{"title":"Schnellkraft: eine vernachlässigte Determinante der körperlichen\n Funktionsfähigkeit","authors":"","doi":"10.1055/a-2282-7993","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Eine gut koordinierte Kontraktion von Muskeln und der Übertrag der hierbei erzeugten\n Kraft auf das Skelett stellt die Grundlage jeder harmonischen, menschlichen Bewegung\n dar. Die Muskelgesundheit bzw. die Gesundheit des gesamten neuromuskulären Systems\n ist hierbei die zentrale Determinante. Mit dem Alter kommt es jedoch zu\n Veränderungen verschiedener Qualitätsparameter des neuromuskulären Systems und damit\n auch zu einer Abnahme der Bewegungsqualität. Diese altersbedingten Veränderungen\n beginnen, wie Russ und Kollegen in ihrer Übersichtsarbeit darstellen 1, bereits bei zentralnervösen Prozessen wie einer\n geringeren Aktivierung der Neuronen im Motorkortex. Vom Motorkortex ausgehend wird\n festgelegt, wie viele und wie koordiniert die Alphamotoneurone aktiviert werden\n sollen (Intramuskuläre Koordination) und hierdurch, wie viele Aktionspotenziale\n tatsächlich an der Muskulatur ankommen und eine Kontraktion bewirken. Sowohl in\n Kadaverstudien als auch in Studien mit bildgebenden Verfahren wurde gezeigt, dass\n der primäre Motorkortex (M1) von Personen über 65 Jahre und ohne neurologische\n Auffälligkeiten ein niedrigeres Volumen, eine geringere Zellkörperdichte und eine\n geringere Vernetzung der Neuronen aufweist. Neben diesen strukturellen Faktoren gibt\n es auch altersassoziierte neurochemische Veränderungen in den für die Motorik\n verantwortlichen Arealen des Gehirns. So zeigen verschiedene Arbeiten eine\n beeinträchtigte Neurotransmission, wie sie, selbstredend in extremster Ausprägung,\n von neurologischen Erkrankungen wie Morbus Parkinson bekannt sind.","PeriodicalId":504706,"journal":{"name":"B&G Bewegungstherapie und Gesundheitssport","volume":"25 2","pages":""},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2024-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"B&G Bewegungstherapie und Gesundheitssport","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/a-2282-7993","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Eine gut koordinierte Kontraktion von Muskeln und der Übertrag der hierbei erzeugten
Kraft auf das Skelett stellt die Grundlage jeder harmonischen, menschlichen Bewegung
dar. Die Muskelgesundheit bzw. die Gesundheit des gesamten neuromuskulären Systems
ist hierbei die zentrale Determinante. Mit dem Alter kommt es jedoch zu
Veränderungen verschiedener Qualitätsparameter des neuromuskulären Systems und damit
auch zu einer Abnahme der Bewegungsqualität. Diese altersbedingten Veränderungen
beginnen, wie Russ und Kollegen in ihrer Übersichtsarbeit darstellen 1, bereits bei zentralnervösen Prozessen wie einer
geringeren Aktivierung der Neuronen im Motorkortex. Vom Motorkortex ausgehend wird
festgelegt, wie viele und wie koordiniert die Alphamotoneurone aktiviert werden
sollen (Intramuskuläre Koordination) und hierdurch, wie viele Aktionspotenziale
tatsächlich an der Muskulatur ankommen und eine Kontraktion bewirken. Sowohl in
Kadaverstudien als auch in Studien mit bildgebenden Verfahren wurde gezeigt, dass
der primäre Motorkortex (M1) von Personen über 65 Jahre und ohne neurologische
Auffälligkeiten ein niedrigeres Volumen, eine geringere Zellkörperdichte und eine
geringere Vernetzung der Neuronen aufweist. Neben diesen strukturellen Faktoren gibt
es auch altersassoziierte neurochemische Veränderungen in den für die Motorik
verantwortlichen Arealen des Gehirns. So zeigen verschiedene Arbeiten eine
beeinträchtigte Neurotransmission, wie sie, selbstredend in extremster Ausprägung,
von neurologischen Erkrankungen wie Morbus Parkinson bekannt sind.