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Abstract
In den letzten Jahren hat sich im deutschsprachigen Raum eine Kontroverse um die Verwendung der Begriffe ‚Klasse‘ und ‚Klassismus‘ entwickelt. In der Debatte stehen sich marxistisch ausge-richtete Vertreter:innen der Klassentheorie und die eher identitätstheoretisch argumentierenden Protagonist:innen des Klassismusansatzes skeptisch, teilweise sogar feindselig gegenüber. Davon ausgehend, dass Begriffsfragen weder kontext- noch folgenlos sind, reflektiere ich zunächst die Potenziale und Fallstricke dieser beiden Begriffsverwendungen. Anschließend zeige ich am Beispiel meiner Forschungen zu Berliner Hauptschulen, dass sich die Ansätze auch als komplementäre, einander ergänzende Zugänge verstehen lassen. Die Empirische Kulturwissenschaft/Europäische Ethnologie ist in besonderer Weise dazu geeignet, verschiedene Ansätze miteinander zu verbinden und somit zu einer vielschichtigen Klassenanalyse beizutragen.