"文学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"0","JCRName":"LITERATURE, GERMAN, DUTCH, SCANDINAVIAN","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Das Bauhaus (1919–1933) gehört als eine der bekanntesten Schulen der Moderne zum Kern des nationalen Kulturerbes in Deutschland. Dies haben nicht zuletzt die Feierlichkeiten zum 100. Jubiläum der Schulgründung im Jahr 2019 und die Eröffnung zweier neuer Museen
in Weimar und Dessau gezeigt, ein drittes befindet sich in Berlin noch im Bau. Die Bedeutung des Bauhauserbes für die gegenwärtige regionale und nationale Kulturpolitik scheint grundlegend. Auch seitens der EU werden mit der Initiative des sogenannten New European Bauhaus Mythos
und Marke der Schule weiter bedient.1 Die politische Vereinnahmung wird viele Gründe haben. So hatte das historische Bauhaus bereits den Anspruch, mit Gestaltung das Leben der Menschen verbessern zu wollen, und griff damit selbst ins Gesellschaftliche wie Politische aus. Die
Parallelität der Schulgeschichte(n) auch nach Schließung der Schule durch die Nationalsozialisten 1933 mit der Geschichte Deutschlands und überhaupt die so nicht zu haltende (nur in Teilen der Wahrheit entsprechende) Behauptung vom Bauhaus als der Verkörperung eines ,guten‘
Deutschland, gerade weil sie von den Nationalsozialisten geschlossen wurde, schufen neben anderen Aspekten die Voraussetzungen für politische Vereinnahmungen und Deutungen aller Art.2