von Prof. Bastian J. M. Etzold, Prof. Dr. Thomas Bayer
{"title":"Stadt, Land, Bio – Forschung zur bioökonomischen Wertschöpfung im Innovationsraum BioBall","authors":"von Prof. Bastian J. M. Etzold, Prof. Dr. Thomas Bayer","doi":"10.1002/cite.70019","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"<p>Liebe Leserinnen und Leser, wir freuen uns, Ihnen in diesem Fokusheft spannende Einblicke in den BMBF-Innovationsraum Bioökonomie im Ballungsraum oder kurz BioBall zu präsentieren. In einer Welt, die vor großen ökologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen steht, erweist sich die Transformation hin zu einer nachhaltigen, biobasierten Wirtschaft als unumgänglich. Insbesondere in dicht besiedelten und industrialisierten Metropolregionen, wie Frankfurt-RheinMain, bieten sich besondere Chancen, innovative Lösungen zu entwickeln und zu implementieren.</p><p>Der Innovationsraum BioBall zielt darauf ab, biogene Stoff- und Abfallströme, die in großen Mengen in dieser Metropolregion anfallen, als wertvolle Ressourcen zu nutzen. Mit rund 5,8 Millionen Einwohnern ist die Region eine der wirtschaftsstärksten Deutschlands, aber auch ein Gebiet, in dem enorme Mengen kohlenstoffhaltiger Reststoffe entstehen. BioBall nimmt sich der Herausforderung an, diese Stoffströme nicht nur energetisch, sondern auch stofflich zu verwerten. Die Vision ist klar: BioBall soll zu einem Modell für nachhaltige, bioökonomische Wertschöpfung in urbanen Zentren werden.</p><p>Eine zentrale Aufgabe des Innovationsraums ist, Technologien zur Nutzung biogener Abfallströme zu fördern, darunter Bioabfälle, Klärschlamm und biobasierte Seitenströme aus Industrie und Kommunen. Dies umfasst unter anderem die Entwicklung von Verfahren und neuen Wertschöpfungsketten zur Umwandlung von biogenen Abfall- und Reststoffen in hochwertige Rohstoffe, die z. B. in der Chemie- und Pharmaindustrie sowie der Bauwirtschaft Anwendung finden können. Solche Ansätze schließen nicht nur Kreisläufe, sondern tragen maßgeblich zur Reduktion von CO<sub>2</sub>-Emissionen bei.</p><p>Über BioBall vom BMBF geförderte F&E&I-Projekte betonen die Relevanz einer interdisziplinären und intersektoralen Zusammenarbeit. Das beinhaltet die enge Verschränkung der klassischen Verfahrenstechnik mit der Biotechnologie. Aber auch die Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft müssen Hand in Hand gehen, um breit akzeptierte Lösungen zu entwickeln. Nur durch ein gemeinschaftliches Engagement ist es möglich, die Bioökonomie als tragfähige Alternative zu fossilen Rohstoffen voranzutreiben.</p><p>Ein weiterer Aspekt, den der Innovationsraum BioBall ins Zentrum rückt, ist die gesellschaftliche Akzeptanz der Bioökonomie. Die Einbindung der Bevölkerung und die transparente Kommunikation der Entwicklungen und Herausforderungen, die mit einer biobasierten Umgestaltung einhergehen, sind essenziell. BioBall fungiert hier als Plattform, um mit allen relevanten Akteuren ins Gespräch zu kommen und potenzielle Zielkonflikte zu adressieren. Dies ist ein langfristiges Vorhaben, das auch über die Laufzeit des vom BMBF geförderten Innovationsraums BioBall bis Ende 2025 hinausgeht. Wir wollen diesen Weg weiter gehen, entsprechende Maßnahmen sind in der Entwicklung.</p><p></p><p><span><b>Bastian Etzold</b></span></p><p></p><p><span><b>Thomas Bayer</b></span></p><p>In diesem Fokusheft erwarten Sie vielfältige Beiträge, die aktuelle Verfahren und Prozesse der Bioökonomie beleuchten. Weitere Infos und Projekte finden sie auch unter www.urban-bioeconomy.de. Lassen Sie sich inspirieren von den Ideen und Visionen, die den Strukturwandel mitgestalten.</p><p>Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre.</p><p>Mit besten Grüßen,</p><p>Bastian Etzold</p><p>Thomas Bayer</p>","PeriodicalId":9912,"journal":{"name":"Chemie Ingenieur Technik","volume":"97 8-9","pages":""},"PeriodicalIF":1.6000,"publicationDate":"2025-09-16","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1002/cite.70019","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Chemie Ingenieur Technik","FirstCategoryId":"5","ListUrlMain":"https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/cite.70019","RegionNum":4,"RegionCategory":"工程技术","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q3","JCRName":"ENGINEERING, CHEMICAL","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Liebe Leserinnen und Leser, wir freuen uns, Ihnen in diesem Fokusheft spannende Einblicke in den BMBF-Innovationsraum Bioökonomie im Ballungsraum oder kurz BioBall zu präsentieren. In einer Welt, die vor großen ökologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen steht, erweist sich die Transformation hin zu einer nachhaltigen, biobasierten Wirtschaft als unumgänglich. Insbesondere in dicht besiedelten und industrialisierten Metropolregionen, wie Frankfurt-RheinMain, bieten sich besondere Chancen, innovative Lösungen zu entwickeln und zu implementieren.
Der Innovationsraum BioBall zielt darauf ab, biogene Stoff- und Abfallströme, die in großen Mengen in dieser Metropolregion anfallen, als wertvolle Ressourcen zu nutzen. Mit rund 5,8 Millionen Einwohnern ist die Region eine der wirtschaftsstärksten Deutschlands, aber auch ein Gebiet, in dem enorme Mengen kohlenstoffhaltiger Reststoffe entstehen. BioBall nimmt sich der Herausforderung an, diese Stoffströme nicht nur energetisch, sondern auch stofflich zu verwerten. Die Vision ist klar: BioBall soll zu einem Modell für nachhaltige, bioökonomische Wertschöpfung in urbanen Zentren werden.
Eine zentrale Aufgabe des Innovationsraums ist, Technologien zur Nutzung biogener Abfallströme zu fördern, darunter Bioabfälle, Klärschlamm und biobasierte Seitenströme aus Industrie und Kommunen. Dies umfasst unter anderem die Entwicklung von Verfahren und neuen Wertschöpfungsketten zur Umwandlung von biogenen Abfall- und Reststoffen in hochwertige Rohstoffe, die z. B. in der Chemie- und Pharmaindustrie sowie der Bauwirtschaft Anwendung finden können. Solche Ansätze schließen nicht nur Kreisläufe, sondern tragen maßgeblich zur Reduktion von CO2-Emissionen bei.
Über BioBall vom BMBF geförderte F&E&I-Projekte betonen die Relevanz einer interdisziplinären und intersektoralen Zusammenarbeit. Das beinhaltet die enge Verschränkung der klassischen Verfahrenstechnik mit der Biotechnologie. Aber auch die Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft müssen Hand in Hand gehen, um breit akzeptierte Lösungen zu entwickeln. Nur durch ein gemeinschaftliches Engagement ist es möglich, die Bioökonomie als tragfähige Alternative zu fossilen Rohstoffen voranzutreiben.
Ein weiterer Aspekt, den der Innovationsraum BioBall ins Zentrum rückt, ist die gesellschaftliche Akzeptanz der Bioökonomie. Die Einbindung der Bevölkerung und die transparente Kommunikation der Entwicklungen und Herausforderungen, die mit einer biobasierten Umgestaltung einhergehen, sind essenziell. BioBall fungiert hier als Plattform, um mit allen relevanten Akteuren ins Gespräch zu kommen und potenzielle Zielkonflikte zu adressieren. Dies ist ein langfristiges Vorhaben, das auch über die Laufzeit des vom BMBF geförderten Innovationsraums BioBall bis Ende 2025 hinausgeht. Wir wollen diesen Weg weiter gehen, entsprechende Maßnahmen sind in der Entwicklung.
Bastian Etzold
Thomas Bayer
In diesem Fokusheft erwarten Sie vielfältige Beiträge, die aktuelle Verfahren und Prozesse der Bioökonomie beleuchten. Weitere Infos und Projekte finden sie auch unter www.urban-bioeconomy.de. Lassen Sie sich inspirieren von den Ideen und Visionen, die den Strukturwandel mitgestalten.
期刊介绍:
Die Chemie Ingenieur Technik ist die wohl angesehenste deutschsprachige Zeitschrift für Verfahrensingenieure, technische Chemiker, Apparatebauer und Biotechnologen. Als Fachorgan von DECHEMA, GDCh und VDI-GVC gilt sie als das unverzichtbare Forum für den Erfahrungsaustausch zwischen Forschern und Anwendern aus Industrie, Forschung und Entwicklung. Wissenschaftlicher Fortschritt und Praxisnähe: Eine Kombination, die es nur in der CIT gibt!