Dr.-Ing. David Alós Shepherd, Prof. Dr.-Ing. Frank Dehn, Dipl.-Ing. Alexander Kuhn, M.Sc. Robin Degen, Dipl.-Ing. Klaus Wolf, M.Sc. Tim Heller, M.Sc. Kornelia Kuhn, Dr.-Ing. Venkatesh Naidu Nerella, M.Sc. Matthias Dichtl, M.Sc. Nico Meier
{"title":"3D-Betondruck von Vollwandquerschnitten mittels Autobetonpumpe – Erfahrungsbericht des ersten gedruckten Bauwerks in Deutschland","authors":"Dr.-Ing. David Alós Shepherd, Prof. Dr.-Ing. Frank Dehn, Dipl.-Ing. Alexander Kuhn, M.Sc. Robin Degen, Dipl.-Ing. Klaus Wolf, M.Sc. Tim Heller, M.Sc. Kornelia Kuhn, Dr.-Ing. Venkatesh Naidu Nerella, M.Sc. Matthias Dichtl, M.Sc. Nico Meier","doi":"10.1002/best.202500001","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"<p>Das 3D-Betondruckverfahren bietet insbesondere vor dem Hintergrund steigender Design- und Qualitätsansprüche sowie des Fachkräftemangels das Potenzial, traditionelle Bauverfahren zu ersetzen. In Zusammenarbeit zwischen der Ed. ZÜBLIN AG und Putzmeister Holding GmbH wurde unter dem Namen KARLOS ein innovatives Betondruckverfahren entwickelt. Das Verfahren basiert auf einer automatisierten Autobetonpumpe, die Beton über einen speziellen Druckkopf extrudiert und ohne Schalung oder Nachverdichtung tragende Wände druckt. Das erste reale Bauprojekt konnte Ende 2023 auf dem Gelände der STRABAG BMTI in Stuttgart-Weilimdorf in Form einer Lagerhalle umgesetzt werden. Es wurde eine 10 × 6,5 × 5 m<sup>3</sup> große Lagerhalle mit insgesamt 35 laufenden Metern tragenden und raumabschließenden Außenwänden sowie eine umlaufende Attika gedruckt. Für die KARLOS-3D-Drucktechnologie wurde ein normgerechter Beton nach DIN EN 206-1 i. V. m. DIN 1045-2 zur Herstellung der Lagerhalle verwendet. Dadurch konnten die 3D-gedruckten Wände nach den Vorgaben der DIN EN 1992-1-1 Teil 12 für tragende Bauwerke aus unbewehrtem oder gering bewehrtem Beton bemessen werden. Dieses Vorgehen wurde durch verschiedene Versuche, unter anderem Großversuche an Bauteilen an der MPA Karlsruhe des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), zur Beurteilung der statischen und brandschutztechnischen Eigenschaften bestätigt. Das Projekt zeigt ein vielversprechendes Potenzial, das in zukünftigen Bauvorhaben weiter genutzt werden soll.</p>","PeriodicalId":55386,"journal":{"name":"Beton- und Stahlbetonbau","volume":"120 3","pages":"217-228"},"PeriodicalIF":1.0000,"publicationDate":"2025-01-31","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Beton- und Stahlbetonbau","FirstCategoryId":"5","ListUrlMain":"https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/best.202500001","RegionNum":4,"RegionCategory":"工程技术","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q4","JCRName":"CONSTRUCTION & BUILDING TECHNOLOGY","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Das 3D-Betondruckverfahren bietet insbesondere vor dem Hintergrund steigender Design- und Qualitätsansprüche sowie des Fachkräftemangels das Potenzial, traditionelle Bauverfahren zu ersetzen. In Zusammenarbeit zwischen der Ed. ZÜBLIN AG und Putzmeister Holding GmbH wurde unter dem Namen KARLOS ein innovatives Betondruckverfahren entwickelt. Das Verfahren basiert auf einer automatisierten Autobetonpumpe, die Beton über einen speziellen Druckkopf extrudiert und ohne Schalung oder Nachverdichtung tragende Wände druckt. Das erste reale Bauprojekt konnte Ende 2023 auf dem Gelände der STRABAG BMTI in Stuttgart-Weilimdorf in Form einer Lagerhalle umgesetzt werden. Es wurde eine 10 × 6,5 × 5 m3 große Lagerhalle mit insgesamt 35 laufenden Metern tragenden und raumabschließenden Außenwänden sowie eine umlaufende Attika gedruckt. Für die KARLOS-3D-Drucktechnologie wurde ein normgerechter Beton nach DIN EN 206-1 i. V. m. DIN 1045-2 zur Herstellung der Lagerhalle verwendet. Dadurch konnten die 3D-gedruckten Wände nach den Vorgaben der DIN EN 1992-1-1 Teil 12 für tragende Bauwerke aus unbewehrtem oder gering bewehrtem Beton bemessen werden. Dieses Vorgehen wurde durch verschiedene Versuche, unter anderem Großversuche an Bauteilen an der MPA Karlsruhe des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), zur Beurteilung der statischen und brandschutztechnischen Eigenschaften bestätigt. Das Projekt zeigt ein vielversprechendes Potenzial, das in zukünftigen Bauvorhaben weiter genutzt werden soll.
期刊介绍:
Beton- und Stahlbetonbau veröffentlicht anwendungsorientierte Beiträge zum gesamten Massivbau. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse, Themen aus der Baupraxis und anwendungsorientierte Beiträge über neue Normen, Vorschriften und Richtlinien machen Beton- und Stahlbetonbau zu einem unverzichtbaren Begleiter und einer der bedeutendsten Zeitschriften für den Bauingenieur, seit mehr als 100 Jahren. Mit Berichten über ausgeführte Projekte und Innovationen im Baugeschehen erhält der Ingenieur weitere praktische Hilfestellungen für seine tägliche Arbeit.
Themenüberblick:
Entwurf, Berechnung, Bemessung und Ausführung sämtlicher Konstruktionen aus Beton
Instandsetzung und Betonerhaltung
Bauwerkserhaltung und - instandsetzung
Nachrechnung bestehender Brückenbauwerke
Bauwerksüberwachung
Bewehrungs- und Befestigungstechnik
Entwicklungen der Baustoffe
Spannbeton
ausgeführte Projekte
Normen.