{"title":"Emotionen als primäres Repräsentanzsystem: theoretische und konzeptuelle Aspekte der frühesten Entstehung des Selbst","authors":"Reinhard Plassmann, Veronika Charisius Weiss","doi":"10.1007/s00451-024-00558-8","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"<p>Die psychoanalytisch konzipierten Begriffe von Repräsentanz und Repräsentation können revidiert und erweitert werden; Repräsentanzenbildung kann als Vorgang verstanden werden, welcher der Entstehung alles Mentalen zugrunde liegt. Der psychoanalytische Repräsentanzbegriff weist große Übereinstimmung mit dem Repräsentanzbegriff der neurobiologischen Grundlagenforschung auf, dort werden Repräsentanzen noch weitergehend als essenzieller Bestandteil aller Lebensvorgänge verstanden.</p><p>In diesem Zusammenhang hat sich das Verständnis des Emotionalen stark verändert. Emotionen gelten ebenfalls als primäres Repräsentanzsystem, als Ursprung aller Repräsentanzenbildung, als Organisatoren des Seelischen und als Organisatoren des Selbst (Solms 2023). Daraus lassen sich Konzepte eines in mehrere qualitativ verschiedene Klassen von Repräsentationen geschichteten, von Emotionen organisierten Selbst entwickeln. Diese Konzepte vom emotionalen Ursprung des Selbst können nun noch genauer ausgearbeitet werden, ebenso behandlungstechnische Konzepte, wie mit einem emotional repräsentierten Selbst in der Stunde gearbeitet werden kann (Plassmann 2024).</p>","PeriodicalId":0,"journal":{"name":"","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-08-23","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"","FirstCategoryId":"102","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1007/s00451-024-00558-8","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Die psychoanalytisch konzipierten Begriffe von Repräsentanz und Repräsentation können revidiert und erweitert werden; Repräsentanzenbildung kann als Vorgang verstanden werden, welcher der Entstehung alles Mentalen zugrunde liegt. Der psychoanalytische Repräsentanzbegriff weist große Übereinstimmung mit dem Repräsentanzbegriff der neurobiologischen Grundlagenforschung auf, dort werden Repräsentanzen noch weitergehend als essenzieller Bestandteil aller Lebensvorgänge verstanden.
In diesem Zusammenhang hat sich das Verständnis des Emotionalen stark verändert. Emotionen gelten ebenfalls als primäres Repräsentanzsystem, als Ursprung aller Repräsentanzenbildung, als Organisatoren des Seelischen und als Organisatoren des Selbst (Solms 2023). Daraus lassen sich Konzepte eines in mehrere qualitativ verschiedene Klassen von Repräsentationen geschichteten, von Emotionen organisierten Selbst entwickeln. Diese Konzepte vom emotionalen Ursprung des Selbst können nun noch genauer ausgearbeitet werden, ebenso behandlungstechnische Konzepte, wie mit einem emotional repräsentierten Selbst in der Stunde gearbeitet werden kann (Plassmann 2024).