{"title":"Rehabilitation in der (Nach‑)Behandlung der Arthrofibrose","authors":"Robert Prill, Jonathan Lettner","doi":"10.1007/s00142-024-00741-3","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"<p>Arthrofibrose tritt nach verschiedenen Operationen, v. a. am Kniegelenk auf. Obwohl einige Studien nur von wenigen Fällen berichten, bleibt die Arthrofibrose eine recht häufige Komplikation und ein wesentlicher Grund für anschließende Revisionseingriffe. Registerstudien zeigen, dass nach Kreuzbandrekonstruktionen regelmäßig Revisionsoperationen aufgrund einer Gelenksteife durchgeführt werden müssen. Frauen, Personen mit früheren Knieoperationen und Patienten, die mit einer transtibialen, also extraanatomischen Bohrtechnik operiert wurden, weisen ein erhöhtes Risiko hierfür auf. Der Einfluss des Operationszeitpunkts auf die Entstehung einer Arthrofibrose bleibt kontrovers. Früh-posttraumatische Operationen scheinen jedoch mit einem höheren Risiko für eine nachfolgende postoperative Steifheit assoziiert zu sein. Eine frühzeitige Wiederherstellung der Beweglichkeit, unterstützt durch Kälte, Kompression und Bewegung, ist entscheidend zur Prävention einer Arthrofibrose. Physiotherapeutische Maßnahmen, die zu einer Schmerzaktivierung führen, wie eine übermäßig aggressive Dehnung, sollten vermieden werden, um das Risiko einer Proliferation des fibrotischen Gewebes zu minimieren. Wenn konservative Ansätze nicht ausreichen, bietet die arthroskopische Narbenentfernung (Arthrolyse) eine effektive Therapieoption. Zur Optimierung der Behandlung sind präoperative Maßnahmen wie eine supportive Schmerztherapie, emotionale Unterstützung und Biofeedback-Übungen hilfreich. Weiterer Forschungsbedarf besteht insbesondere zur Pathogenese und zu multifaktoriellen Risikofaktoren, um präventive und therapeutische Ansätze zu verbessern.</p>","PeriodicalId":42773,"journal":{"name":"ARTHROSKOPIE","volume":"38 2","pages":"161 - 165"},"PeriodicalIF":0.1000,"publicationDate":"2025-01-16","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"ARTHROSKOPIE","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://link.springer.com/article/10.1007/s00142-024-00741-3","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q4","JCRName":"SURGERY","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Arthrofibrose tritt nach verschiedenen Operationen, v. a. am Kniegelenk auf. Obwohl einige Studien nur von wenigen Fällen berichten, bleibt die Arthrofibrose eine recht häufige Komplikation und ein wesentlicher Grund für anschließende Revisionseingriffe. Registerstudien zeigen, dass nach Kreuzbandrekonstruktionen regelmäßig Revisionsoperationen aufgrund einer Gelenksteife durchgeführt werden müssen. Frauen, Personen mit früheren Knieoperationen und Patienten, die mit einer transtibialen, also extraanatomischen Bohrtechnik operiert wurden, weisen ein erhöhtes Risiko hierfür auf. Der Einfluss des Operationszeitpunkts auf die Entstehung einer Arthrofibrose bleibt kontrovers. Früh-posttraumatische Operationen scheinen jedoch mit einem höheren Risiko für eine nachfolgende postoperative Steifheit assoziiert zu sein. Eine frühzeitige Wiederherstellung der Beweglichkeit, unterstützt durch Kälte, Kompression und Bewegung, ist entscheidend zur Prävention einer Arthrofibrose. Physiotherapeutische Maßnahmen, die zu einer Schmerzaktivierung führen, wie eine übermäßig aggressive Dehnung, sollten vermieden werden, um das Risiko einer Proliferation des fibrotischen Gewebes zu minimieren. Wenn konservative Ansätze nicht ausreichen, bietet die arthroskopische Narbenentfernung (Arthrolyse) eine effektive Therapieoption. Zur Optimierung der Behandlung sind präoperative Maßnahmen wie eine supportive Schmerztherapie, emotionale Unterstützung und Biofeedback-Übungen hilfreich. Weiterer Forschungsbedarf besteht insbesondere zur Pathogenese und zu multifaktoriellen Risikofaktoren, um präventive und therapeutische Ansätze zu verbessern.
期刊介绍:
Zielsetzung der Zeitschrift
Arthroskopie und Gelenkchirurgie bietet aktuelle Fortbildung für alle arthroskopisch tätigen Ärzt*innen. Sie richtet sich sowohl an niedergelassene als auch in der Klinik tätige Ärzt*innen.
In jeder Ausgabe beschreibt ein umfassendes Leitthema den aktuellen Wissensstand zu unterschiedlichen arthroskopischen Fragestellungen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der endoskopischen Untersuchung und Chirurgie der Gelenke. Ergänzt wird das inhaltliche Spektrum durch diagnostische und therapeutische Möglichkeiten angrenzender Methoden wie beispielsweise der minimal-invasiven chirurgischen Verfahren.
Aims & Scope
‘Arthroskopie und Gelenkchirurgie’ offers up-to-date review articles and original papers for all medical doctors and scientists working in the field of arthroscopy.
The focus is on current developments regarding endoscopic examination and surgery of the joints, diagnostic and therapeutic possibilities of related methods, e.g. minimal invasive surgery.
Freely submitted original papers allow the presentation of important clinical studies and serve scientific exchange.
Comprehensive reviews on a specific topical issue provide evidenced based information on diagnostics and therapy.
Review
All articles of Arthroskopie are reviewed.
Declaration of Helsinki
All manuscripts submitted for publication presenting results from studies on probands or patients must comply with the Declaration of Helsinki.