Neue und wiederkehrende histopathologische Muster des Mogamulizumab-assoziierten Rash: Diagnostische Implikationen und Erkenntnisse für eine präzise Diagnosestellung

IF 3.8 4区 医学 Q1 DERMATOLOGY
Christina Mitteldorf
{"title":"Neue und wiederkehrende histopathologische Muster des Mogamulizumab-assoziierten Rash: Diagnostische Implikationen und Erkenntnisse für eine präzise Diagnosestellung","authors":"Christina Mitteldorf","doi":"10.1111/ddg.15773_g","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"<p>Der gegen CCR4 gerichtete Antikörper Mogamulizumab ist für die Zweitlinienbehandlung der Mycosis fungoides (MF) und des Sézary-Syndroms (SS) bei erwachsenen Patienten zugelassen.<span><sup>1</sup></span> Die Gesamtansprechrate variiert zwischen 28% und 59%.<span><sup>2, 3</sup></span> Eine häufige Nebenwirkung der Mogamulizumab-Therapie ist der Mogamulizumab-assoziierte Rash (MAR), der bei 23% bis 68% der behandelten Patienten berichtet wurde.<span><sup>2, 4, 5</sup></span> Der MAR weist ein breites Spektrum klinischer Manifestationen und histopathologischer Muster auf.<span><sup>6</sup></span></p><p>Das klinische Erscheinungsbild umfasst: <i>(1)</i> follikulotrope oder plaqueartige Läsionen mit Mycosis-fungoides-ähnlichem Erscheinungsbild, <i>(2)</i> Papeln und/oder Plaques, häufig mit lichenoidem oder psoriasiformem Aspekt, <i>(3)</i> eine fotoakzentuierte Dermatitis sowie <i>(4)</i> eine morbilliforme Exanthem oder eine Erythrodermie.<span><sup>7</sup></span> Darüber hinaus wurden weitere klinische Varianten beschrieben, darunter der Lupus miliaris disseminatus faciei (LMDF)<span><sup>8</sup></span> sowie ein Haarausfall, der dem bei Alopecia areata ähnelt.<span><sup>9-11</sup></span></p><p>Die histologische Klassifikation des MAR variiert in der Literatur (Abbildung 1). Wang et al.<span><sup>12</sup></span> schlugen eine Einteilung in drei Hauptmuster vor: <i>(1)</i> spongiotisch/psoriasiform, <i>(2)</i> lichenoid und <i>(3)</i> granulomatös. Sie stellten fest, dass diese Muster häufig koexistieren, und unterschieden zwischen einem vorherrschenden (primären) und einem zusätzlichen (sekundären) Muster. Trum et al.<span><sup>4</sup></span> differenzierten vier Hauptmuster: <i>(I)</i> spongiotisch, <i>(II)</i> psoriasiform und <i>(III)</i> lichenoid sowie zusätzlich <i>(IV)</i> eine Interface-Dermatitis. Als sekundäre Merkmale berücksichtigten sie das Vorhandensein von bi- und multinukleären Zellen, epitheloiden Granulomen und eosinophilen Granulozyten.</p><p>Die zentrale pathologische Begutachtung der MAVORIC-Studie<span><sup>13</sup></span> verwendete eine leicht abgewandelte Klassifikation. Sie unterschied folgende Muster: <i>(A)</i> spongiotisch/histiozytär, <i>(B)</i> psoriasiform, <i>(C)</i> lichenoid und <i>(D)</i> granulomatös. Zudem ergänzten sie <i>(E)</i> ein eosinophiles Muster sowie <i>(F)</i> eine Kombination ohne vorherrschendes histologisches Muster. Darüber hinaus wurden ein follikulotropes Infiltrat und ein Mycosis-fungoides-ähnlicher Epidermotropismus in der Literatur erwähnt, jedoch bislang nicht als eigenständige Muster klassifiziert.<span><sup>12</sup></span></p><p>Bei der Überprüfung unserer Datenbank identifizierten wir vier neue histologische Muster des MAR: ein pagetoid epidermotropes, eine pustulöse Follikulitis/akneiformes Muster, ein Lupus erythematodes-ähnliches Bild sowie ein kombiniertes Infiltrat.</p><p>Alle histologisch diagnostizierten und klinisch bestätigten Fälle von Mogamulizumab-assoziiertem Rash (MAR) (n = 38), die seit der Zulassung von Mogamulizumab bis Januar 2025 in unserer Abteilung diagnostiziert wurden, wurden re-evaluiert. Der Schwerpunkt lag auf der Identifikation neuer histologischer Muster.</p><p>Wir identifizierten vier neue histologische Muster eines MAR, die bisher in der Literatur nicht beschrieben wurden: ein pagetoides, eine pustulöse Follikulitis/akneiformes Muster, ein Lupus-erythematodes-ähnliches sowie ein kombiniertes Infiltrat.</p><p>Zusätzlich konnten zwei weitere, bereits bekannte, aber bislang nicht als eigenständige Muster klassifizierte Infiltrate reproduziert werden: ein follikulotropes und ein Mycosis-fungoides-(MF)-ähnliches Muster. Aufgrund ihres charakteristischen und reproduzierbaren Infiltrats sowie der Notwendigkeit, sie differenzialdiagnostisch zu berücksichtigen, empfehlen wir ihre Aufnahme als separate Muster.</p><p>Alle bereits beschriebenen Muster konnten reproduziert werden und werden nachfolgend zusammen mit den neu identifizierten Mustern detailliert dargestellt.</p><p>Das häufigste histologische Muster beim Mogamulizumab-assoziierten Rash (MAR) ist ein gemischt <i>spongiotisch/psoriasiformes</i> Muster, welches in 51%–72% der Fälle beschrieben wurde.<span><sup>4, 12-15</sup></span> Eine Spongiose war in 82%–89%<span><sup>4, 12</sup></span> und eine Parakeratose in 81% der Proben vorhanden.<span><sup>12</sup></span> Eine Akanthose war in 65% der Fälle erkennbar, meist in milder bis moderater Ausprägung.<span><sup>12</sup></span></p><p>Ein isoliertes psoriasiformes Muster wurde von einer Gruppe in 37% der Fälle berichtet.<span><sup>4</sup></span> Dies stimmt mit unseren Beobachtungen überein. Wir konnten ebenfalls rein spongiotische als auch rein psoriasiforme Infiltrate beobachten. Interessanterweise zeigte nur die Hälfte der klinisch psoriasiformen Plaques auch ein psoriasiformes histologisches Muster, während alle Fälle eine Spongiose aufwiesen.<span><sup>4</sup></span> Neutrophile Granulozyten wurden in 25% aller MAR-Fälle beobachtet,<span><sup>4, 12</sup></span> wobei deren spezifisches Auftreten im psoriasiformen Muster nicht detailliert diskutiert wurde. In der Literatur wurde ein einzelner Fall mit Impetiginisation beschrieben.<span><sup>12</sup></span> Unsere Studie zeigt, dass sub- oder intrakorneale Mikroabszesse im psoriasiformen MAR auftreten können, was die Differenzierung von einer (getriggerten) Psoriasis pustulosa oder vulgaris erschwert. Zwei Berichte beschreiben zudem das Auslösen beziehungsweise Wiederauftreten einer Psoriasis unter Mogamulizumab.<span><sup>16, 17</sup></span> Bei unseren Patienten war jedoch keine Psoriasis in der Anamnese bekannt und histologische dominierte ein histiozytenreiches und CD8<sup>+</sup> lymphozytäres Infiltrat.</p><p>Die <i>Interface-Dermatitis</i> stellt die vorherrschende histologische Veränderung in 21%–50% aller MAR-Biopsien dar<span><sup>4, 12, 14, 15</sup></span> und tritt in 13% der Proben sekundär auf.<span><sup>12</sup></span> In der Literatur des MAR werden vakuoläre und lichenoide Infiltrate zumeist zusammengefasst. Vakuoläre Veränderungen wurden in 44% der Proben beschrieben, apoptotische Keratinozyten in 33%.<span><sup>12</sup></span> Eine Studie berichtete über ein lichenoides Muster in 52% (14/27) ihrer Bioptate, jedoch nur in 30% (8/27) über eine Interface-Dermatitis.<span><sup>4</sup></span> Hier zeigt sich, dass die Begriffe nicht einheitlich verwendet werden. Bei 75% der Biopsien mit lichenoidem histologischen Musters wurde klinisch eine lichenoide Dermatitis vermutet. Besonders bemerkenswert ist, dass lichenoide histologische Muster in einer Studie bei allen erythrodermen Patienten (3/3) gefunden wurden.<span><sup>4</sup></span></p><p>Ein Patient in unserer Studie entwickelte unter Mogamulizumab ein infiltriertes Erythem im Brustbereich (Abbildung 3f). Histologisch zeigte die Biopsie eine vakuoläre Interface-Dermatitis mit leichter Verdickung der Basalmembran, ein oberflächliches und tiefes lymphozytäres Infiltrat sowie interstitielle Muzinablagerungen (Abbildung 3). Eosinophile Granulozyten waren nicht vorhanden. Ähnlich wie bei LE fanden wir kleine Cluster CD123<sup>+</sup> PDC. Dieser histopathologische Befunde ähnelten stark denen eines LE. Allerdings hatte der Patient keine LE-Anamnese und keine LE-spezifischen Antikörper im peripheren Blut. Ein <i>LE-ähnliches Muster</i> wurde in der Literatur bisher nicht beschrieben, jedoch wurde Muzinablagerung gelegentlich erwähnt. Wang et al.<span><sup>12</sup></span> fand Muzin in vier von 52 Proben, jedoch nicht in Verbindung mit einem LE-ähnlichen Muster. Zudem beschrieben sie einen Fall mit Basalmembranverdickung. Als zusätzliche Erkrankung in der Gruppe der lichenoiden Reaktionen wurde das Auftreten von Lichen nitidus unter einer Behandlung mit Mogamulizumab und Tremelimumab berichtet.<span><sup>18</sup></span></p><p>Ein <i>granulomatöses Infiltrat</i> wurde als primäres Muster von den meisten Autoren in 15%–26% und als sekundäres in 10% der Biopsien beobachtet.<span><sup>12, 14</sup></span> Im Gegensatz dazu berichteten de Masson et al.<span><sup>15</sup></span> über höhere Raten von 56% (10/18). Diese Unterschiede könnten auf unterschiedliche Definitionen granulomatöser Reaktionen zurückzuführen sein. Wang et al.<span><sup>12</sup></span> schlossen Biopsien mit mindestens einem moderat oder gut ausgebildeten Granulom in diese Kategorie ein und stellten fest, dass zwei Biopsien eines Patienten palisadenförmige Granulome zeigten, die einem Granuloma annulare ähnelten. Trum et al.<span><sup>4</sup></span> berücksichtigten hingegen nur epitheloide Granulome, die sie in 14% ihrer MAR-Fälle (4/27) identifizierten, während sie auch das Vorhandensein von bi- und multinukleären histiozytären Riesenzellen bewerteten (22% = 6/27). Epitheloide Granulome wurden am häufigsten bei erythrodermatischen Patienten (67%) und bei 50% der Patienten mit psoriasiformen Plaques beobachtet.<span><sup>4</sup></span> Die Autoren berichteten nicht über ein klinisch granulomatöses Hautveränderungen in ihrer Kohorte.<span><sup>4</sup></span> Während einige Autoren berichten, dass granulomatöse Infiltrate weder fotodistribuiert noch juckend sind,<span><sup>13</sup></span> beschrieben andere eine vorwiegende Lokalisation in sonnenexponierten Arealen.<span><sup>20</sup></span></p><p>Die Beteiligung der Haarfollikel wurde in der Literatur bereits beschrieben, jedoch bisher nicht als eigenständiges <i>follikulotropes Muster</i> gewertet.<span><sup>9-13</sup></span> Die bislang größte Kohorte histopathologischer Befunde bei MAR-Proben (n = 52) wurde von Wang et al.<span><sup>12</sup></span> untersucht. Sie fanden Haarfollikel in 52% der Proben, wobei in 77% Zeichen einer Follikulitis und in 33% eine Zerstörung des Follikels vorlagen.<span><sup>12</sup></span> Das Infiltrat in den Haarfollikeln war meist mild bis moderat ausgeprägt. In neun Fällen simulierte es eine follikulotrope Variante der Mycosis fungoides (FMF).<span><sup>12</sup></span> Allerdings zeigte das Infiltrat in follikulotropem MAR im Gegensatz zur FMF, die überwiegend CD4-positiv ist, eine ausgeglichene CD4:CD8-Verteilung oder eine Verschiebung hin zur CD8.¹<sup>2</sup> Darüber hinaus war CD7 in den meisten Fällen erhalten, was als zusätzliches diagnostisches Kriterium dienen kann, insbesondere wenn CD7 in der initialen MF/SS-Biopsie verloren gegangen ist.<span><sup>12</sup></span> Eine Beteiligung der ekkrinen Drüsen war selten und wurde nur in zwei Proben nachgewiesen.<span><sup>12</sup></span> Während eine adnexale Beteiligung auch bei klassischer MF auftreten kann, kann eine Veränderung des Infiltrationsmusters einen wichtigen Hinweis für die Diagnose von MAR liefern.</p><p>Mehrere Fälle von Haarausfall im Rahmen des MAR, die klinisch eine Alopecia areata (AA) imitieren, wurden beschrieben.<span><sup>9-11</sup></span> In zwei Fällen wurden peribulbäre CD8<sup>+</sup> Infiltrate nachgewiesen.<span><sup>11</sup></span> Andere beschreiben histologische Merkmale die für eine AA nicht charakteristisch sind.<span><sup>9, 10</sup></span> In diesen Fällen waren die Infiltrate auf den Isthmus und das Infundibulum der Haarfollikel begrenzt, oder es wurde eine reduzierte Follikelzahl beobachtet, wobei die verbliebenen Follikel ausschließlich in der Telogenphase waren.<span><sup>10</sup></span> Eosinophile Granulozyten wurden in etwa 50% der MAR-Proben gefunden und konnten auch in der follikulotropen Variante nachgewiesen werden.<span><sup>12, 21</sup></span> Nach unserer Erfahrung waren Eosinophile typischerweise perifollikulär lokalisiert, ohne jedoch ein Bild einer klassischen eosinophilen pustulösen Follikulitis, wie sie bei der Ofuji-Krankheit vorkommt, zu imitieren. Im Gegensatz dazu beobachteten wir eine neutrophile Follikulitis, die sich durch Säulen von ortho-parakeratotischem Material in dilatierten Haarfollikel-Infundibula auszeichnete und von einem neutrophilen Entzündungsinfiltrat um den Haarfollikel begleitet wurde. Histologisch entsprach dieses einem <i>akneiformen Muster</i>. Klinisch kann es sich als follikelgebundene Pusteln auf erythematösen Grund oder als Pusteln in typischen Akne-Prädilektionsstellen präsentieren.</p><p>Eine besondere Herausforderung stellt das <i>MF-ähnliche Muster</i> und seine Abgrenzung vom primären Lymphom (MF, SS) dar. Das MF-ähnliche Muster umfasst eine Exozytose von Lymphozyten in basale und suprabasale Epidermisschichten, haloartige Lymphozyten, ein bandartiges Aufreihen von Lymphozyten in der Junktionszone (lining-up) sowie lymphozytäre Atypien. Eine milde nukleäre Atypie wurde bei neun von 27 Patienten (33%) beobachtet, die Lymphozyten waren jedoch überwiegend klein.<span><sup>4</sup></span></p><p>Eine lymphozytäre Exozytose (Epidermotropismus) wurde in 98%–100% aller untersuchten MAR-Fälle beschrieben,<span><sup>4, 12</sup></span> jedoch nicht spezifiziert, ob diese Teil eines MF-simulierenden Musters war. Eine Exozytose ist auch in anderen Mustern mit epidermaler Beteiligung zu erwarten (zum Beispiel spongiotisch oder psoriasiformes Muster) und stellt für sich genommen kein Kriterium für eine MF-Simulator dar. Eine Halonierung der Lymphozyten wurde in 13/52 Proben (25%) beobachtet, während ein bandartiges Aufreihen in 15/52 Biopsien (31%) beschrieben wurde. Diese Merkmale können stärker auf MF hinweisen und die differenzialdiagnostische Abgrenzung vom ursprünglichen Lymphom erschweren. Trum et al.<span><sup>4</sup></span> stellten fest, dass in jeder MAR-Biopsie mindestens ein histopathologisches Merkmal nachweisbar war, welches auf eine kutane T-Zell-Lymphom (CTCL)-ähnliche Morphologie hinwies. Wie bereits erwähnt, könnte eine Verschiebung hin zu CD8 ein hilfreiches Kriterium zur Abgrenzung des MARs gegenüber einem initial CD4-positiven CTCL sein.<span><sup>12</sup></span> Allerdings ist dieses Kriterium bei primär CD8-positiven Lymphomen nicht anwendbar. Eine Lymphozytenatypie wurde in 67% der Fälle beobachtet, die klinisch als MF-ähnliche Flecken/Plaques oder als SS-ähnliche Erythrodermie auftraten.<span><sup>4</sup></span> Wenn im MAR zytologische Atypien der Lymphozyten vorliegen, sind diese in der Regel mild und begrenzt. Dieses Merkmal kann nur dann zur Differenzierung herangezogen werden, wenn die zytologische Atypie im ursprünglichen Lymphom stärker ausgeprägt ist, was jedoch in frühen oder subtilen Infiltraten von MF oder SS oft nicht der Fall ist.</p><p>Zusätzlich wurde in 30/52 (58%) Biopsien eine lamelläre Fibroplasie beschrieben, die in einer engeren Definition als histopathologisches Kriterium für dysplastische Nävi gilt.<span><sup>12</sup></span> Eine papilläre dermale Fibrose mit groben Kollagenbündeln (wiry collagen thickening), die typisch für MF ist, wurde hingegen nicht explizit erwähnt.</p><p>Als weiteres neues Muster beobachteten wir ein pagetoides epidermotropes Infiltrat von CD8<sup>+</sup> Lymphozyten (<i>pagetoides Muster</i>), welches eine starke Ähnlichkeit zu dem CD8<sup>+</sup> <i>aggressive epidermotropic cytotoxic T-cell lymphoma</i> (AETCL) aufwies. Die epidermotropen Lymphozyten waren CD3<sup>–</sup> und TCR-beta-positiv, jedoch TCR-gamma/delta-negativ. Die CD8<sup>+</sup> Lymphozyten exprimierten Granzyme B, waren jedoch überwiegend negativ für Perforin und TIA-1. Die proliferative Aktivität war nur moderat erhöht (20%), was zur Abgrenzung von CD8<sup>+</sup> AETCL beitragen kann. Eine gründliche klinisch-pathologische Korrelation im passenden klinischen Kontext ist entscheidend für die korrekte Diagnose des MAR. Klinisch ist das CD8<sup>+</sup> AETCL durch schnell fortschreitende Knoten oder Plaques gekennzeichnet, die häufig ulzerieren. Während die Läsionen typischerweise disseminiert auftreten, können sie in manchen Fällen initial lokalisiert sein. Histologisch ist das CD8<sup>+</sup> AETCL durch epidermotrope CD3<sup>+</sup>/CD8<sup>+</sup>/CD4<sup>+</sup> T-Lymphozyten gekennzeichnet, die zytotoxische Marker wie Perforin, Granzyme B und TIA-1 exprimieren. Die proliferative Aktivität ist beim CD8<sup>+</sup> AETCL in der Regel hoch.</p><p>Das <i>kombinierte Muster</i> ist durch eine Mischung aus dem MAR und einem residualen oder neu entstandenen Infiltrat des ursprünglichen/zugrundeliegenden Lymphoms gekennzeichnet. Ein direkter Vergleich mit der Histologie der initialen Diagnose ist entscheidend. Das Auftreten neuer Merkmale, die im ursprünglichen Lymphom nicht vorhanden waren (zum Beispiel ein follikulotropes Infiltrat, eine CD8-Dominanz und eine erhaltene CD7-Expression) kann neben Bereichen beobachtet werden, die weiterhin die Eigenschaften des ursprünglichen Lymphoms aufweisen (zum Beispiel CD4-Expression, Markerverlust oder ausgeprägte nukleäre Atypien). Das CD8<sup>+</sup> MAR-Infiltrat befindet sich häufig in der superfiziellen Dermis, gelegentlich perivaskulär um postkapilläre Venolen angeordnet, und infiltriert das ursprüngliche Lymphom von den Rändern her (Abbildung 6). Klinisch können die Läsionen identisch zu den ursprünglichen MF- oder SS-Läsionen erscheinen und manifestieren sich häufig in denselben Regionen, in denen das initiale Lymphom bereits vorhanden war. Das Erkennen dieses Musters ist entscheidend, um die Fehlinterpretation einer Progression zu vermeiden, insbesondere wenn ein verstärktes Infiltrat in einer Plaque als klinisches Zeichen eines Fortschreitens gewertet wurde. Ein Tumorwachstum oder das Auftreten neuer Läsionen nach Beginn einer Immuntherapie wurde auch bei anderen Tumoren als Pseudoprogression beschrieben.<span><sup>22</sup></span> Diese scheint durch eine verstärkte Infiltration des Tumors mit Immunzellen verursacht zu werden, was zu einer vorübergehenden Vergrößerung oder verstärkten Abgrenzung des Tumors führt.<span><sup>22</sup></span></p><p>Open access Veröffentlichung ermöglicht und organisiert durch Projekt DEAL.</p><p>C.M. war als Berater und/oder bezahlter Redner für Unternehmen tätig, hat Reisekostenerstattungen erhalten und/oder an klinischen Studien teilgenommen, die von den Unternehmen 4SC, Takeda, Recordati Rare Diseases, Kyowa Kirin und/oder Stemline Therapeutics gesponsert wurden.</p>","PeriodicalId":14758,"journal":{"name":"Journal Der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft","volume":"23 8","pages":"942-957"},"PeriodicalIF":3.8000,"publicationDate":"2025-08-11","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1111/ddg.15773_g","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Journal Der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft","FirstCategoryId":"3","ListUrlMain":"https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/ddg.15773_g","RegionNum":4,"RegionCategory":"医学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q1","JCRName":"DERMATOLOGY","Score":null,"Total":0}
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Abstract

Der gegen CCR4 gerichtete Antikörper Mogamulizumab ist für die Zweitlinienbehandlung der Mycosis fungoides (MF) und des Sézary-Syndroms (SS) bei erwachsenen Patienten zugelassen.1 Die Gesamtansprechrate variiert zwischen 28% und 59%.2, 3 Eine häufige Nebenwirkung der Mogamulizumab-Therapie ist der Mogamulizumab-assoziierte Rash (MAR), der bei 23% bis 68% der behandelten Patienten berichtet wurde.2, 4, 5 Der MAR weist ein breites Spektrum klinischer Manifestationen und histopathologischer Muster auf.6

Das klinische Erscheinungsbild umfasst: (1) follikulotrope oder plaqueartige Läsionen mit Mycosis-fungoides-ähnlichem Erscheinungsbild, (2) Papeln und/oder Plaques, häufig mit lichenoidem oder psoriasiformem Aspekt, (3) eine fotoakzentuierte Dermatitis sowie (4) eine morbilliforme Exanthem oder eine Erythrodermie.7 Darüber hinaus wurden weitere klinische Varianten beschrieben, darunter der Lupus miliaris disseminatus faciei (LMDF)8 sowie ein Haarausfall, der dem bei Alopecia areata ähnelt.9-11

Die histologische Klassifikation des MAR variiert in der Literatur (Abbildung 1). Wang et al.12 schlugen eine Einteilung in drei Hauptmuster vor: (1) spongiotisch/psoriasiform, (2) lichenoid und (3) granulomatös. Sie stellten fest, dass diese Muster häufig koexistieren, und unterschieden zwischen einem vorherrschenden (primären) und einem zusätzlichen (sekundären) Muster. Trum et al.4 differenzierten vier Hauptmuster: (I) spongiotisch, (II) psoriasiform und (III) lichenoid sowie zusätzlich (IV) eine Interface-Dermatitis. Als sekundäre Merkmale berücksichtigten sie das Vorhandensein von bi- und multinukleären Zellen, epitheloiden Granulomen und eosinophilen Granulozyten.

Die zentrale pathologische Begutachtung der MAVORIC-Studie13 verwendete eine leicht abgewandelte Klassifikation. Sie unterschied folgende Muster: (A) spongiotisch/histiozytär, (B) psoriasiform, (C) lichenoid und (D) granulomatös. Zudem ergänzten sie (E) ein eosinophiles Muster sowie (F) eine Kombination ohne vorherrschendes histologisches Muster. Darüber hinaus wurden ein follikulotropes Infiltrat und ein Mycosis-fungoides-ähnlicher Epidermotropismus in der Literatur erwähnt, jedoch bislang nicht als eigenständige Muster klassifiziert.12

Bei der Überprüfung unserer Datenbank identifizierten wir vier neue histologische Muster des MAR: ein pagetoid epidermotropes, eine pustulöse Follikulitis/akneiformes Muster, ein Lupus erythematodes-ähnliches Bild sowie ein kombiniertes Infiltrat.

Alle histologisch diagnostizierten und klinisch bestätigten Fälle von Mogamulizumab-assoziiertem Rash (MAR) (n = 38), die seit der Zulassung von Mogamulizumab bis Januar 2025 in unserer Abteilung diagnostiziert wurden, wurden re-evaluiert. Der Schwerpunkt lag auf der Identifikation neuer histologischer Muster.

Wir identifizierten vier neue histologische Muster eines MAR, die bisher in der Literatur nicht beschrieben wurden: ein pagetoides, eine pustulöse Follikulitis/akneiformes Muster, ein Lupus-erythematodes-ähnliches sowie ein kombiniertes Infiltrat.

Zusätzlich konnten zwei weitere, bereits bekannte, aber bislang nicht als eigenständige Muster klassifizierte Infiltrate reproduziert werden: ein follikulotropes und ein Mycosis-fungoides-(MF)-ähnliches Muster. Aufgrund ihres charakteristischen und reproduzierbaren Infiltrats sowie der Notwendigkeit, sie differenzialdiagnostisch zu berücksichtigen, empfehlen wir ihre Aufnahme als separate Muster.

Alle bereits beschriebenen Muster konnten reproduziert werden und werden nachfolgend zusammen mit den neu identifizierten Mustern detailliert dargestellt.

Das häufigste histologische Muster beim Mogamulizumab-assoziierten Rash (MAR) ist ein gemischt spongiotisch/psoriasiformes Muster, welches in 51%–72% der Fälle beschrieben wurde.4, 12-15 Eine Spongiose war in 82%–89%4, 12 und eine Parakeratose in 81% der Proben vorhanden.12 Eine Akanthose war in 65% der Fälle erkennbar, meist in milder bis moderater Ausprägung.12

Ein isoliertes psoriasiformes Muster wurde von einer Gruppe in 37% der Fälle berichtet.4 Dies stimmt mit unseren Beobachtungen überein. Wir konnten ebenfalls rein spongiotische als auch rein psoriasiforme Infiltrate beobachten. Interessanterweise zeigte nur die Hälfte der klinisch psoriasiformen Plaques auch ein psoriasiformes histologisches Muster, während alle Fälle eine Spongiose aufwiesen.4 Neutrophile Granulozyten wurden in 25% aller MAR-Fälle beobachtet,4, 12 wobei deren spezifisches Auftreten im psoriasiformen Muster nicht detailliert diskutiert wurde. In der Literatur wurde ein einzelner Fall mit Impetiginisation beschrieben.12 Unsere Studie zeigt, dass sub- oder intrakorneale Mikroabszesse im psoriasiformen MAR auftreten können, was die Differenzierung von einer (getriggerten) Psoriasis pustulosa oder vulgaris erschwert. Zwei Berichte beschreiben zudem das Auslösen beziehungsweise Wiederauftreten einer Psoriasis unter Mogamulizumab.16, 17 Bei unseren Patienten war jedoch keine Psoriasis in der Anamnese bekannt und histologische dominierte ein histiozytenreiches und CD8+ lymphozytäres Infiltrat.

Die Interface-Dermatitis stellt die vorherrschende histologische Veränderung in 21%–50% aller MAR-Biopsien dar4, 12, 14, 15 und tritt in 13% der Proben sekundär auf.12 In der Literatur des MAR werden vakuoläre und lichenoide Infiltrate zumeist zusammengefasst. Vakuoläre Veränderungen wurden in 44% der Proben beschrieben, apoptotische Keratinozyten in 33%.12 Eine Studie berichtete über ein lichenoides Muster in 52% (14/27) ihrer Bioptate, jedoch nur in 30% (8/27) über eine Interface-Dermatitis.4 Hier zeigt sich, dass die Begriffe nicht einheitlich verwendet werden. Bei 75% der Biopsien mit lichenoidem histologischen Musters wurde klinisch eine lichenoide Dermatitis vermutet. Besonders bemerkenswert ist, dass lichenoide histologische Muster in einer Studie bei allen erythrodermen Patienten (3/3) gefunden wurden.4

Ein Patient in unserer Studie entwickelte unter Mogamulizumab ein infiltriertes Erythem im Brustbereich (Abbildung 3f). Histologisch zeigte die Biopsie eine vakuoläre Interface-Dermatitis mit leichter Verdickung der Basalmembran, ein oberflächliches und tiefes lymphozytäres Infiltrat sowie interstitielle Muzinablagerungen (Abbildung 3). Eosinophile Granulozyten waren nicht vorhanden. Ähnlich wie bei LE fanden wir kleine Cluster CD123+ PDC. Dieser histopathologische Befunde ähnelten stark denen eines LE. Allerdings hatte der Patient keine LE-Anamnese und keine LE-spezifischen Antikörper im peripheren Blut. Ein LE-ähnliches Muster wurde in der Literatur bisher nicht beschrieben, jedoch wurde Muzinablagerung gelegentlich erwähnt. Wang et al.12 fand Muzin in vier von 52 Proben, jedoch nicht in Verbindung mit einem LE-ähnlichen Muster. Zudem beschrieben sie einen Fall mit Basalmembranverdickung. Als zusätzliche Erkrankung in der Gruppe der lichenoiden Reaktionen wurde das Auftreten von Lichen nitidus unter einer Behandlung mit Mogamulizumab und Tremelimumab berichtet.18

Ein granulomatöses Infiltrat wurde als primäres Muster von den meisten Autoren in 15%–26% und als sekundäres in 10% der Biopsien beobachtet.12, 14 Im Gegensatz dazu berichteten de Masson et al.15 über höhere Raten von 56% (10/18). Diese Unterschiede könnten auf unterschiedliche Definitionen granulomatöser Reaktionen zurückzuführen sein. Wang et al.12 schlossen Biopsien mit mindestens einem moderat oder gut ausgebildeten Granulom in diese Kategorie ein und stellten fest, dass zwei Biopsien eines Patienten palisadenförmige Granulome zeigten, die einem Granuloma annulare ähnelten. Trum et al.4 berücksichtigten hingegen nur epitheloide Granulome, die sie in 14% ihrer MAR-Fälle (4/27) identifizierten, während sie auch das Vorhandensein von bi- und multinukleären histiozytären Riesenzellen bewerteten (22% = 6/27). Epitheloide Granulome wurden am häufigsten bei erythrodermatischen Patienten (67%) und bei 50% der Patienten mit psoriasiformen Plaques beobachtet.4 Die Autoren berichteten nicht über ein klinisch granulomatöses Hautveränderungen in ihrer Kohorte.4 Während einige Autoren berichten, dass granulomatöse Infiltrate weder fotodistribuiert noch juckend sind,13 beschrieben andere eine vorwiegende Lokalisation in sonnenexponierten Arealen.20

Die Beteiligung der Haarfollikel wurde in der Literatur bereits beschrieben, jedoch bisher nicht als eigenständiges follikulotropes Muster gewertet.9-13 Die bislang größte Kohorte histopathologischer Befunde bei MAR-Proben (n = 52) wurde von Wang et al.12 untersucht. Sie fanden Haarfollikel in 52% der Proben, wobei in 77% Zeichen einer Follikulitis und in 33% eine Zerstörung des Follikels vorlagen.12 Das Infiltrat in den Haarfollikeln war meist mild bis moderat ausgeprägt. In neun Fällen simulierte es eine follikulotrope Variante der Mycosis fungoides (FMF).12 Allerdings zeigte das Infiltrat in follikulotropem MAR im Gegensatz zur FMF, die überwiegend CD4-positiv ist, eine ausgeglichene CD4:CD8-Verteilung oder eine Verschiebung hin zur CD8.¹2 Darüber hinaus war CD7 in den meisten Fällen erhalten, was als zusätzliches diagnostisches Kriterium dienen kann, insbesondere wenn CD7 in der initialen MF/SS-Biopsie verloren gegangen ist.12 Eine Beteiligung der ekkrinen Drüsen war selten und wurde nur in zwei Proben nachgewiesen.12 Während eine adnexale Beteiligung auch bei klassischer MF auftreten kann, kann eine Veränderung des Infiltrationsmusters einen wichtigen Hinweis für die Diagnose von MAR liefern.

Mehrere Fälle von Haarausfall im Rahmen des MAR, die klinisch eine Alopecia areata (AA) imitieren, wurden beschrieben.9-11 In zwei Fällen wurden peribulbäre CD8+ Infiltrate nachgewiesen.11 Andere beschreiben histologische Merkmale die für eine AA nicht charakteristisch sind.9, 10 In diesen Fällen waren die Infiltrate auf den Isthmus und das Infundibulum der Haarfollikel begrenzt, oder es wurde eine reduzierte Follikelzahl beobachtet, wobei die verbliebenen Follikel ausschließlich in der Telogenphase waren.10 Eosinophile Granulozyten wurden in etwa 50% der MAR-Proben gefunden und konnten auch in der follikulotropen Variante nachgewiesen werden.12, 21 Nach unserer Erfahrung waren Eosinophile typischerweise perifollikulär lokalisiert, ohne jedoch ein Bild einer klassischen eosinophilen pustulösen Follikulitis, wie sie bei der Ofuji-Krankheit vorkommt, zu imitieren. Im Gegensatz dazu beobachteten wir eine neutrophile Follikulitis, die sich durch Säulen von ortho-parakeratotischem Material in dilatierten Haarfollikel-Infundibula auszeichnete und von einem neutrophilen Entzündungsinfiltrat um den Haarfollikel begleitet wurde. Histologisch entsprach dieses einem akneiformen Muster. Klinisch kann es sich als follikelgebundene Pusteln auf erythematösen Grund oder als Pusteln in typischen Akne-Prädilektionsstellen präsentieren.

Eine besondere Herausforderung stellt das MF-ähnliche Muster und seine Abgrenzung vom primären Lymphom (MF, SS) dar. Das MF-ähnliche Muster umfasst eine Exozytose von Lymphozyten in basale und suprabasale Epidermisschichten, haloartige Lymphozyten, ein bandartiges Aufreihen von Lymphozyten in der Junktionszone (lining-up) sowie lymphozytäre Atypien. Eine milde nukleäre Atypie wurde bei neun von 27 Patienten (33%) beobachtet, die Lymphozyten waren jedoch überwiegend klein.4

Eine lymphozytäre Exozytose (Epidermotropismus) wurde in 98%–100% aller untersuchten MAR-Fälle beschrieben,4, 12 jedoch nicht spezifiziert, ob diese Teil eines MF-simulierenden Musters war. Eine Exozytose ist auch in anderen Mustern mit epidermaler Beteiligung zu erwarten (zum Beispiel spongiotisch oder psoriasiformes Muster) und stellt für sich genommen kein Kriterium für eine MF-Simulator dar. Eine Halonierung der Lymphozyten wurde in 13/52 Proben (25%) beobachtet, während ein bandartiges Aufreihen in 15/52 Biopsien (31%) beschrieben wurde. Diese Merkmale können stärker auf MF hinweisen und die differenzialdiagnostische Abgrenzung vom ursprünglichen Lymphom erschweren. Trum et al.4 stellten fest, dass in jeder MAR-Biopsie mindestens ein histopathologisches Merkmal nachweisbar war, welches auf eine kutane T-Zell-Lymphom (CTCL)-ähnliche Morphologie hinwies. Wie bereits erwähnt, könnte eine Verschiebung hin zu CD8 ein hilfreiches Kriterium zur Abgrenzung des MARs gegenüber einem initial CD4-positiven CTCL sein.12 Allerdings ist dieses Kriterium bei primär CD8-positiven Lymphomen nicht anwendbar. Eine Lymphozytenatypie wurde in 67% der Fälle beobachtet, die klinisch als MF-ähnliche Flecken/Plaques oder als SS-ähnliche Erythrodermie auftraten.4 Wenn im MAR zytologische Atypien der Lymphozyten vorliegen, sind diese in der Regel mild und begrenzt. Dieses Merkmal kann nur dann zur Differenzierung herangezogen werden, wenn die zytologische Atypie im ursprünglichen Lymphom stärker ausgeprägt ist, was jedoch in frühen oder subtilen Infiltraten von MF oder SS oft nicht der Fall ist.

Zusätzlich wurde in 30/52 (58%) Biopsien eine lamelläre Fibroplasie beschrieben, die in einer engeren Definition als histopathologisches Kriterium für dysplastische Nävi gilt.12 Eine papilläre dermale Fibrose mit groben Kollagenbündeln (wiry collagen thickening), die typisch für MF ist, wurde hingegen nicht explizit erwähnt.

Als weiteres neues Muster beobachteten wir ein pagetoides epidermotropes Infiltrat von CD8+ Lymphozyten (pagetoides Muster), welches eine starke Ähnlichkeit zu dem CD8+ aggressive epidermotropic cytotoxic T-cell lymphoma (AETCL) aufwies. Die epidermotropen Lymphozyten waren CD3 und TCR-beta-positiv, jedoch TCR-gamma/delta-negativ. Die CD8+ Lymphozyten exprimierten Granzyme B, waren jedoch überwiegend negativ für Perforin und TIA-1. Die proliferative Aktivität war nur moderat erhöht (20%), was zur Abgrenzung von CD8+ AETCL beitragen kann. Eine gründliche klinisch-pathologische Korrelation im passenden klinischen Kontext ist entscheidend für die korrekte Diagnose des MAR. Klinisch ist das CD8+ AETCL durch schnell fortschreitende Knoten oder Plaques gekennzeichnet, die häufig ulzerieren. Während die Läsionen typischerweise disseminiert auftreten, können sie in manchen Fällen initial lokalisiert sein. Histologisch ist das CD8+ AETCL durch epidermotrope CD3+/CD8+/CD4+ T-Lymphozyten gekennzeichnet, die zytotoxische Marker wie Perforin, Granzyme B und TIA-1 exprimieren. Die proliferative Aktivität ist beim CD8+ AETCL in der Regel hoch.

Das kombinierte Muster ist durch eine Mischung aus dem MAR und einem residualen oder neu entstandenen Infiltrat des ursprünglichen/zugrundeliegenden Lymphoms gekennzeichnet. Ein direkter Vergleich mit der Histologie der initialen Diagnose ist entscheidend. Das Auftreten neuer Merkmale, die im ursprünglichen Lymphom nicht vorhanden waren (zum Beispiel ein follikulotropes Infiltrat, eine CD8-Dominanz und eine erhaltene CD7-Expression) kann neben Bereichen beobachtet werden, die weiterhin die Eigenschaften des ursprünglichen Lymphoms aufweisen (zum Beispiel CD4-Expression, Markerverlust oder ausgeprägte nukleäre Atypien). Das CD8+ MAR-Infiltrat befindet sich häufig in der superfiziellen Dermis, gelegentlich perivaskulär um postkapilläre Venolen angeordnet, und infiltriert das ursprüngliche Lymphom von den Rändern her (Abbildung 6). Klinisch können die Läsionen identisch zu den ursprünglichen MF- oder SS-Läsionen erscheinen und manifestieren sich häufig in denselben Regionen, in denen das initiale Lymphom bereits vorhanden war. Das Erkennen dieses Musters ist entscheidend, um die Fehlinterpretation einer Progression zu vermeiden, insbesondere wenn ein verstärktes Infiltrat in einer Plaque als klinisches Zeichen eines Fortschreitens gewertet wurde. Ein Tumorwachstum oder das Auftreten neuer Läsionen nach Beginn einer Immuntherapie wurde auch bei anderen Tumoren als Pseudoprogression beschrieben.22 Diese scheint durch eine verstärkte Infiltration des Tumors mit Immunzellen verursacht zu werden, was zu einer vorübergehenden Vergrößerung oder verstärkten Abgrenzung des Tumors führt.22

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C.M. war als Berater und/oder bezahlter Redner für Unternehmen tätig, hat Reisekostenerstattungen erhalten und/oder an klinischen Studien teilgenommen, die von den Unternehmen 4SC, Takeda, Recordati Rare Diseases, Kyowa Kirin und/oder Stemline Therapeutics gesponsert wurden.

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Mogamulizumab相关皮疹的新和重复的组织病理学模式:准确诊断的诊断意义和见解
CCR4抗体Mogamulizumab已被批准用于成人真菌病(MF)和Sezary综合征(SS)的二线治疗1。总体回复率在28%到59%之间。2,3 Mogamulizumab治疗的一个常见副作用是Mogamulizumab相关皮疹(MAR),据报道在23%到68%的患者中发生。2、4、5 MAR表现出广泛的临床表现和组织病理学模式。那会让临床展示包括:(1)follikulotrope或Mycosis-fungoides-ähnlichem文章,(2)Papeln plaqueartige损伤和/或斑块,常常带着lichenoidem psoriasiformem方面,(3)fotoakzentuierte湿疹以及(4)一个morbilliforme Exanthem或Erythrodermie.7此外进一步临床的描述,其中包括Lupus miliaris disseminatus faciei (LMDF)及8个脱发,在Alopecia areata相似.9-11 MAR的组织学分类在文献中有所不同(图1)。Wang等人提出了三种主要模式:(1)海绵状/银屑病,(2)地衣样和(3)肉芽肿。他们注意到这些模式经常共存,并区分了主要(主要)模式和附加(次要)模式。Trum等人区分了四种主要模式:(I)海绵状皮炎,(II)银屑病,(III)地衣样皮炎,以及(IV)界面性皮炎。次要特征包括双核和多核细胞、上皮样肉芽肿和嗜酸性粒细胞的存在。MAVORIC研究的中心病理评估采用了略有修改的分类。它分为:(A)海绵状/组织细胞性,(B)银屑病型,(C)地衣样和(D)肉芽肿性。此外,他们还增加了(E)嗜酸性粒细胞模式和(F)主要组织学模式的组合。此外,文献中还提到了滤泡性浸润和真菌样表皮萎缩,但尚未将其归类为单独的模式。12 .在审查我们的数据库时,我们确定了四种新的MAR组织学模式:pigetoid表皮萎缩、滤泡性毛囊炎/痤疮样模式、红斑狼疮样图像和联合浸润。从Mogamulizumab批准到2025年1月,我们部门诊断的所有组织学诊断和临床确认的Mogamulizumab相关皮疹(MAR) (n = 38)病例都进行了重新评估。重点是识别新的组织学模式。我们确定了文献中未描述的MAR的四种新的组织学模式:斑样、滤泡性毛囊炎/痤疮样模式、红斑狼疮样模式和联合浸润。此外,还复制了另外两种已知但尚未分类为独立模式的浸润物:滤泡性浸润物和真菌样浸润物(MF)。由于它们的特征和可重现的渗透,以及鉴别诊断中需要考虑它们,我们建议将它们作为单独的样本进行记录。已经描述的所有模式都可以复制,下面将与新识别的模式一起详细描述。Mogamulizumab相关皮疹(MAR)最常见的组织学模式是海绵状/银屑病混合模式,在51%-72%的病例中被描述。4,12 -15样本中有82% - 89%的人出现海绵状病变4,12,81%的人出现副角化病12在65%的病例中发现棘球蚴病,通常为轻度至中度。12在37%的病例中,一个组报告了孤立的银屑病样模式。这与我们的观察一致。我们还观察到纯海绵状和纯银屑病样浸润。有趣的是,只有一半的临床银屑病斑块也表现出银屑病样组织模式,而所有病例都表现为海绵状。在25%的MAR病例中观察到中性粒细胞,4,12,其在银屑病型模式中的特异性尚未详细讨论。文献中描述了一例接种疫苗的个案。我们的研究表明,角膜下或角膜内微脓肿可发生在MAR型银屑病中,这使得区分脓疱性银屑病或寻常性银屑病变得困难。有两份报告描述了Mogamulizumab引起或复发的银屑病。 16,17然而,在我们的患者中,无银屑病病史,组织学上以富组织细胞和CD8+淋巴细胞浸润为主。界面皮炎是21%-50%的MAR活检的主要组织学变化4、12、14、15,13%的样本继发性发生12在MAR文献中,液泡和地衣样浸润通常被总结。44%的样本有液泡变化,33%的样本有凋亡角质形成细胞。一项研究报告了52%(14/27)的生物选择地衣样模式,但只有30%(8/27)的界面皮炎。这表明这些术语的使用并不一致。75%的地衣样组织活检被临床怀疑为地衣样皮炎。值得注意的是,在一项研究中发现了所有红皮患者(3/3)的地衣样组织学模式。4在我们的试验中,一名患者在使用Mogamulizumab时出现了浸润性胸部红斑(图3f)。组织学上,活检显示液泡性界面皮炎,基底膜轻微增厚,浅表和深层淋巴细胞浸润,以及间质黏液沉积(图3)。没有嗜酸性粒细胞。与LE类似,我们发现了小簇CD123+ PDC。这些组织病理学结果与LE的结果非常相似。然而,患者没有le病史,外周血中也没有le特异性抗体。到目前为止,在文献中还没有描述过类似le的模式,但偶尔会提到黏液沉积。Wang等人在52个样本中发现了4个Muzin,但与le样模式无关。他们还描述了一个基底膜增厚的案例。据报道,在Mogamulizumab和Tremelimumab治疗后,地衣类反应组的另一种疾病是荨麻疹地衣。18大多数作者在15%-26%的活检中观察到肉芽肿性浸润为原发模式,在10%的活检中观察到继发模式。12,14相比之下,de Masson等人报告的比率更高,为56%(10/18)。这些差异可能是由于对肉芽肿性反应的不同定义。Wang et al.12将至少有一个中等或发育良好的肉芽肿的活检纳入这一类,并发现两名患者的活检显示类似环状肉芽肿的栅栏状肉芽肿。然而,Trum等人4只考虑了他们在14%的MAR病例中发现的上皮样肉芽肿(4/27),同时评估了双核和多核组织细胞巨细胞的存在(22% = 6/27)。上皮肉芽肿在红皮病患者(67%)和银屑病斑块患者(50%)中最常见。作者不报告了一个临床granulomatöses皮肤破损,在其Kohorte.4尽管有些作者报告,granulomatöse Infiltrate既fotodistribuiert juckend数字13列在其他一vorwiegende定位在sonnenexponierten Arealen.20Die毛发的参与在文学领域已经被描述,但尚未本身作为follikulotropes模式被.9-13 Wang et al.12研究了迄今为止MAR样本中最大的组织病理学队列(n = 52)。他们在52%的样本中发现了毛囊,77%显示出毛囊炎的迹象,33%显示毛囊破坏。12毛囊浸润通常为轻度至中度。在9例中,它模拟了蕈样真菌病(FMF)的滤泡性变体12。然而,与大多数CD4阳性的FMF相比,滤泡性MAR的浸润表现出CD4:CD8分布平衡或向CD8迁移。此外,在大多数病例中,CD7被保留,这可以作为一个额外的诊断标准,特别是当CD7在最初的MF/SS活检中丢失时12胰腺的参与很罕见,只在两个样本中发现。虽然粘连参与也可能发生在经典MF中,但浸润模式的改变可以为MAR的诊断提供重要的参考。临床模拟斑秃(AA)的MAR脱发病例已被报道。9-11在2例中发现球周CD8+浸润。11其他的则描述了非AA特征的组织学特征。 出现新特点,在最初的Lymphom没有(比如说有follikulotropes Infiltrat CD8-Dominanz和一个好的CD7-Expression),除了继续进行跟踪、使其最初的特征具有Lymphoms(例如CD4-Expression Markerverlust或的nukleäre Atypien) .CD8+ MAR浸润常位于超滤真皮,偶尔位于毛细管后静脉周围的血管周围,并从边缘浸润原始淋巴瘤(图6)。临床上,病变可能看起来与原发性MF或SS病变相同,通常表现在原发性淋巴瘤存在的同一区域。识别这种模式对于避免对进展的误解至关重要,特别是当斑块中浸润增加被认为是进展的临床标志时。在免疫治疗开始后,肿瘤生长或出现新的病变也被描述为其他肿瘤的伪进展。22这似乎是由免疫细胞增加肿瘤浸润引起的,导致肿瘤暂时扩大或缩小。22开放获取出版由DEAL.C.M。曾担任公司顾问和/或带薪发言人,获得差旅费报销和/或参加由4SC、Takeda、Recordati Rare Diseases、Kyowa Kirin和/或Stemline Therapeutics赞助的临床试验。
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