Epidemiologie der generalisierten pustulösen Psoriasis in Deutschland: Analyse von Einflussfaktoren auf Prävalenzschätzungen aus Leistungsdaten der Krankenkassen

IF 5.5 4区 医学 Q1 DERMATOLOGY
Michael Schultze, Nils Kossack, Christian Kromer, Thomas M. Zimmermann, Nikolaus Kolb
{"title":"Epidemiologie der generalisierten pustulösen Psoriasis in Deutschland: Analyse von Einflussfaktoren auf Prävalenzschätzungen aus Leistungsdaten der Krankenkassen","authors":"Michael Schultze,&nbsp;Nils Kossack,&nbsp;Christian Kromer,&nbsp;Thomas M. Zimmermann,&nbsp;Nikolaus Kolb","doi":"10.1111/ddg.15633_g","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"<p>Die generalisierte pustulöse Psoriasis (GPP) ist eine seltene, systemische und chronische Hauterkrankung. Sie zeichnet sich durch Schübe aus, die sowohl kutane als auch extrakutane Symptome umfassen, wie beispielsweise Erythem und sterile, Neutrophilen-gefüllte Pusteln. Die Erkrankung ist mit einer erheblichen klinischen Belastung verbunden, die Fatigue, Schmerzen und Fieber einschließt. Während eines GPP-Schubs können schwere Komplikationen wie Sepsis sowie Herz- oder Multiorganversagen auftreten.<span><sup>1, 2</sup></span> Die generalisierte pustulöse Psoriasis unterscheidet sich genetisch von Plaque-Psoriasis und wird vorwiegend durch den IL-36-Signalweg befördert. Die genetische Ätiologie von GPP wird mit Mutationen im Interleukin-36-Rezeptor-Antagonist (<i>IL36RN</i>)-Gen in Verbindung gebracht, die die Fähigkeit des Körpers einschränken, Entzündungsreaktionen zu hemmen.<span><sup>3</sup></span> In der Vergangenheit wurde GPP in manchen Fällen als Subtyp der Plaque-Psoriasis betrachtet; aktuelle Evidenz und Fortschritte beim Verständnis genetischer Marker und der Pathophysiologie deuten jedoch darauf hin, dass es sich bei GPP und Plaque-Psoriasis um zwei verschiedene klinische Erkrankungen handelt.<span><sup>4</sup></span> Obwohl Mutationen des <i>IL36RN</i>-Gens auch in manchen Fällen akuter generalisierter exanthematischer Pustulose (AGEP) gefunden wurden, konnte die GPP-Diagnose nach Ausschluss einer Arzneimittelwirkung, die zu AGEP führt, bestätigt werden.<span><sup>5, 6</sup></span></p><p>Die diagnostischen Kriterien für GPP sind in den Leitlinien des <i>European Rare and Severe Psoriasis Expert Network</i> (ERASPEN) und der <i>Japanese Dermatological Association</i> (JDA) definiert, es existiert jedoch kein internationaler Konsens.<span><sup>7</sup></span> ERASPEN definiert GPP als Hauterkrankung mit primär sterilen, makroskopischen Pusteln auf nichtakraler Haut, die mit oder ohne Plaque-Psoriasis auftritt.<span><sup>5</sup></span> Die Diagnose setzt entweder einen schubförmigen Krankheitsverlauf oder eine persistierende Entzündung (von mehr als 3 Monaten) voraus. Die JDA-Definition berücksichtigt, dass bei den Patienten systemische Symptome wie Fieber und Fatigue auftreten können, und bezieht auch bestimmte histologische Merkmale mit ein.<span><sup>7</sup></span> Weitere Faktoren können Schleimhaut- und andere Hautsymptome sein, Auffälligkeiten bei den Laborwerten, ob der Patient eine Vorgeschichte von Plaque-Psoriasis hat, sowie Provokationsfaktoren wie bestimmte Medikamente, Schwangerschaft und Infektionen.<span><sup>8</sup></span> Aufgrund des Fehlens einheitlicher diagnostischer Kriterien<span><sup>9</sup></span> und der engen Verwandtschaft oder Überlappung der GPP mit anderen Erkrankungen wie Plaque-Psoriasis, AGEP, Psoriasis cum pustulatione und palmoplantarer Pustulose<span><sup>5, 6, 9, 10</sup></span> ist die Möglichkeit von Fehldiagnosen möglicherweise hoch.</p><p>Die Bestimmung der Patientenpopulationen ist bei seltenen Krankheiten wie der GPP schwierig, weil das Bewusstsein für die jeweilige Krankheit fehlt und die Ansätze zur Datenerhebung über die Krankheit und Patientenpopulation heterogen sind.<span><sup>11</sup></span> Bis heute ist die tatsächliche Prävalenz von GPP unsicher; die Prävalenz wurde mit Werten von 1,76<sup>12</sup> bis 460<sup>13</sup> Personen pro 1 Million angegeben. Prävalenzschätzungen der GPP aus sekundären Datenbanken in Deutschland liegen am oberen Ende dieses Bereichs und fallen erheblich höher aus als die Prävalenzschätzungen anderer europäischer Länder mit ähnlichen demographischen Merkmalen hinsichtlich ethnischer Herkunft und Ökonomie und ebenso im Vergleich zur restlichen Welt (Tabelle 1).<span><sup>11, 14</sup></span> Nach Analysen von Krankenversicherungsleistungen können mehrere Faktoren zu dieser Variabilität der Prävalenz von GPP beitragen, doch sind möglicherweise noch nicht alle Faktoren bekannt, und es ist zu erwarten, dass der Einfluss einzelner Faktoren je nach betrachteten Umständen unterschiedlich ausfällt. Es ist zwar plausibel, dass intrinsische biologische Faktoren wie das genetische Erbe, wie durch die unterschiedliche Prävalenz bei Personen unterschiedlicher ethnischer Herkunft deutlich wird, zu den variablen Prävalenzschätzungen beiträgt, doch liegen die Gründe dafür wahrscheinlich auch in den Analysemethoden der Leistungsdaten. Die Diagnosen in Datenbanken von Krankenversicherungsleistungen hängen von der Richtigkeit der ärztlichen Diagnosen und Validität der Diagnosecodes ab und können auch durch andere Faktoren beim Erfassen der Diagnose beeinflusst werden.</p><p>Das Ziel dieser Studie war die Festlegung von Kriterien, um die tatsächliche Anzahl von Patienten mit GPP in deutschen Leistungsdaten besser schätzen und potenzielle Faktoren, die möglicherweise zu der vergleichsweise hohen in Deutschland gemeldeten Prävalenz von GPP beitragen, besser verstehen zu können. Dazu sollte eine Szenarienanalyse der verschiedenen Falldefinitionen dienen, bei der unterschiedliche Kriterien angewandt wurden, um Patienten mit GPP-Diagnose zu bestimmen.</p><p>Die Anzahl der Personen in der gesamten Versichertenpopulation reichte im Studienzeitraum (2016–2020) von circa 2,8 bis 2,9 Millionen. Über 5 Jahre wurden insgesamt 5236 potenzielle GPP-Fälle auf der Grundlage einer erfassten GPP-Diagnose identifiziert. Die jährliche Anzahl von GPP-Fällen pro 1 Million Personen im Zeitraum 2016–2020 war in Szenario 1 (336 bis 390) und Szenario 2 (189 bis 288) am höchsten, da diese Szenarien am wenigsten restriktiv waren. Die niedrigsten Zahlen zeigten sich in Szenario 5 (17 bis 28; Diagnose in zwei Quartalen UND zwei unabhängige Diagnosen), gefolgt von Szenario 6, in dem die Zahlen von 58 bis 61 reichten für eine Diagnose in mindestens zwei Quartalen UND zwei unabhängige Diagnosen oder eine Diagnose durch einen Facharzt UND ein potenzieller Schub. Dabei war die Punktschätzung der Prävalenz im am wenigsten restriktiven Szenario mehr als zehnmal so hoch wie die Schätzung im restriktivsten Szenario. Es ist offensichtlich, dass die Wahl des Szenarios die Ergebnisse der Hauptanalyse beeinflussen kann, und das nicht nur hinsichtlich der epidemiologischen Zahlen, sondern auch hinsichtlich der Validität aller anderen Zahlen. Die vollständigen Ergebnisse für die sechs Szenarien sind Abbildung 1 zu entnehmen.</p><p>Die nach der Anzahl der Quartale, in denen ein Patient eine GPP-Diagnose hatte, bewertete Prävalenz war für ein Quartal am höchsten (Spanne 40,4% bis 46,6%), gefolgt von vier Quartalen (23,8% bis 29,1%), zwei Quartalen (14,1% bis 18,5%) und drei Quartalen (11,7% bis 13,4%) (Abbildung 2). Darauf basierend kann angenommen werden, dass die meisten Patienten jährlich oder alle 2 Jahre einen GPP-bedingten Arzttermin haben.</p><p>Man kann außerdem davon ausgehen, dass aufgrund der Seltenheit der GPP und des ähnlichen Erscheinungsbilds verschiedener Erkrankungen (zum Beispiel akute generalisierte exanthematische Pustulose) die Falschcodierung in beide Richtungen nicht ungewöhnlich ist, aber im Facharztbereich wahrscheinlich weniger häufig vorkommt, da die Ärzte eher mit diesen Erkrankungen vertraut sind. Daher betrachteten wir auch die Anzahl der GPP-Diagnosen durch verschiedene Gruppen von Ärzten. Die Ärzte mit der höchsten Anzahl von GPP-Diagnosen im Zeitraum von 2016 bis 2020 waren Dermatologen (2491 Patienten), gefolgt von Allgemeinmedizinern (2167 Patienten) und anderen Fachärzten (das heißt außer Dermatologen und Rheumatologen; 495 Patienten) (Abbildung 3). Rheumatologen, Chirurgen und Internisten stellten weniger GPP-Diagnosen, die Zahlen lagen bei neun bis 31 Patienten im Jahr. GPP-Diagnosen, die im stationären und ambulanten Klinikumfeld gestellt wurden, bewegten sich im Bereich von sechs bis 31 Patienten im Jahr. Rheumatologen mögen zwar mit GPP-Diagnosen weniger vertraut sein, aber sie könnten dennoch auf Patienten mit GPP treffen, die wegen Verdacht auf Psoriasis-Arthritis zu ihnen in die Praxis kommen.</p><p>Bei der korrekten Diagnose der GPP und Behandlung ihrer Symptome bestehen verschiedene Schwierigkeiten; in manchen Fällen suchen Patienten jahrelang verschiedene Ärzte auf und suchen Hilfe in unterschiedlichen Einrichtungen, bevor sie die richtige Diagnose erhalten. Die Schwierigkeit, die GPP korrekt zu diagnostizieren, kann zu potenzieller Über- oder Unterschätzung der Patientenzahlen beitragen; dies liegt an inkonsistenten Diagnosekriterien, mangelnder Erfahrung mit der Krankheit auf der Ebene der einzelnen Ärzte oder in der Akut- und Notfallversorgung, einer Vorgeschichte von Plaque-Psoriasis oder einem gleichzeitigen Bestehen dieser Erkrankung bei etwa zwei Dritteln der Patienten<span><sup>11</sup></span> mit der Folge einer Fehldiagnose und je nach Region begrenzten oder keinen zugelassenen GPP-spezifischen Therapien.<span><sup>18</sup></span> Andere Hauterkrankungen, die der GPP ähneln können, wie <i>Psoriasis cum pustulatione</i>, palmoplantare Pustulose und AGEP, könnten fälschlicherweise unter GPP zusammengefasst werden und somit zur Überschätzung der Zahlen führen.</p><p>Die Schwierigkeiten bei der präzisen Bestimmung der Patienten mit GPP, einschließlich potenzieller Falschcodierung und Fehldiagnosen, bestehen für alle Länder. Diese Studie zielte zwar darauf ab, Kriterien für die Bestimmung von Patienten mit GPP in Deutschland festzulegen und die hohe gemeldete Prävalenz zu untersuchen, es ist aber auch möglich, dass in anderen Regionen in der Vergangenheit zu wenige GPP-Fälle gemeldet wurden. Die Analyseergebnisse für unsere Szenarien zeigten jedoch, dass die Patientenzahlen abnehmen, wenn strengere Kriterien angewendet werden. Genauer gesagt, entsprach die geschätzte Prävalenz von 50 bis 100 Fällen pro Million in Deutschland den gemeldeten Wertebereichen für andere Länder, darunter auch einer Punktschätzung der Prävalenz von GPP-Basisfällen in Schweden von 91 pro Million nach einem Kriterium der Facharztversorgung.<span><sup>16</sup></span> Basierend auf einer von Choon et al. 2014<span><sup>19</sup></span> veröffentlichten Erhebung errechneten Reich et al. 2022 die landesweite gesamte Prävalenzrate von GPP (akut und nicht akut) für Deutschland als 23,7 Patienten pro 1 Million im Jahr 2019,. In diese Berechnung gingen allein die Daten stationär aufgenommener Patienten ein,<span><sup>20</sup></span> während in der vorliegenden Studie sowohl stationäre als auch ambulante Patienten einbezogen waren. Reich et al. 2022<span><sup>20</sup></span> melden eine vergleichbare Prävalenzrate wie in Szenario 5 der hier vorgestellten Studie (17 bis 28 Patienten pro 1 Million), während allerdings Szenario 5 eine Diagnose in mindestens zwei Quartalen und zwei unabhängige Diagnosen erfordert.</p><p>Die veröffentlichten GPP-Prävalenzraten reichen von 1,76 pro 1 Million Personen in Frankreich bis 460 pro 1 Million in Deutschland (Tabelle 1).<span><sup>12, 13, 21</sup></span> Aktuell können beide Raten als Ausreißer betrachtet werden, aber es ist zu berücksichtigen, dass die für Deutschland gemeldete GPP-Prävalenz viel höher liegt als in anderen europäischen Ländern und der restlichen Welt und dass die für Frankreich gemeldete Zahl nur aus dermatologischen Einrichtungen stammt. Da es keinen veröffentlichten Konsens zur üblichen Vorgehensweise bei Diagnose, Krankheitsmanagement und Behandlung akuter Schübe bei Patienten mit GPP in Deutschland und auch keine Evidenzdaten zur gemeldeten höheren Prävalenz in Deutschland gegenüber anderen europäischen Ländern gibt, wurde diese Analyse durchgeführt. Es sollten verschiedene Szenarien zur Bestimmung von GPP und deren Auswirkungen auf die geschätzte Anzahl der von der Krankheit betroffenen Patienten untersucht werden. Sowohl Schafer et al. als auch Feldman et al. verwendeten das Identifikationskriterium von mindestens einer GPP-Diagnose anhand des ICD-10-Codes für GPP (L40.1) mit der Begründung, dass es sich bei GPP um eine chronische Krankheit handelt und die Abstände zwischen einzelnen Arztterminen lang sein können.<span><sup>13, 15</sup></span> Feldman et al. untersuchten auch ein strengeres Kriterium von einem stationären oder zwei ambulanten Codes im Abstand von 30 bis 365 Tagen.<span><sup>15</sup></span> Für eine Studie zur Prävalenz und Inzidenz von GPP in Schweden im Jahr 2022 verwendeten die Wissenschaftler drei unterschiedliche Szenarien: mindestens eine Diagnose gemäß ICD-10 L40.1 bei mindestens zwei Arztterminen und mindestens zwei Arzttermine, von denen einer bei einem Dermatologen oder Internisten stattfand.<span><sup>16</sup></span></p><p>Die höchsten Prävalenzwerte unter den untersuchten Szenarien ergaben die Szenarien mit mindestens einer GPP-Diagnose (336 bis 390 Fälle pro 1 Million) und mehr als einer GPP-Diagnose in mindestens zwei Quartalen (189 bis 288 Fälle pro 1 Million); die niedrigsten Prävalenzwerte ergaben Kombinationsszenarien aus einer Diagnose in mindestens zwei Quartalen UND zwei unabhängigen Diagnosen (17 bis 28 pro 1 Million) und das Szenario mit einer Diagnose in mindestens zwei Quartalen UND zwei unabhängigen Diagnosen oder einer Diagnose durch einen Facharzt UND einem potenziellen Schub (58 bis 61 pro 1 Million). Bei den meisten Patienten wurde die GPP-Diagnose von einem Dermatologen (425 bis 604) oder einem Allgemeinmediziner (414 bis 471), die wenigsten dagegen im Klinikumfeld gestellt. Dieses Ergebnis war in Anbetracht der hohen Krankheitslast durch GPP und der potenziellen Komplikationen sowie der Häufigkeit von Patienten mit einer einzigen Diagnose überraschend.</p><p>Unsere Untersuchungen deuten darauf hin, dass eine Diagnose in mindestens zwei Quartalen durch einen Facharzt oder zwei unabhängige Ärzte bei Patienten mit oder ohne aktiven Schub das klinisch aussagekräftigste und zuverlässigste Kriterium für die Schätzung der GPP-Prävalenz wäre, da damit potenzielle Falschcodierungen und Fehldiagnosen ausgeschlossen, aber gleichzeitig Patienten mit leichterer Ausprägung der Krankheit berücksichtigt werden; daher können 50 bis 100 Patienten pro 1 Million als Bereich für eine realistische Prävalenzschätzung in Deutschland angesehen werden. Unsere Erkenntnisse entsprechen den Ergebnissen und der verwendeten Methodik in einer vergleichbaren Population, die von Lofvendahl et al. 2022 untersucht wurde, und unser strengstes Szenario erfasste mehrere wichtige Aspekte der GPP. Das Kriterium der Diagnose in mindestens zwei Quartalen trug der chronischen Natur der Krankheit Rechnung, das Kriterium von zwei Ärzten oder Fachärzten zielte auf eine korrekte Diagnose der GPP unter Berücksichtigung der Seltenheit der Krankheit ab, und eine aktive/schwere Krankheit konnte durch die Einbeziehung von Schüben erfasst werden. Unsere Analyseergebnisse waren auch über längere Zeiträume hinweg konsistent.</p><p>Wir waren nicht in der Lage, alle potenziellen Faktoren zu untersuchen, die zu den hohen gemeldeten Zahlen für ICD L40.1 in Deutschland beigetragen haben könnten, wie zum Beispiel die Möglichkeit, dass der Code L40.1 angegeben werden könnte, um die Erstattung bestimmter Therapien zu erleichtern. Eine anfängliche Untersuchung ergab jedoch keine Hinweise auf diese Möglichkeit. Beim Vergleich dreier Szenarien (mindestens eine Diagnose, Diagnosen in zwei Quartalen und eine Facharztdiagnose in zwei Quartalen) waren die Raten für die verschiedenen angewandten Behandlungen ähnlich. Die generalisierte pustulöse Psoriasis ist durch Schübe gekennzeichnet, die im Abstand von mehreren Jahren auftreten können, und daher kann nicht davon ausgegangen werden, dass bei unbehandelten Patienten eine Fehldiagnose vorliegt. Stattdessen könnten diese Patienten repräsentativ für eine Population mit sehr leichtem Krankheitsverlauf oder mit Schüben, die vor langer Zeit aufgetreten waren, sein. Es ist unwahrscheinlich, dass Patienten mit Schüben unbehandelt bleiben, da Schübe äußerst schmerzhaft sein können, häufig zu stationär behandlungspflichtigen Komplikationen führen, oder sogar lebensbedrohlich sein können.</p><p>Diese Studie hatte mehrere zusätzliche Einschränkungen, die berücksichtigt werden sollten. Zum einen war es nicht möglich, die Diagnosen allein anhand der Versicherungsleistungsdaten zu validieren. Das Fehlen zugelassener Therapien speziell für Patienten mit GPP in Deutschland begrenzte ebenfalls unsere Möglichkeit, die vorgeschlagenen Auswahlkriterien anhand der verschriebenen Therapien zu validieren. Außerdem gab es keine Daten zur Krankheitsschwere oder dazu, wie weniger schwere Fälle nach der Diagnose behandelt oder kontrolliert werden.</p><p>Unsere Hypothese war, dass die Anwendung strengerer Kriterien in den zur Bestimmung der GPP verwendeten Szenarien bei der Beurteilung hilfreich sein könnte, ob die erzielten Schätzwerte tatsächlich genauer sind. Potenzielle Ansätze für strengere Bestimmungskriterien, die in weiteren Sensibilitätsanalysen untersucht werden könnten, waren die Diagnose durch einen Facharzt (zum Beispiel Dermatologe/Rheumatologe oder stationäres Umfeld) und die Diagnose durch mindestens zwei unabhängige Ärzte (unabhängig von der Spezialisierung, einschließlich stationär gestellter Diagnosen).</p><p>Da es nicht möglich ist, die für diese Szenarien verwendeten Auswahlkriterien extern zu validieren, wurden Kriterien verwendet, die für eine erhöhte Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen stehen, was für mittelschwere oder schwere Fälle angenommen wird, doch dies ging möglicherweise zulasten der Abdeckung aller Patienten mit GPP.</p><p>Das Hauptziel dieser Studie war, durch die Untersuchung unterschiedlicher Identifikationsszenarien eine bessere Schätzung der GPP-Prävalenz in Deutschland zu erhalten, da wir vermuteten, dass die gemeldete Prävalenz der GPP in der Vergangenheit Verzerrungen unterlag. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine Diagnose in mindestens zwei Quartalen durch einen Facharzt oder zwei unabhängige Ärzte bei Patienten mit oder ohne aktiven Schub das klinisch zuverlässigste Kriterium für die Schätzung der GPP-Prävalenz wäre; daher können 50 bis 100 Patienten pro Million als Bereich für eine realistische Prävalenzschätzung in Deutschland angesehen werden. Wir haben mit unserem Ansatz nachgewiesen, wie ein Algorithmus für die Bestimmung von Patienten anhand von Versicherungsleistungsdaten entwickelt werden kann. Dabei wurden auch Erkenntnisse dazu erzielt, warum ein solcher Ansatz wichtig ist, darunter auch für die Möglichkeit einer gezielteren und proaktiveren Behandlung einer schwer zu diagnostizierenden Population. Eine Präzisierung der Kriterien könnte dazu beitragen, ein klareres Bild über die Genauigkeit der Prävalenzwerte für GPP in Deutschland zu erhalten.</p><p>Diese Studie wurde von Boehringer Ingelheim finanziert. Alle Autoren erfüllen bei diesem Artikel die Kriterien für die Autorenschaft des ICMJE (<i>International Committee of Medical Journal Editors</i>), übernehmen die Verantwortung für die Integrität des Werks als Ganzes und haben ihre Genehmigung für die Veröffentlichung dieser Fassung erteilt. Boehringer Ingelheim hatte Gelegenheit, das Manuskript auf medizinische und wissenschaftliche Genauigkeit sowie in Bezug auf Rechte an geistigem Eigentum zu prüfen. Die Autoren haben für die Erstellung des Manuskripts keine Bezahlung erhalten.</p><p>Unterstützung bei Texterstellung und Redaktion dieses Manuskripts wurde von Jordan Godwin, MA, Elizabeth Hubscher, PhD und Shilpa Chennakrishnaiah, PhD von Cytel Inc, Waltham, MA, USA, geleistet.</p><p>M.S. und N.Kolb. sind Angestellte der ZEG – Zentrum für Epidemiologie und Gesundheitsforschung Berlin GmbH, die finanzielle Mittel zur Durchführung dieser Studie von Boehringer Ingelheim erhalten hat. N.Kossack. ist Angestellter des WIG2 – Wissenschaftliches Institut für Gesundheitsökonomie und Gesundheitssystemforschung, das finanzielle Mittel zur Durchführung dieser Studie von Boehringer Ingelheim erhalten hat. C.K. war Berater für und/oder erhielt Referentenhonorare von Janssen-Cilag, Novartis und Boehringer Ingelheim. T.Z. ist Angestellter von Boehringer Ingelheim.</p>","PeriodicalId":14758,"journal":{"name":"Journal Der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft","volume":"23 5","pages":"589-599"},"PeriodicalIF":5.5000,"publicationDate":"2025-05-19","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1111/ddg.15633_g","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Journal Der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft","FirstCategoryId":"3","ListUrlMain":"https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/ddg.15633_g","RegionNum":4,"RegionCategory":"医学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q1","JCRName":"DERMATOLOGY","Score":null,"Total":0}
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Abstract

Die generalisierte pustulöse Psoriasis (GPP) ist eine seltene, systemische und chronische Hauterkrankung. Sie zeichnet sich durch Schübe aus, die sowohl kutane als auch extrakutane Symptome umfassen, wie beispielsweise Erythem und sterile, Neutrophilen-gefüllte Pusteln. Die Erkrankung ist mit einer erheblichen klinischen Belastung verbunden, die Fatigue, Schmerzen und Fieber einschließt. Während eines GPP-Schubs können schwere Komplikationen wie Sepsis sowie Herz- oder Multiorganversagen auftreten.1, 2 Die generalisierte pustulöse Psoriasis unterscheidet sich genetisch von Plaque-Psoriasis und wird vorwiegend durch den IL-36-Signalweg befördert. Die genetische Ätiologie von GPP wird mit Mutationen im Interleukin-36-Rezeptor-Antagonist (IL36RN)-Gen in Verbindung gebracht, die die Fähigkeit des Körpers einschränken, Entzündungsreaktionen zu hemmen.3 In der Vergangenheit wurde GPP in manchen Fällen als Subtyp der Plaque-Psoriasis betrachtet; aktuelle Evidenz und Fortschritte beim Verständnis genetischer Marker und der Pathophysiologie deuten jedoch darauf hin, dass es sich bei GPP und Plaque-Psoriasis um zwei verschiedene klinische Erkrankungen handelt.4 Obwohl Mutationen des IL36RN-Gens auch in manchen Fällen akuter generalisierter exanthematischer Pustulose (AGEP) gefunden wurden, konnte die GPP-Diagnose nach Ausschluss einer Arzneimittelwirkung, die zu AGEP führt, bestätigt werden.5, 6

Die diagnostischen Kriterien für GPP sind in den Leitlinien des European Rare and Severe Psoriasis Expert Network (ERASPEN) und der Japanese Dermatological Association (JDA) definiert, es existiert jedoch kein internationaler Konsens.7 ERASPEN definiert GPP als Hauterkrankung mit primär sterilen, makroskopischen Pusteln auf nichtakraler Haut, die mit oder ohne Plaque-Psoriasis auftritt.5 Die Diagnose setzt entweder einen schubförmigen Krankheitsverlauf oder eine persistierende Entzündung (von mehr als 3 Monaten) voraus. Die JDA-Definition berücksichtigt, dass bei den Patienten systemische Symptome wie Fieber und Fatigue auftreten können, und bezieht auch bestimmte histologische Merkmale mit ein.7 Weitere Faktoren können Schleimhaut- und andere Hautsymptome sein, Auffälligkeiten bei den Laborwerten, ob der Patient eine Vorgeschichte von Plaque-Psoriasis hat, sowie Provokationsfaktoren wie bestimmte Medikamente, Schwangerschaft und Infektionen.8 Aufgrund des Fehlens einheitlicher diagnostischer Kriterien9 und der engen Verwandtschaft oder Überlappung der GPP mit anderen Erkrankungen wie Plaque-Psoriasis, AGEP, Psoriasis cum pustulatione und palmoplantarer Pustulose5, 6, 9, 10 ist die Möglichkeit von Fehldiagnosen möglicherweise hoch.

Die Bestimmung der Patientenpopulationen ist bei seltenen Krankheiten wie der GPP schwierig, weil das Bewusstsein für die jeweilige Krankheit fehlt und die Ansätze zur Datenerhebung über die Krankheit und Patientenpopulation heterogen sind.11 Bis heute ist die tatsächliche Prävalenz von GPP unsicher; die Prävalenz wurde mit Werten von 1,7612 bis 46013 Personen pro 1 Million angegeben. Prävalenzschätzungen der GPP aus sekundären Datenbanken in Deutschland liegen am oberen Ende dieses Bereichs und fallen erheblich höher aus als die Prävalenzschätzungen anderer europäischer Länder mit ähnlichen demographischen Merkmalen hinsichtlich ethnischer Herkunft und Ökonomie und ebenso im Vergleich zur restlichen Welt (Tabelle 1).11, 14 Nach Analysen von Krankenversicherungsleistungen können mehrere Faktoren zu dieser Variabilität der Prävalenz von GPP beitragen, doch sind möglicherweise noch nicht alle Faktoren bekannt, und es ist zu erwarten, dass der Einfluss einzelner Faktoren je nach betrachteten Umständen unterschiedlich ausfällt. Es ist zwar plausibel, dass intrinsische biologische Faktoren wie das genetische Erbe, wie durch die unterschiedliche Prävalenz bei Personen unterschiedlicher ethnischer Herkunft deutlich wird, zu den variablen Prävalenzschätzungen beiträgt, doch liegen die Gründe dafür wahrscheinlich auch in den Analysemethoden der Leistungsdaten. Die Diagnosen in Datenbanken von Krankenversicherungsleistungen hängen von der Richtigkeit der ärztlichen Diagnosen und Validität der Diagnosecodes ab und können auch durch andere Faktoren beim Erfassen der Diagnose beeinflusst werden.

Das Ziel dieser Studie war die Festlegung von Kriterien, um die tatsächliche Anzahl von Patienten mit GPP in deutschen Leistungsdaten besser schätzen und potenzielle Faktoren, die möglicherweise zu der vergleichsweise hohen in Deutschland gemeldeten Prävalenz von GPP beitragen, besser verstehen zu können. Dazu sollte eine Szenarienanalyse der verschiedenen Falldefinitionen dienen, bei der unterschiedliche Kriterien angewandt wurden, um Patienten mit GPP-Diagnose zu bestimmen.

Die Anzahl der Personen in der gesamten Versichertenpopulation reichte im Studienzeitraum (2016–2020) von circa 2,8 bis 2,9 Millionen. Über 5 Jahre wurden insgesamt 5236 potenzielle GPP-Fälle auf der Grundlage einer erfassten GPP-Diagnose identifiziert. Die jährliche Anzahl von GPP-Fällen pro 1 Million Personen im Zeitraum 2016–2020 war in Szenario 1 (336 bis 390) und Szenario 2 (189 bis 288) am höchsten, da diese Szenarien am wenigsten restriktiv waren. Die niedrigsten Zahlen zeigten sich in Szenario 5 (17 bis 28; Diagnose in zwei Quartalen UND zwei unabhängige Diagnosen), gefolgt von Szenario 6, in dem die Zahlen von 58 bis 61 reichten für eine Diagnose in mindestens zwei Quartalen UND zwei unabhängige Diagnosen oder eine Diagnose durch einen Facharzt UND ein potenzieller Schub. Dabei war die Punktschätzung der Prävalenz im am wenigsten restriktiven Szenario mehr als zehnmal so hoch wie die Schätzung im restriktivsten Szenario. Es ist offensichtlich, dass die Wahl des Szenarios die Ergebnisse der Hauptanalyse beeinflussen kann, und das nicht nur hinsichtlich der epidemiologischen Zahlen, sondern auch hinsichtlich der Validität aller anderen Zahlen. Die vollständigen Ergebnisse für die sechs Szenarien sind Abbildung 1 zu entnehmen.

Die nach der Anzahl der Quartale, in denen ein Patient eine GPP-Diagnose hatte, bewertete Prävalenz war für ein Quartal am höchsten (Spanne 40,4% bis 46,6%), gefolgt von vier Quartalen (23,8% bis 29,1%), zwei Quartalen (14,1% bis 18,5%) und drei Quartalen (11,7% bis 13,4%) (Abbildung 2). Darauf basierend kann angenommen werden, dass die meisten Patienten jährlich oder alle 2 Jahre einen GPP-bedingten Arzttermin haben.

Man kann außerdem davon ausgehen, dass aufgrund der Seltenheit der GPP und des ähnlichen Erscheinungsbilds verschiedener Erkrankungen (zum Beispiel akute generalisierte exanthematische Pustulose) die Falschcodierung in beide Richtungen nicht ungewöhnlich ist, aber im Facharztbereich wahrscheinlich weniger häufig vorkommt, da die Ärzte eher mit diesen Erkrankungen vertraut sind. Daher betrachteten wir auch die Anzahl der GPP-Diagnosen durch verschiedene Gruppen von Ärzten. Die Ärzte mit der höchsten Anzahl von GPP-Diagnosen im Zeitraum von 2016 bis 2020 waren Dermatologen (2491 Patienten), gefolgt von Allgemeinmedizinern (2167 Patienten) und anderen Fachärzten (das heißt außer Dermatologen und Rheumatologen; 495 Patienten) (Abbildung 3). Rheumatologen, Chirurgen und Internisten stellten weniger GPP-Diagnosen, die Zahlen lagen bei neun bis 31 Patienten im Jahr. GPP-Diagnosen, die im stationären und ambulanten Klinikumfeld gestellt wurden, bewegten sich im Bereich von sechs bis 31 Patienten im Jahr. Rheumatologen mögen zwar mit GPP-Diagnosen weniger vertraut sein, aber sie könnten dennoch auf Patienten mit GPP treffen, die wegen Verdacht auf Psoriasis-Arthritis zu ihnen in die Praxis kommen.

Bei der korrekten Diagnose der GPP und Behandlung ihrer Symptome bestehen verschiedene Schwierigkeiten; in manchen Fällen suchen Patienten jahrelang verschiedene Ärzte auf und suchen Hilfe in unterschiedlichen Einrichtungen, bevor sie die richtige Diagnose erhalten. Die Schwierigkeit, die GPP korrekt zu diagnostizieren, kann zu potenzieller Über- oder Unterschätzung der Patientenzahlen beitragen; dies liegt an inkonsistenten Diagnosekriterien, mangelnder Erfahrung mit der Krankheit auf der Ebene der einzelnen Ärzte oder in der Akut- und Notfallversorgung, einer Vorgeschichte von Plaque-Psoriasis oder einem gleichzeitigen Bestehen dieser Erkrankung bei etwa zwei Dritteln der Patienten11 mit der Folge einer Fehldiagnose und je nach Region begrenzten oder keinen zugelassenen GPP-spezifischen Therapien.18 Andere Hauterkrankungen, die der GPP ähneln können, wie Psoriasis cum pustulatione, palmoplantare Pustulose und AGEP, könnten fälschlicherweise unter GPP zusammengefasst werden und somit zur Überschätzung der Zahlen führen.

Die Schwierigkeiten bei der präzisen Bestimmung der Patienten mit GPP, einschließlich potenzieller Falschcodierung und Fehldiagnosen, bestehen für alle Länder. Diese Studie zielte zwar darauf ab, Kriterien für die Bestimmung von Patienten mit GPP in Deutschland festzulegen und die hohe gemeldete Prävalenz zu untersuchen, es ist aber auch möglich, dass in anderen Regionen in der Vergangenheit zu wenige GPP-Fälle gemeldet wurden. Die Analyseergebnisse für unsere Szenarien zeigten jedoch, dass die Patientenzahlen abnehmen, wenn strengere Kriterien angewendet werden. Genauer gesagt, entsprach die geschätzte Prävalenz von 50 bis 100 Fällen pro Million in Deutschland den gemeldeten Wertebereichen für andere Länder, darunter auch einer Punktschätzung der Prävalenz von GPP-Basisfällen in Schweden von 91 pro Million nach einem Kriterium der Facharztversorgung.16 Basierend auf einer von Choon et al. 201419 veröffentlichten Erhebung errechneten Reich et al. 2022 die landesweite gesamte Prävalenzrate von GPP (akut und nicht akut) für Deutschland als 23,7 Patienten pro 1 Million im Jahr 2019,. In diese Berechnung gingen allein die Daten stationär aufgenommener Patienten ein,20 während in der vorliegenden Studie sowohl stationäre als auch ambulante Patienten einbezogen waren. Reich et al. 202220 melden eine vergleichbare Prävalenzrate wie in Szenario 5 der hier vorgestellten Studie (17 bis 28 Patienten pro 1 Million), während allerdings Szenario 5 eine Diagnose in mindestens zwei Quartalen und zwei unabhängige Diagnosen erfordert.

Die veröffentlichten GPP-Prävalenzraten reichen von 1,76 pro 1 Million Personen in Frankreich bis 460 pro 1 Million in Deutschland (Tabelle 1).12, 13, 21 Aktuell können beide Raten als Ausreißer betrachtet werden, aber es ist zu berücksichtigen, dass die für Deutschland gemeldete GPP-Prävalenz viel höher liegt als in anderen europäischen Ländern und der restlichen Welt und dass die für Frankreich gemeldete Zahl nur aus dermatologischen Einrichtungen stammt. Da es keinen veröffentlichten Konsens zur üblichen Vorgehensweise bei Diagnose, Krankheitsmanagement und Behandlung akuter Schübe bei Patienten mit GPP in Deutschland und auch keine Evidenzdaten zur gemeldeten höheren Prävalenz in Deutschland gegenüber anderen europäischen Ländern gibt, wurde diese Analyse durchgeführt. Es sollten verschiedene Szenarien zur Bestimmung von GPP und deren Auswirkungen auf die geschätzte Anzahl der von der Krankheit betroffenen Patienten untersucht werden. Sowohl Schafer et al. als auch Feldman et al. verwendeten das Identifikationskriterium von mindestens einer GPP-Diagnose anhand des ICD-10-Codes für GPP (L40.1) mit der Begründung, dass es sich bei GPP um eine chronische Krankheit handelt und die Abstände zwischen einzelnen Arztterminen lang sein können.13, 15 Feldman et al. untersuchten auch ein strengeres Kriterium von einem stationären oder zwei ambulanten Codes im Abstand von 30 bis 365 Tagen.15 Für eine Studie zur Prävalenz und Inzidenz von GPP in Schweden im Jahr 2022 verwendeten die Wissenschaftler drei unterschiedliche Szenarien: mindestens eine Diagnose gemäß ICD-10 L40.1 bei mindestens zwei Arztterminen und mindestens zwei Arzttermine, von denen einer bei einem Dermatologen oder Internisten stattfand.16

Die höchsten Prävalenzwerte unter den untersuchten Szenarien ergaben die Szenarien mit mindestens einer GPP-Diagnose (336 bis 390 Fälle pro 1 Million) und mehr als einer GPP-Diagnose in mindestens zwei Quartalen (189 bis 288 Fälle pro 1 Million); die niedrigsten Prävalenzwerte ergaben Kombinationsszenarien aus einer Diagnose in mindestens zwei Quartalen UND zwei unabhängigen Diagnosen (17 bis 28 pro 1 Million) und das Szenario mit einer Diagnose in mindestens zwei Quartalen UND zwei unabhängigen Diagnosen oder einer Diagnose durch einen Facharzt UND einem potenziellen Schub (58 bis 61 pro 1 Million). Bei den meisten Patienten wurde die GPP-Diagnose von einem Dermatologen (425 bis 604) oder einem Allgemeinmediziner (414 bis 471), die wenigsten dagegen im Klinikumfeld gestellt. Dieses Ergebnis war in Anbetracht der hohen Krankheitslast durch GPP und der potenziellen Komplikationen sowie der Häufigkeit von Patienten mit einer einzigen Diagnose überraschend.

Unsere Untersuchungen deuten darauf hin, dass eine Diagnose in mindestens zwei Quartalen durch einen Facharzt oder zwei unabhängige Ärzte bei Patienten mit oder ohne aktiven Schub das klinisch aussagekräftigste und zuverlässigste Kriterium für die Schätzung der GPP-Prävalenz wäre, da damit potenzielle Falschcodierungen und Fehldiagnosen ausgeschlossen, aber gleichzeitig Patienten mit leichterer Ausprägung der Krankheit berücksichtigt werden; daher können 50 bis 100 Patienten pro 1 Million als Bereich für eine realistische Prävalenzschätzung in Deutschland angesehen werden. Unsere Erkenntnisse entsprechen den Ergebnissen und der verwendeten Methodik in einer vergleichbaren Population, die von Lofvendahl et al. 2022 untersucht wurde, und unser strengstes Szenario erfasste mehrere wichtige Aspekte der GPP. Das Kriterium der Diagnose in mindestens zwei Quartalen trug der chronischen Natur der Krankheit Rechnung, das Kriterium von zwei Ärzten oder Fachärzten zielte auf eine korrekte Diagnose der GPP unter Berücksichtigung der Seltenheit der Krankheit ab, und eine aktive/schwere Krankheit konnte durch die Einbeziehung von Schüben erfasst werden. Unsere Analyseergebnisse waren auch über längere Zeiträume hinweg konsistent.

Wir waren nicht in der Lage, alle potenziellen Faktoren zu untersuchen, die zu den hohen gemeldeten Zahlen für ICD L40.1 in Deutschland beigetragen haben könnten, wie zum Beispiel die Möglichkeit, dass der Code L40.1 angegeben werden könnte, um die Erstattung bestimmter Therapien zu erleichtern. Eine anfängliche Untersuchung ergab jedoch keine Hinweise auf diese Möglichkeit. Beim Vergleich dreier Szenarien (mindestens eine Diagnose, Diagnosen in zwei Quartalen und eine Facharztdiagnose in zwei Quartalen) waren die Raten für die verschiedenen angewandten Behandlungen ähnlich. Die generalisierte pustulöse Psoriasis ist durch Schübe gekennzeichnet, die im Abstand von mehreren Jahren auftreten können, und daher kann nicht davon ausgegangen werden, dass bei unbehandelten Patienten eine Fehldiagnose vorliegt. Stattdessen könnten diese Patienten repräsentativ für eine Population mit sehr leichtem Krankheitsverlauf oder mit Schüben, die vor langer Zeit aufgetreten waren, sein. Es ist unwahrscheinlich, dass Patienten mit Schüben unbehandelt bleiben, da Schübe äußerst schmerzhaft sein können, häufig zu stationär behandlungspflichtigen Komplikationen führen, oder sogar lebensbedrohlich sein können.

Diese Studie hatte mehrere zusätzliche Einschränkungen, die berücksichtigt werden sollten. Zum einen war es nicht möglich, die Diagnosen allein anhand der Versicherungsleistungsdaten zu validieren. Das Fehlen zugelassener Therapien speziell für Patienten mit GPP in Deutschland begrenzte ebenfalls unsere Möglichkeit, die vorgeschlagenen Auswahlkriterien anhand der verschriebenen Therapien zu validieren. Außerdem gab es keine Daten zur Krankheitsschwere oder dazu, wie weniger schwere Fälle nach der Diagnose behandelt oder kontrolliert werden.

Unsere Hypothese war, dass die Anwendung strengerer Kriterien in den zur Bestimmung der GPP verwendeten Szenarien bei der Beurteilung hilfreich sein könnte, ob die erzielten Schätzwerte tatsächlich genauer sind. Potenzielle Ansätze für strengere Bestimmungskriterien, die in weiteren Sensibilitätsanalysen untersucht werden könnten, waren die Diagnose durch einen Facharzt (zum Beispiel Dermatologe/Rheumatologe oder stationäres Umfeld) und die Diagnose durch mindestens zwei unabhängige Ärzte (unabhängig von der Spezialisierung, einschließlich stationär gestellter Diagnosen).

Da es nicht möglich ist, die für diese Szenarien verwendeten Auswahlkriterien extern zu validieren, wurden Kriterien verwendet, die für eine erhöhte Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen stehen, was für mittelschwere oder schwere Fälle angenommen wird, doch dies ging möglicherweise zulasten der Abdeckung aller Patienten mit GPP.

Das Hauptziel dieser Studie war, durch die Untersuchung unterschiedlicher Identifikationsszenarien eine bessere Schätzung der GPP-Prävalenz in Deutschland zu erhalten, da wir vermuteten, dass die gemeldete Prävalenz der GPP in der Vergangenheit Verzerrungen unterlag. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine Diagnose in mindestens zwei Quartalen durch einen Facharzt oder zwei unabhängige Ärzte bei Patienten mit oder ohne aktiven Schub das klinisch zuverlässigste Kriterium für die Schätzung der GPP-Prävalenz wäre; daher können 50 bis 100 Patienten pro Million als Bereich für eine realistische Prävalenzschätzung in Deutschland angesehen werden. Wir haben mit unserem Ansatz nachgewiesen, wie ein Algorithmus für die Bestimmung von Patienten anhand von Versicherungsleistungsdaten entwickelt werden kann. Dabei wurden auch Erkenntnisse dazu erzielt, warum ein solcher Ansatz wichtig ist, darunter auch für die Möglichkeit einer gezielteren und proaktiveren Behandlung einer schwer zu diagnostizierenden Population. Eine Präzisierung der Kriterien könnte dazu beitragen, ein klareres Bild über die Genauigkeit der Prävalenzwerte für GPP in Deutschland zu erhalten.

Diese Studie wurde von Boehringer Ingelheim finanziert. Alle Autoren erfüllen bei diesem Artikel die Kriterien für die Autorenschaft des ICMJE (International Committee of Medical Journal Editors), übernehmen die Verantwortung für die Integrität des Werks als Ganzes und haben ihre Genehmigung für die Veröffentlichung dieser Fassung erteilt. Boehringer Ingelheim hatte Gelegenheit, das Manuskript auf medizinische und wissenschaftliche Genauigkeit sowie in Bezug auf Rechte an geistigem Eigentum zu prüfen. Die Autoren haben für die Erstellung des Manuskripts keine Bezahlung erhalten.

Unterstützung bei Texterstellung und Redaktion dieses Manuskripts wurde von Jordan Godwin, MA, Elizabeth Hubscher, PhD und Shilpa Chennakrishnaiah, PhD von Cytel Inc, Waltham, MA, USA, geleistet.

M.S. und N.Kolb. sind Angestellte der ZEG – Zentrum für Epidemiologie und Gesundheitsforschung Berlin GmbH, die finanzielle Mittel zur Durchführung dieser Studie von Boehringer Ingelheim erhalten hat. N.Kossack. ist Angestellter des WIG2 – Wissenschaftliches Institut für Gesundheitsökonomie und Gesundheitssystemforschung, das finanzielle Mittel zur Durchführung dieser Studie von Boehringer Ingelheim erhalten hat. C.K. war Berater für und/oder erhielt Referentenhonorare von Janssen-Cilag, Novartis und Boehringer Ingelheim. T.Z. ist Angestellter von Boehringer Ingelheim.

美国疾病控制与预防中心:美国疾病控制与预防中心:美国疾病控制与预防中心
广泛性脓疱性银屑病(GPP)是一种罕见的系统性慢性皮肤病。它的特征是脓疱,包括皮肤和皮外症状,如红斑和无菌的中性粒细胞脓疱。这种疾病与相当大的临床负担有关,包括疲劳、疼痛和发烧。在GPP推进过程中,可能会出现严重的并发症,如败血症、心脏或多器官衰竭。1,2全身性脓疱性银屑病在基因上不同于斑块型银屑病,主要由IL-36信号通路介导。GPP的遗传病因与白细胞介素36受体拮抗剂(IL36RN)基因的突变有关,该基因降低了人体抑制炎症反应的能力。在过去,GPP在某些情况下被认为是斑块型银屑病的亚型;然而,目前的证据以及对遗传标记和病理生理学的理解的进展表明,GPP和斑块型银屑病是两种不同的临床疾病。虽然IL36RN基因突变也在一些急性广泛性脓疱病(AGEP)病例中被发现,但在排除导致AGEP的药物作用后,GPP的诊断可以得到确认。5、6Die诊断标准准则中是GPP全欧洲半and Severe Psoriasis Expert的网络(ERASPEN)和Dermatological协会(JDA)定义,但并不存在国际Konsens.7 ERASPEN定义GPP Hauterkrankung和主要无菌时模型脓包nichtakraler皮肤,有或没有Plaque-Psoriasis auftritt.5诊断要求是突发性疾病或持续炎症(超过3个月)。JDA的定义考虑到患者可能出现的全身性症状,如发烧和疲劳,并包括某些组织学特征,等级为1。其他许多因素可能,胃粘膜及其它Hautsymptome,家产Laborwerten病人是否Plaque-Psoriasis的背景,并以Provokationsfaktoren像某些药物,怀孕和Infektionen.8,由于没有统一的诊断Kriterien9密切的亲属或重叠部分的GPP与其他疾病诸如Plaque-Psoriasis AGEP Psoriasis cum pustulatione和palmoplantarer Pustulose5 6 910 .误诊的可能性可能很高。对于像GPP这样的罕见疾病,很难确定患者群体,因为对这种疾病缺乏认识,而且收集疾病和患者群体数据的方法是异质性的。到目前为止,GPP的实际流行率还不确定;报告的患病率为每百万人1.7612至46013人。Prävalenzschätzungen GPP的,数据库在德国被放上层这不比厅和陷阱还要大的Prävalenzschätzungen其他欧洲国家也与人口特征对族裔和经济与世界其他地区相比也如是说(表1).11分析后14 Krankenversicherungsleistungen几大因素的变化可以导致GPP的普遍性的问题然而,并不是所有的因素都是已知的,可以预期,个别因素的影响将根据所考虑的情况而有所不同。虽然合理,intrinsische生物因素,如何通过不同的基因遗产的普遍性不同族裔血统的人明白,帮助变量Prävalenzschätzungen的理由,但也可能在Leistungsdaten Analysemethoden .健康保险福利数据库中的诊断取决于医疗诊断的准确性和诊断代码的有效性,也可能受到获取诊断的其他因素的影响。本研究的目的是建立标准,以便在德国的表现数据中更好地估计GPP患者的实际数量,并更好地了解可能导致德国报告的GPP患病率相对较高的潜在因素。这应该包括对不同病例定义的情景分析,使用不同的标准来识别患有GPP的患者。在研究期间(2016-2020年),参保人口总数约为280万至290万。 在5年的时间里,根据GPP记录的诊断,共确定了5236例潜在GPP病例。在情景1(336 - 390)和情景2(189 - 288)中,2016-2020年期间每百万人每年的GPP病例数最高,因为这两种情景限制最少。最低的数字出现在情景5中(17至28;两个季度的诊断和两个独立的诊断),然后是情景6,58到61的数字足以在至少两个季度的诊断和两个独立的诊断或由专家诊断和潜在的增加。在最不受限制的情况下,对患病率的点估计比最受限制的情况高出10倍以上。显然,情景的选择可能影响主要分析的结果,不仅影响流行病学数字,而且影响所有其他数字的有效性。这六个场景的完整结果如图1所示。根据患者被诊断为GPP的季度数进行评估的患病率为1个季度最高(40.4% - 46.6%),其次是4个季度(23.8% - 29.1%)、2个季度(14.1% - 18.5%)和3个季度(11.7% - 13.4%)(图2)。在此基础上,可以假设大多数患者每年或每两年进行一次GPP相关的医生预约。还可以假定鲜有GPP和类似Erscheinungsbilds由于各种疾病(如急性generalisierte exanthematische Pustulose)是Falschcodierung两面并不稀奇,但在Facharztbereich或许没有那么经常,因为医生们更熟悉这些疾病.因此,我们也研究了不同组医生诊断出的GPP的数量。在2016 - 2020年期间,GPP诊断数量最多的医生是皮肤科医生(2491名患者),其次是全科医生(2167名患者)和其他专业医生(即皮肤科医生和风湿病医生除外);495患者)(图3)。风湿病学家、外科医生和内科医生提供的GPP诊断较少,每年有9至31名患者。在住院和门诊环境中,GPP的诊断范围从每年6例到31例不等。风湿病学家可能不太熟悉GPP诊断,但他们可能会遇到因怀疑患有银屑病关节炎而来诊所的GPP患者。在正确诊断GPP和治疗其症状方面存在各种困难;在某些情况下,患者需要数年时间才能得到正确的诊断,并在不同的机构寻求帮助。正确诊断GPP的困难可能导致患者数量可能被高估或低估;这取决于inkonsistenten诊断经验的缺乏疾病一级的医生或尖锐及八千万斤Plaque-Psoriasis的背景或者同时存在这种疾病时,大约有三分之二的Patienten11结果阳性,或者根据一区域有限或不认可GPP-spezifischen Therapien.18一些其他的皮肤感染,GPP像能像Psoriasis cum pustulatione手足脓疱病和AGEP可能被错误地归为GPP,从而导致数字被高估。准确识别GPP患者的困难,包括潜在的错误编码和误诊,在所有国家都存在。虽然本研究旨在确定德国GPP患者的识别标准,并调查高报告流行率,但也有可能其他地区过去报告的GPP病例太少。然而,对我们情景的分析结果表明,如果应用更严格的标准,患者数量会下降。更具体地说,德国每百万人中估计有50至100例病例的流行率与其他国家报告的范围相同;包括一个Punktschätzung GPP-Basisfällen在瑞典的普遍性,从91一道浓度标准Facharztversorgung.16改编自的Choon等人. 201419公布的调查统计为富等人. 2022年的全国整个Prävalenzrate GPP(尖锐而不尖锐)为德国23,7 2019年每100万病人. 这一计算只包括住院患者的数据,而本研究包括住院和门诊患者。Reich等人报告的患病率与本文研究的场景5(每百万人中有17 - 28例患者)相似,而场景5需要至少两个季度的诊断和两个独立的诊断。GPP-Prävalenzraten报告每一百万从76人在法国在德国每100万至460 .12(表1)、13、21目前这两个建议都可以被视为离家出走,但一个考虑因素是,德国未GPP-Prävalenz多高于欧洲其他国家和世界其他国家和法国未数字仅来自dermatologischen实体.由于德国对GPP患者急性荨麻疹的诊断、疾病管理和治疗的标准程序没有公开的共识,也没有证据表明德国报告的患病率高于其他欧洲国家,因此进行了这项分析。应调查不同的情景,以确定GPP及其对受该病影响的估计患者数量的影响。Schafer等人和Feldman等人都使用了基于ICD-10 GPP代码(L40.1)的至少一种GPP诊断的识别标准,理由是GPP是一种慢性疾病,就诊间隔可能很长。13、15·费尔德曼的al.调查也是strengeres住院或两个提供更好的标准代码相隔30到365 Tagen.15为一项研究的普遍性和发生率GPP 2022年在瑞典科学家们使用了三个不同的情景:至少有一个诊断根据ICD-10 L40.1至少两个Arztterminen和至少检查2次,其中一人在皮肤科医生或内科举行.16在研究的场景中,至少有一个GPP诊断(每百万人中有336至390例)和至少两个季度有一个以上GPP诊断(每百万人中有189至288例)的场景的流行率最高;Prävalenzwerte最低的,我们发现在至少两个季度Kombinationsszenarien来自诊断和两个独立的诊断(17至28每100万)和至少两个季度目录中的诊断那个场景和两个独立诊断或诊断一个通过医生和潜在的推力(58至61 / 100).在大多数患者中,GPP是由皮肤科医生(425 - 604)或全科医生(414 - 471)诊断的,而在临床环境中诊断的患者较少。考虑到GPP的高疾病负担和潜在的并发症,以及单一诊断患者的频率,这一结果令人惊讶。我们的研究表明,一个由医生诊断至少在两个季度或两个独立医生的病人或不活跃的一批临床aussagekräftigste可靠的安全性标准估算,GPP-Prävalenz以便潜在Falschcodierungen和误诊排除疾病的患者并同时,一体化特性;因此,在德国,每百万人中有50至100名患者可以被认为是一个现实的患病率估计范围。我们的发现与Lofvendahl等人在2022年研究的可比人群中使用的结果和方法一致,我们最严格的情景涵盖了GPP的几个重要方面。的诊断标准是在至少两个季度的穿着与诸多慢性疾病的自然条件的两个医生或者药物针对的正确诊断GPP同时顾及罕见疾病,一方面和活跃的/严重疾病可以通过进行绘图反正融入快.我们的分析结果在很长一段时间内都是一致的。我们无法研究所有可能导致德国ICD L40.1高报告数字的潜在因素,例如可能指定代码L40.1以促进某些治疗的报销。然而,最初的调查并没有提供这种可能性的证据。当比较三种情况(至少一种诊断、两个季度的诊断和两个季度的专科诊断)时,不同治疗的比率是相似的。 全身性脓疱性银屑病的特征是每隔几年出现一次脓疱,因此不能认为未经治疗的患者存在误诊。相反,这些患者可能代表了一个病史非常轻的人群,或者是很久以前发生的发作。脓肿患者不太可能得不到治疗,因为脓肿可能非常痛苦,经常导致需要住院治疗的并发症,甚至可能危及生命。这项研究有几个需要考虑的附加限制。首先,仅根据保险业绩数据验证诊断是不可能的。在德国,缺乏专门针对GPP患者的批准治疗也限制了我们根据处方治疗验证拟议选择标准的能力。此外,没有关于疾病严重程度的数据,也没有关于在诊断后如何治疗或控制较轻病例的数据。我们的假设是,在用于确定GPP的情景中应用更严格的标准,可能有助于评估所获得的估计是否确实更准确。潜在方案为加强了Bestimmungskriterien可能在进一步进行Sensibilitätsanalysen调查那些诊断专家(比如皮肤科医师/风湿病或stationäres环境)和通过至少两个独立的医生诊断(独立于专业化,包括安排住院接受gestellter诊断).因为它不可能批准举行上述情况的甄选标准外部,被标准使用,增加诉诸气候服务人员为mittelschwere或严重病例主要通过后来这可能为覆盖所有患者GPP .本研究的主要目的是通过研究不同的识别场景,更好地估计德国GPP的流行率,因为我们假设GPP的报告流行率在过去是扭曲的。我们的研究结果表明,由专科医生或两名独立医生在至少两个季度内对有或没有主动推进的患者进行诊断,将是估计GPP流行率的最临床可靠的标准;因此,在德国,每百万人中有50至100名患者可以被认为是一个现实的患病率估计范围。通过我们的方法,我们展示了如何开发一种基于保险绩效数据的患者识别算法。它还揭示了为什么这种方法很重要,包括为难以诊断的人群提供更有针对性和更积极的治疗的可能性。更精确的标准可能有助于更清楚地了解德国GPP患病率的准确性。这项研究由勃林格殷格翰公司资助。所有作者都符合国际医学期刊编辑委员会(ICMJE)的作者标准,对整篇文章的完整性负责,并已批准发表本版本。勃林格殷格翰(Boehringer Ingelheim)有机会检查手稿的医学和科学准确性,以及知识产权。作者没有收到制作手稿的报酬。Jordan Godwin, MA, Elizabeth Hubscher,博士和Shilpa Chennakrishnaiah,博士,来自Cytel公司,Waltham, MA, USA,协助撰写和编辑这份手稿。和N.Kolb .是ZEG - Zentrum fur Epidemiologie und Gesundheitsforschung Berlin GmbH的员工,ZEG - Zentrum fur Epidemiologie und Gesundheitsforschung Berlin GmbH从勃林格殷格翰公司获得了开展这项研究的资金。N.Kossack .是WIG2 - Wissenschaftliches Institut fur Gesundheitsokonomie und Gesundheitssystemforschung的雇员,该研究所从勃林格殷格翰获得了开展这项研究的资金。C.K.曾担任Janssen-Cilag、诺华(Novartis)和勃林格殷格翰(Boehringer Ingelheim)的顾问和/或演讲费。勃林格殷格翰公司。
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