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Abstract
Bürgerbeteiligungen finden sich in nahezu allen Bereichen des öffentlichen Lebens. Häufig sind Unzufriedenheit mit öffentlichen Entscheidungen und Politikverdrossenheit dafür ausschlaggebend, dass es zu einem Engagement der Bürger außerhalb des Berufslebens kommt. Über Auswirkungen und Struktur von Bürgerinitiativen ist wenig bekannt. Empirische Untersuchungen beschränken sich häufig auf Einzelfallanalysen. Eine breitere Datenbasis unter Verwendung von statistisch-ökonometrischen Verfahren ist notwendig, um zu verallgemeinerbaren Aussagen zu gelangen. Welcher Typ Mensch ist bei über das Private hinausgehenden Angelegenheiten aktiv und beteiligt sich an diesen? Inwiefern wird er davon in seiner Einstellung und seinen Verhaltensweisen beeinflusst. Bürgerräte sind ein vergleichsweise neu entwickeltes Instrument zur Bürgerbeteiligung, zu dem aus statistischer Sicht noch eine Reihe an Informationen fehlt. Zufallsgesteuerte Auswahlverfahren sollen dazu beitragen, dass sich Politikempfehlungen und Politikentscheidungen stärker am Bevölkerungswillen orientieren. Welche persönlichen Merkmale sind für Bürgerratsmitglieder typisch? Entspricht die Verteilung dieser Merkmale der in der Gesamtbevölkerung?
Die empirische Untersuchung zeigt, dass übliche demographische Merkmale nur beschränkt die Teilnahme an Bürgerinitiativen erklären können und dass eine wechselseitige Beziehung zur Beteiligung an Bürgerinitiativen besteht. Von zusätzlicher Bedeutung sind Big 5 Charakteristika und Beurteilungen, was als gerecht empfunden wird. Lebenszufriedenheit und Vertrauen in Politiker offenbaren sich bei Personen mit und ohne Erfahrung im Bereich der Bürgerinitiativen unterschiedlich. Insgesamt ist die Bedeutung von Bürgerbeteiligung geringer einzuschätzen als die anderer altruistisch orientierter Aktivitäten.